top of page

Zehntausend Märtyrer – 22. Juni

Der 22. Juni ist der Gedenktag der Zehntausend Ritter bzw. Zehntausend Märtyrer. Die Legende von den zehntausend Märtyrern stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde es während der Kreuzzugzeit sehr populär. Sie soll dazu gedient haben, die Kreufahrer zu bestärken.


Marter der zehntausend Christen, Albrecht Dürer, 1507. Das Ölgemälde befindet sich derzeit im Kunsthistorischen Museum in Wien.



Der Gedenktag basiert auf der Legende, dass 10.000 römische Soldaten in Armenien zu Hadrians Zeit gekreuzigt worden sein sollen. Der Gedenktag von Akakios und der zehntausend Märtyrer am 22. Juni wurde von Papst Gregor XIII. (1572–1585) in die römische Martyrologie aufgenommen. 1969 wurde ihr Kult vom Heiligen Stuhl beendet, da die Legende keinen nachweisbaren geschichtlichen Hintergrund hat.

Die Legende erzäht, wie ein Teil der Truppen Kaiser Hadrians zu Beginn des 2. Jahrhunderts siegreich Aufrührern gegenüber stand. Da bekehrte eine Engelsstimme den Anführer Achatius; ihm folgten 9.000 Mann, die eine ermutigende Vorausschau ihres Martyriums erlebten. Mit allen vor den Kaiser gebracht, verweigerte Achatius die heidnischen Opfer und die Anbetung der Idole. Die umstehende Menge warf mit Steinen und verlangte den Tod der 9.000; diese wurden daraufhin mit Knütteln geschlagen.


Nun bebte die Erde, Feuer verbrannte die Hände der Henkersknechte, aus der Menge trat einer, zum Glauben bekehrt, mit seinen Brüdern hervor – die Zahl der 10.000 wurde somit erfüllt. Von Neuem ergriffen, sollten sie nun über scharfe Nägel schreiten – Engel halfen ihnen darüber hinweg. Der Kaiser ließ ihnen Dornenkronen aufsetzen; mit Speeren gestochen und gegeißelt, wurden die geduldig Leidenden aus der Stadt getrieben, sie strichen ihr fließendes Blut als Taufe und Abwaschung ihrer Sünden auf ihr Haupt. Gebunden führte man sie auf den Berg Ararat, wo sie gekreuzigt und von himmlischen Stimmen getröstet wurden, die das Volk als Erdbebendonner erlebte.


Verschiedene Legenden bringen als Schluss den Sturz in die Dornen; manche greifen die Dominikanerlegende über Achatius auf, die von der Hinrichtung des Erzbischofs von Seleukia erzählt, der um 343 mit vielen Bischöfen und Geistlichen durch König Sapor II. von Persien gemartert wurde.


Der Berg Ararat (aus assyrisch Urartu), auch Großer Ararat oder Berg Noahs‘) ist ein ruhender Vulkan im Armenischen Hochland in Ostanatolien nahe der Grenze zu Armenien, dem Iran und der aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan. Er ist mit 5.137 m der höchste Berg der Türkei. Auf diesem Berg sollen laut Mythos die Zehntausend Märtyrer gekreuzigt worden sein. Der kleinere Nachbarberg, der Kleine Ararat, ist 3.896 m hoch. Im Jahre 2004 wurden beide Araratberge Teil eines Nationalparks. Der letzte Ausbruch des Vulkans fand 1840 statt. Dabei wurde das Dorf Ahora auf der Nordostseite zerstört. Auf dem Gebirge Ararat soll nach der Sintflut die Arche Noah gestrandet sein (Gen 8,4 EU). Die Vulgata spricht hierbei von den montes Armeniae, also den „Bergen Armeniens“, während es in der Nova Vulgata in montes Ararat, „Berge von Ararat“, geändert wurde. Anerkannte wissenschaftliche Belege für diesen Bericht fehlen allerdings. Einige Autoren behaupten, die biblische Geschichte verweise nicht direkt auf den Berg Ararat, sondern allgemein auf das Reich Urartu, welches in assyrischer Keilschrift gleich geschrieben wurde. Eine als „Ararat-Anomalie“ bezeichnete geologische Formation in Gipfelnähe wurde im 20. Jahrhundert durch Luftaufnahmen bekannt und nährte Spekulationen um Überreste der biblischen Arche Noah. Das Kloster Khor Virap (armenisch, „tiefes Verlies“) ist ein armenisches Kloster, das zwischen den Städten Artaschat und Ararat in der Provinz Ararat etwa 40 km südlich von Jerewan in Sichtweite zur Grenze zur Türkei unterhalb des Berges Ararat liegt. Der Legende zufolge sperrte König Trdat III. im Jahre 288 n. Chr. auf der kleinen Anhöhe inmitten der Ebene des Araxtals Gregor den Erleuchter in eine Höhle ein und hielt ihn dort 13 Jahre lang gefangen, um ihn vom christlichen Glauben abzubringen. Da die Folter Gregor nicht beugen konnte, und dieser den König von einer als unheilbar angesehenen, entstellenden Hautkrankheit heilte, ließ sich Trdat III. mit seiner Familie und dem Hof im Jahre 301 taufen und verfügte, dass die Armenier – als erstes Volk in der Geschichte – das Christentum als Staatsreligion annahmen. Der Hügel von Kor Virap ist auch die Stelle, an der 180 v. Chr. die alte armenische Hauptstadt Artaxata durch Artaxias I., den Begründer der Dynastie der Artaxiden, errichtet wurde. Heute steht auf der Anhöhe ein kleines Kloster aus dem 17. Jahrhundert, das aus der Muttergottes-Kirche In ihr befinden sich zwei Löcher im Boden, durch die man in die Höhlenzelle, in der Gregor gefangen gehalten worden sein soll, sowie in eine ähnliche unterirdische Zelle hinabsteigen kann.


Die 10.000 Märtyrer vom Ararat sind nicht zu verwechseln mit den 10.000 Märtyrern, die der Überlieferung nach als Gefährten von Bischof Anthimos starben und deren Gedenktag der 24. April ist.


Der Tag wurde in Norwegen teilweise als Sommersonnenwende betrachtet und hat oft eine Sanduhr als Stabszeichen für die Wende am Primstav (Holzstabkalender). Manchmal ist die Sanduhr auch am Johnnitag eingeschnitzt bzw. eingeritzt; dies bezeugt zum einen, dass in der Vergangenheit die Sommersonnenwende am 24. Juni angelegt war und zum anderen, dass die Tage für die Sommersonnenwende an sich früher variierten, – je nach Epoche und Ort wurde der St. Veitstag (15. Juni), oder wie hier, der 22. Juni als Sommersonnenwende betrachtet. Auf dem Holzstabkalender aus Valle (ebenfalls Norwegen) ist der 14. Juli als "Midtsommer" eingetragen.


Am 24. Juni, dem Sankthansaften (St. Hans Abend) wird in Norwegen heutzutage Mittsommer gefeiert.


In Norwegen war der ursprüngliche Jahrestag für Mittsommer der 14. Juli, der in die Mitte des Sommerhalbjahres vom 14. April bis 13. Oktober fällt. Erst seit neuerer Zeit wird der Mittsommer nach schwedischem Vorbild mit der Sommersonnenwende und Mittsommer am 24. Juni in Verbindung gebracht. Der 21. Juni hingegen hatte den Eintrag "Sommarsolkv"= Sommersolverv, was Sommersonnenwende bedeutet. Also wurde zwischen der Sommersonnenwende und Mittsommer unterschieden.




Quellen:


Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comentários


bottom of page