Die beeindruckende Geschichte des Wintersports erstreckt sich über Jahrtausende und reicht von der prähistorischen Nutzung bis zu den ersten organisierten Wettkämpfen im späten 19. Jahrhundert. Sie spiegelt die Anpassungsfähigkeit und Kreativität des Menschen in winterlichen Umgebungen wider und diente anfangs in erster Linie der Jagd, Fortbewegung über große Distanzen und dem Transport. In Skandinavien, Russland und der Mongolei entwickelten sich unterschiedliche Formen des Skifahrens. In dieser Reihe werfen wir einen Blick auf die Entwicklungen, Meilensteine und kulturellen Einflüsse, die den Wintersport zu dem gemacht haben, was er heute ist. Eines vorweg: Dieser Beitrag ist aufgrund der geschichtlichen und kulturellen Bezüge sehr Skandinavien-lastig.
Ullr, der nordische Wintergott. Im Norden liegt die Wiege des Schifahrens in Europa – Illustration aus einer isländischen Edda-Handschrift von 1760
Nachdem wir uns heute eingehend mit der Geschichte des Schis beschäftigen werden, setzt diese Beitragsreihe ihre Reise durch die vielfältigen Facetten des Wintersports fort. Wir werden uns nun mit weiteren winterlichen Fortbewegungsmitteln befassen, angefangen bei den traditionellen Schneeschuhen, die bereits vor Jahrtausenden in den Alpen Verwendung fanden. Schlittschuhe, Rodel und der traditionelle Sport des Eisstockschießens werden ebenfalls im Fokus stehen.
Die Geschichte des Skisports reicht weit zurück und ist eng mit den klimatischen und geografischen Bedingungen Nordeuropas sowie Asiens verbunden. Die Ursprünge des Skifahrens als Fortbewegungsmittel und Jagdwerkzeug reichen bis in prähistorische Zeiten zurück, wie archäologische Funde belegen. Im Verlauf der Jahrhunderte entwickelte sich das Skifahren von einer notwendigen Aktivität für den Lebensunterhalt zu einer vielseitigen Sport- und Freizeitaktivität.
Prähistorische Skier wurden naturgemäß aus Holz gefertigt und bis vor nicht allzu langer Zeit war Holz immer noch der vorherrschende Baustoff für Skier. Wagnermeister beherrschten den Umgang mit diesem besonderen Material, und die heimischen Hölzer Esche, Buche, Pappel und Erle spielten eine entscheidende Rolle in der Kernproduktion von Schi.
Eschenholz ist ein schweres und robustes Holz mit guten Festigkeitseigenschaften. Es ist elastisch, abriebfest und zäher als viele andere heimische Holzarten, sogar überlegen in Zug- und Biegefestigkeit gegenüber der Eiche. Die mechanischen Eigenschaften verbessern sich mit breiteren Jahresringen, die über 1,5 Millimeter breit sind, was auf eine gute Holzqualität hindeutet. Ein ausgeprägter Farbkern beeinträchtigt die Holzqualität nicht. Eschenholz kann gut von Hand oder maschinell bearbeitet werden, und durch Dämpfen lässt es sich ähnlich flexibel wie Buchenholz biegen. Eschenholz von Bäumen, die auf sandigen Böden wachsen, kann mineralische Einlagerungen enthalten und Werkzeuge schnell stumpf machen. Die Oberflächen sind leicht zu behandeln, insbesondere beim Beizen.
Auch heute haben Schi noch einen Holzkern, und viele sind der Ansicht, dass kein Kunststoff es mit der Holzfaser aufnehmen kann. Obwohl das Holz mit der Faser gespalten wurde, wies es trotzdem eine gewisse Rauigkeit auf, und die Schi konnten auch zum Aufstieg verwendet werden. Trotzdem wurden Rillen auf der Unterseite prähistorischer Skier gefunden, die den Rückrutsch-Effekt verringerten bzw. auch als Haltemöglichkeit für Felle dienten, die denselben, aber verstärkten Effekt haben. Ob die Unterseite der Schi geglättet bzw. mit einem Werkstoff wie Beize bearbeitet wurden, um sie gleitfähiger zu machen, ist mir nicht bekannt. Die Anwendung von Metallsalzbeizen ist prähistorisch belegt. Durch vegetabile Beizmittel oder aluminium-, eisen- oder kupferhaltige Beizmittel, die sich chemisch mit einer porösen Oberfläche verbinden, entstehen nur schwer zu zerstörende Farblacke.
Die Menschen in Skandinavien verwendeten schon sehr früh Ski, die der heutigen Form am nächsten kommen. Viele Siedlungen lagen in abgeschiedenen Gebieten mit hügeligem und teilweise steilem Gelände.
Der älteste bekannte Skifund, der "Ski von Hoting", stammt aus Schweden und ist rund 4.500 Jahre alt. Dieses 110 cm lange und 10 cm breite Brett wurde in einem Moor entdeckt.
Schi von Hoting (Schweden). Er gilt als der älteste Schifund der Welt. (Bild: Polednik)
Briefmarke anlässlich der Olympischen Winterspeile 1952 mit dem Ski von Hoting.
Zuvor galten Skifunde aus Kalvträsk in Nordschweden mit einer Datierung von vor 3.200 Jahren als die ältesten Skier. Im 21. Jahrhundert wurden bei Ausgrabungen in Vis, einem Dorf in der Nähe von Sosnogorsk in Nordwestrussland, Skifragmente gefunden, die auf rund 8.300 Jahre vor Christi datiert wurden. Dies bedeutet, dass die nachweisbare Geschichte des Skis doppelt so alt ist wie zuvor angenommen.
Die Erfindung des Skis wird oft den Saami zugeschrieben, insbesondere aufgrund von Funden und mittelalterlichen Abbildungen. Allerdings ist diese Zuordnung umstritten, da Skier in vielen schneereichen Regionen der Welt als Fortbewegungsmittel genutzt wurden. Die Völker Skandinaviens, darunter die Saami, verwendeten Ski, die der modernen Form am nächsten kamen. Skifahren war in abgelegenen Siedlungen mit hügeligem und steilem Gelände besonders beliebt, wo Pferdeschlitten nicht praktikabel waren.
In Skandinavien entwickelten sich verschiedene Skiformen, mit unterschiedlichen Längen, Breiten und Verzierungen. Einige Regionen verwendeten unterschiedlich lange Skier für verschiedene Zwecke. Auch Frauen benutzten spezielle "Mädchenski", die kürzer, schmaler und leichter waren. Die Ski wurden aus verschiedenen Hölzern wie Esche, Birke und Kiefer hergestellt.
Im Herbst 2014 wurde im Reinheimen-Nationalpark ein bemerkenswerter Fund gemacht: Ein Ski, der gut erhalten und über 1300 Jahre alt war (Radiokarbondatierung 670–775 n. Chr.), wurde nach jahrhundertelangem Schutz durch das Eis entdeckt. In Norwegen wurden etwa zwanzig Skier aus der Zeit vom Paläolithikum bis zum Mittelalter gefunden, wobei der Ski von Reinheimen als einziger einen vollständigen Zustand samt gut erhaltener Bindung aufweist. Diese Bindung gilt als eine der ältesten noch intakten Skibindungen weltweit.
Bereits seit der Steinzeit zog es Menschen im Sommer in die schneebedeckten Höhen, die als vorhersehbares Jagdrevier dienten. Rentiere versammelten sich auf den Bergen, um der Sommerhitze und Insekten zu entkommen, und Jäger nutzten dieses Verhalten aus. Vor etwa 1300 Jahren erlebte Norwegen eine Kälteperiode, was zu schneereichen Bedingungen führte. Es wird angenommen, dass der hohe Schnee in den Bergen bis weit in den Sommer hinein erhalten blieb.
In 2021 entdeckten Gletscherarchäologen in der norwegischen Gebirgsregion Reinheimen einen 1300 Jahre alten Ski samt Bindung aus Leder- und Birkenrindenriemen. Der Schi stammt aus etwa dem Jahr 750 unserer Zeitrechnung, also noch kurz vor Beginn der Wikingerzeit. Im nördlichen Mitteleuropa gilt die Epoche noch als Grenze zur Eisenzeit, also zur Ur- und Frühgeschichte. 2021 wurde der zweite Teil des Paars geborgen (Bild: Espen Finstad / SECRETSOFTHEICE.COM (AUSSCHNITT)
Bis zu diesem Fund ging man allgemein davon aus, dass Ski in der Vorzeit nicht mehr als eine Art primitiver Schneeschuhe waren. Die Besonderheit des Reinheimen-Skis liegt jedoch darin, dass die Bindung auch die Ferse mit einem Lederriemen umspannte. Mit dieser Art von Ski konnte man nicht nur auf ebenem Gelände gehen, sondern auch abfahren, was die Möglichkeit zur Fortbewegung auf verschiedenen Arten von Schneedeckengelände eröffnete.
Die Zusammenarbeit zwischen einem chinesischen Austauschstudenten und den norwegischen Kollegen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Reinheimen-Ski, führte zu interessanten Erkenntnissen über die Skitradition im Altai-Gebirge, die ebenfalls Jahrtausende zurückreicht.
Neuesten Forschungen zufolge gibt es sogar Hinweise darauf, dass die Ursprünge des Skifahrens im Altai-Gebirge zu finden sein könnten. Das "Altai" ist eine Gebirgsregion, die sich über Teile Russlands (Sibirien), der Mongolei, Kasachstans und Chinas erstreckt. Das Altai-Gebirge ist bekannt für seine einzigartige Natur und wird von verschiedenen ethnischen Gruppen bewohnt. Die Nomaden, die im Altai leben, verwenden seit Jahrtausenden eine Ausrüstung, die sich kaum verändert hat. Diese umfasst zwei etwa 1,80 Meter lange Bretter, die mit Fell bespannt sind, Lederriemen, die an den Füßen befestigt werden, und einen Taijak (einen Holzstab) zum Lenken.
Diese Felszeichnung zeigt einen Skifahrer mit Pfeil und Bogen. Das Alta Museum in Alta, Norwegen, ist ein archäologisches Freilichtmuseum, das Felsritzungen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit zeigt. Die Felsritzungen haben ein Alter von etwa 2.000 bis 6.500 Jahren
Tourenski entsprechen heutzutage diesen alten Schiern, die für das Bewältigen langer Strecken und Abfahrten sowie den Transport genutzt wurden. Diese Art des Skifahrens beinhaltet im Allgemeinen das Besteigen von Bergen auf Skiern, die mit Fellen ausgestattet sind. Nach dem Aufstieg werden die Felle entfernt, und die Abfahrt erfolgt auf herkömmliche Weise. Es ist überliefert, dass Norweger an ihren langen Skiern Rehhaut angebracht haben, um bergauf besser voranzukommen.
Steinzeitlicher Jäger haben sich nach der letzten Eiszeit als erste Menschen Holzbretter unter die Füße gebunden, um die Jagdbeute auch im Schnee verfolgen zu können. Die Entdeckung von uralten Felszeichnungen von Menschen auf Skiern, die einem Steinbock nachstellen, unterstützt diese Theorie. Einige chinesische Wissenschaftler vermuten sogar, dass diese Zeichnungen möglicherweise 10.000 Jahre alt sein könnten.
Im Altai zimmern die Bewohner ihre Ski aus Baumstämmen, die sie in mühevoller Arbeit spalten, wässern und über offenen Feuern krümmen. Diese Ski werden mit Pelzen als Aufstiegshilfe verwendet, die fest am Ski befestigt sind und auch für die Abfahrt geeignet sind. Die Bewohner des Altai-Gebirges nutzen diese speziellen Ski, um im Winter große Distanzen zurückzulegen. In ihrem eiskalten und luftig trockenen Pulverschnee machen sie sogar wilde Abfahrten, um Hirsche, Zobel und Bären zu jagen. Die Technik besteht darin, die Tiere in voller Fahrt zu überraschen, ein Lasso, um das Geweih zu werfen und sich dann mit den Skiern im Schnee zu verankern. Dank der langen Ski gewinnen sie den Ermüdungskampf mit dem Wild fast immer.
Ein Höhlengemälde, das Skifahrer bei der Jagd an der Nordspitze der chinesischen Region Xinjiang zeigt. Laut chinesischen Archäologen ist das Gemälde mehr als 10.000 Jahre alt – 2.000 Jahre mehr als das nächstälteste Ski-Artefakt, das jemals dokumentiert wurde. Bild: Garrett Grove
Nachdem der chinesische Austauschstudent von dieser Skitradition erzählt hatte, organisierte er eine Exkursion in den Altai. Im Gegenzug besuchten traditionelle Skifahrer aus dem Altai Norwegen. Sie zeigten den Forschern, wie man auf den prähistorischen Skiern fährt. Dafür hatten sie von lokalen Skiherstellern genaue Rekonstruktionen der Ski anfertigen lassen und selbst getestet. Aufgrund ihrer Breite und Länge waren die Ski ohne Kanten jedoch schwer zu beherrschen. Die erfahrenen Skifahrer aus Asien demonstrierten den Norwegern die Technik, in voller Rücklage zu fahren und sich mit einem kräftigen Holzstock als Stütze und Ruder zu behelfen. Dieser Austausch ermöglichte einen tieferen Einblick in die alten Skitechniken des Altai-Gebirges und förderte den interkulturellen Austausch. Die Technik des Skifahrens, wie sie auf dem Reinheimen-Ski und den traditionellen Skiern aus dem Altai zu sehen ist, ermöglichte es den Menschen, sich in schneereichen Regionen effizient fortzubewegen und ihre Jagd- und Sammelaktivitäten auszudehnen.
Der vom Gletscher freigegebene, 1.300 Jahre alte Reinheimen-Ski mit gut erhaltenen Resten der Bindung am Ski . Foto: Vegard Vike, Kulturhistorisk Museum, Universität Oslo
Die wissenschaftliche Erkenntnis aus dem Reinheimen-Ski ist, dass es möglicherweise eine sehr alte Verbindung zwischen Asien und Nordeuropa in Bezug auf die Skigeschichte gibt. Frühere Annahmen gingen davon aus, dass Skifahren unabhängig voneinander an verschiedenen Orten erfunden wurde. Die Entdeckung des Reinheimen-Skis und die Tatsache, dass die Skifahrer aus dem Altai-Gebirge sofort wussten, wie man den Wikingerski fährt, werfen ein neues Licht auf diese Annahmen.
Die Verwendung von Skiern lässt sich in Norwegen bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Das Bild zeigt eine steinzeitliche Felszeichnung aus Rødøy in Nordland, die vermutlich Skifahrer darstellt.
Felszeichnung aus Rødøy in Nordland (Nordnorwegen) mit hasenähnlichem Aussehen, 4.000 Jahre alt. Etwa war der Jäger auf Hasenjagd.
Diese historische Verbindung zwischen dem Altai und Nordeuropa könnte weit zurückreichen, und es wird angenommen, dass Jäger und Sammler möglicherweise schon vor 10.000 Jahren oder sogar während der Eiszeit vor 20.000 Jahren mit ähnlichen Skitechniken riesige Distanzen zurückgelegt haben könnten. Diese Erkenntnisse erweitern unser Verständnis über die Ursprünge des Skifahrens und deuten darauf hin, dass diese Praktik möglicherweise viel älter ist als bisher angenommen.
Eine Vielzahl ähnlich alter Höhlenmalereien in Skandinavien, im Altai-Gebirge und im Norden Russlands, die vor allem Jagdszenen darstellen, weisen auf die tiefe Tradition hin, aus der die Schneebretter oder Skier stammen.
Die Datierung von Felszeichnungen und archäologischen Funden bleibt eine Herausforderung, und es ist nicht einfach, genaue zeitliche Angaben zu machen. Daher ist die Diskussion darüber, welcher Ort tatsächlich die Wurzeln des Skifahrens repräsentiert, immer noch in Gange.
Schi, Ski – Wortherkunft
Die Etymologie des Wortes "Schi" (Ski) lässt sich auf das altnordische Wort "skīð" zurückführen, das "Scheit" oder "Schneeschuh" bedeutet. Dieses Wort hat Verbindungen zu anderen germanischen Sprachen, wie dem altenglischen "skīd", dem althochdeutschen "skīt", und dem altfriesischen "skīd", die alle auf das germanische Wortstamm skeida-, skeidam, skīda-, skīdam, st. N. (Scheit, Schindel) zurückgehen.
Die etymologische Wurzel dieses Begriffs liegt im indogermanischen skē̆it-, einem Verb, das "schneiden", "scheiden" und "trennen" bedeutet. Ebenfalls verwandt ist das indogermanische skē̆i-, ein Verb mit ähnlicher Bedeutung.
Das Verfahren zur Schiherstellung einst in Europa und im Altai bis heute zeigt eine Entsprechung zu dieser Etymologie.
Skifahren in der Mythologie
Die Geschichte des Skifahrens ist auch tief in der nordischen Mythologie verankert.
Skadi (altnordisch Skaði), auch als Skade bekannt, ist in der nordischen Mythologie die Göttin der Jagd und des Winters. Skadi ist eine mächtige Figur, die die raue und unerbittliche Natur des Winters verkörpert. Skadi wird in Gedichten bezeugt, die in der Poetischen Edda, in zwei Büchern der Prosa-Edda und in einem Buch der Heimskringla zu finden sind.
"Skadi-Jagd in den Bergen" (1901) von HLM. Asgard Stories: Geschichten aus der nordischen Mythologie. Silver, Burdett und Company. Seite 79.
Etymologen, Forscher, die sich mit der Herkunft von Wörtern befassen, gehen davon aus, dass der Name Skandinavien auf Skadi, die Göttin der Jagd und des Skilaufs, zurückgehen könnte. Die Tatsache, dass Skadi sowohl für Jagd als auch für Ski zuständig war, weist nicht zufällig auf den Hauptzweck des Skifahrens hin. Der "Königsspiegel", das bedeutendste literarische Werk des mittelalterlichen Norwegens, beschreibt etwa, wie überlegen die Jäger jedem Wild gegenüber waren, sobald es geschneit hatte:
"... dass oben auf den Bergen nichts, was sich auf der Erde bewegt, im schnellen Laufe dem Mann entgehen kann, der Bretter an den Füßen hat."
Der zweite nordische Gott, der mit der Jagd und dem Winter assoziert wird, ist Ullr, der germanische Gott des Winters, des Skilaufens und des Bogenschießens. Er steht für Klarheit, Gerechtigkeit, Geschicklichkeit und Treffsicherheit. Sein Name, der auf "der Ehrenhafte" oder "Glanz, Ruhm" zurückgeht, spiegelt seine Bedeutung in der nordischen Mythologie wider. Er konnte schneller und verwegener Schifahren als alle anderen.
Auch Ullr war einmal jung...
Ullr, auch als Ullar, Ull, Holler, Oller oder Vulder bekannt, residiert in seiner selbstgebauten Halle Ydalir – Eibental – in Asgard. In Tierfelle gehüllt und bewaffnet mit Pfeil und Bogen, geschaffen aus dem Holz der Eibe, die rund um seinen Palast wächst, begibt er sich auf die Jagd.
Die Wahl der Eibe als Material für Ullrs Bogen unterstreicht die besondere Symbolik dieses Baumes. Die Eibe gilt als heilig und mystisch, oft mit Tod und Wiedergeburt in Verbindung gebracht. Die Tatsache, dass Ullr einen Bogen aus Eibenholz trägt, stärkt seine Verbindung zu den magischen und spirituellen Aspekten der Natur, da die Eibe in der nordischen Mythologie eine bedeutende Rolle spielt und oft mit Tod, Wiedergeburt und spiritueller Erneuerung in Verbindung gebracht wird. Die Forschung geht davon aus, dass Ullr ein sehr alter Gott ist und eine Verbindung zur Magie hatte.
Eibenholz: Eibenholz, das als das schwerste Nadelholz gilt, zeichnet sich durch außergewöhnliche Zähigkeit und hohe Elastizität aus. Es lässt sich leicht messern und schälen, und die Oberflächenbehandlung gelingt hervorragend, da es sich gut beizen und lackieren lässt. Das Holz ist dauerhaft gegen Pilzbefall geschützt. Ein bemerkenswertes Artefakt ist eine 150.000 Jahre alte Lanze aus Eibenholz, die in Niedersachsen gefunden wurde. Ab dem Neolithikum wurden viele Gebrauchsgegenstände aus diesem robusten Holz gefertigt, darunter der berühmte Bogen des Similaun-Menschen. Die europäische Eibe war im 16. Jahrhundert aufgrund ihrer Qualitäten als ideales Bogenholz fast ausgestorben. Daher finden sich in Mitteleuropa kaum alte und große Eiben. Die älteste Eibe im deutschen Raum ist etwa 1.000 Jahre alt. Die Eibe ist als einziger heimischer Nadelbaum harzlos und kann bis zu 25 Meter hoch wachsen. Eibenholz ist als Drechslerholz und für Schnitzarbeiten hervorragend geeignet. Es ist äußerst dauerhaft, selbst bei Feuchtigkeit, und weist weder im Holz noch in der Rinde Harzspuren auf. Die Jahrringgrenzen sind gut erkennbar, und das Holz besitzt ausgezeichnete Trockeneigenschaften. Sägen und Schnitzen lassen sich problemlos durchführen, und das Holz kann spiegelglatt bearbeitet sowie erfolgreich gebeizt und poliert werden. Die Oberfläche eignet sich für die Anwendung verschiedener Pflegemittel. Diese herausragenden Eigenschaften erklären die Verwendung von Eibenholz in der Skiherstellung.
Ullr findet Erwähnung in verschiedenen literarischen Traditionen, darunter in der "Gesta Danorum", der Poetischen Edda, der Prosa-Edda und der Skaldischen Poesie.
Es wird manchmal angedacht, dass Skadi und Ullr möglicherweise ein Paar waren, entweder als Geschwister oder als Ehepaar. Literarische Zeugnisse für diese Annahme fehlen jedoch bzw. belegen keine verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen den beiden. Skadi wird von den Skalden auch als "Skigöttin" (öndurdís) bezeichnet, während Ullr als "Skigott" (önduráss) bekannt ist. Die genaue Natur ihrer Beziehung bleibt in der Mythologie offen.
Jagd und Krieg
Skifahrens galt in der nordischen Kultur nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern auch als eine kraftvolle Jagdtechnik. Die Höhlenmalereien, die in Norwegen entdeckt wurden, belegen, dass Menschen bereits vor mehr als 5.000 Jahren Ski als effektives Mittel zur Verfolgung von Wildtieren im Schnee nutzten.
Frühe schriftliche Aufzeichnungen darüber finden sich in der chinesischen, griechischen und römischen Geschichte. Zum Beispiel beschreibt der römische Dichter Vergil um etwa 40 v. Chr. die Jagd auf Skiern. Auf einem Runenstein aus dem Jahr 1050 in Balingista, Norwegen, ist ebenfalls die Abbildung eines Mannes zu sehen, der auf Skiern mit Pfeil und Bogen jagt.
Schneehuhnjäger auf der Hochebene Norwegens, Skifahrer nach einer Illustration von Vincent Stoltenberg Lerche für die Zeitschrift Die Gartenlaube, 1872
In Skandinavien galt die Winterzeit als Jagdzeit, insbesondere bevor Schusswaffen erfunden wurden, und Jäger noch Speere, Äxte oder Pfeil und Bogen zur Jagd einsetzten. Diese Tradition basierte auf verschiedenen Faktoren, die die Wintermonate zu einer günstigen Zeit für die Jagd machten:
Spuren im Schnee: Im Winter hinterlässt Wild, insbesondere große Tiere wie Hirsche oder Elche, deutlich sichtbare Spuren im Schnee. Das erleichtert Jägern die Verfolgung von Wildtieren, da ihre Bewegungen leichter nachverfolgt werden können.
Bessere Sicht: Die Vegetation ist im Winter oft kahl, und der Schnee kann als natürlicher Reflektor dienen, wodurch die Sicht für Jäger verbessert wird. Das erleichtert das Aufspüren von Wild in der winterlichen Landschaft.
Knappheit an Nahrung: Im Winter kann die Verfügbarkeit von Nahrung für Wildtiere begrenzt sein, da der Schnee den Zugang zu Pflanzen erschwert. Dies macht Wildtiere anfälliger für die Jagd, da sie nach Nahrung suchen.
Mehr Stabilität auf Eisflächen: In den Wintermonaten können Seen und Flüsse gefrieren und so eine stabilere Oberfläche bieten. Dies ermöglicht es Jägern, aufs Eis zu gehen und Wildtiere in den küstennahen oder wasserreichen Gebieten zu jagen.
Erleichterte Fortbewegung: Mit dem Einsatz von Skiern oder anderen winterlichen Fortbewegungsmitteln konnten sich Jäger leichter durch das Gelände bewegen. Skifahren war nicht nur ein Transportmittel, sondern auch eine effektive Methode, um Wild zu verfolgen.
Die Tradition, dass die Winterzeit Jagdzeit ist, war also eng mit den klimatischen Bedingungen, der Sichtbarkeit von Spuren und der Verfügbarkeit von Nahrung für Wildtiere verbunden. Diese Jagdpraktiken prägten nicht nur die winterliche Lebensweise, sondern flossen auch in literarische Werke wie den "Königsspiegel" ein, der die Überlegenheit der Jäger bei verschneiten Bedingungen hervorhob, siehe oben.
Der Große Nordische Krieg zwischen Russen, Schweden und Norwegern wurde hauptsächlich auf Skiern ausgetragen.
In verschiedenen Ländern, darunter Finnland, Schweden, Norwegen, Frankreich, Italien, der Schweiz und Österreich, begann man vor dem Ersten Weltkrieg mit einer systematischen Skiausbildung im Militär. Die Verwendung von Skisoldaten lässt sich bereits um das Jahr 1200 zurückverfolgen, und sie spielten eine Rolle in nordischen Kriegen und auch während des Dreißigjährigen Krieges.
Im 12. Jahrhundert während des norwegischen Bürgerkriegs flüchtete die politische Gruppierung der Birkebeiner und ihre Anhänger in die Wälder, nachdem sie anfänglich besiegt worden waren. Um sich vor der Kälte zu schützen, wickelten sie ihre Waden mit Birkenrinde ein, da ihre Kleidung abgenutzt war. In dieser Zeit, als König Håkon Sverreson gestorben war und sein Sohn Håkon Håkonsson noch ein Kleinkind war, wurden die Birkebeiner zu Beschützern des Kindes gegenüber den Bedrohungen der Bagler, einer rivalisierenden Gruppierung; denn er war nun die von den Birkebeinern identifizierte Kristallisationsfigur mit Königsheil. Die Saga berichtet, die Birkebeiner hätten ihn sofort zu König Inge II. Bardsson gebracht. Nach einer Pause in Lillehammer (erste Erwähnung Lillehammers) an Weihnachten seien die beiden besten Skiläufer Torstein Skjevla und Skjervald Skrukka wegen der überall zu erwartenden Bagler nicht den normalen Weg durch Gudbrandsdalen, sondern über die Berge nach Østerdalen gezogen, und dies bei Frost, Schneetreiben und sehr schlechtem Wetter.
Skandinavische Skisoldaten von Knud Bergslien (1827-1908): Die Birkebeiner im 12. Jahrhundert
In Skandinavien wurden Skier auch im 16. Jahrhundert zu Kriegszwecken verwendet, zum Beispiel im Dreikronenkrieg zwischen Dänemark und Schweden. In Österreich führte Oberst Georg Bilgeri die Verwendung von Skieren in der k. u. k. Armee ein. Eine legendäre Flucht auf Skiern fand im Jahr 1521 statt, als Gustav I. Wasa vor den Soldaten des dänischen Königs Christian II. floh. Diese Flucht wird bis heute durch den Wasa-Lauf in Schweden gewürdigt.
Der Wasa-Lauf wurde von Zeitungsredakteur Anders Pers ins Leben gerufen, um an die historische Flucht von Gustav I. Wasa vor den Soldaten des dänischen Königs Christian II. im Jahr 1521 zu erinnern. Im Jahr 1520 herrschte in Schweden große Unzufriedenheit über die Union mit Dänemark unter der Führung des dänischen Königs. Gustav Eriksson Wasa, ein Adelsmann, wurde gefangen genommen, entkam jedoch und floh nach Dalarna. In Mora erfuhr er vom Stockholmer Blutbad, bei dem sein Vater, sein Bruder und 80 Anhänger getötet wurden. Um Unterstützung zu gewinnen, setzte Gustav Wasa seine Flucht nach Westen fort. Als weitere Gewalttaten der Soldaten von König Christian in Mora bekannt wurden, entschied das Volk, Gustav Wasa zurückzurufen. Die beiden besten Skiläufer des Ortes wurden losgeschickt, um ihn einzuholen. In Sälen überzeugten sie Gustav, zurückzukehren und den Kampf zu führen. Nach mehr als zwei Jahren Krieg erreichte Schweden schließlich die Unabhängigkeit von Dänemark. Der Wasa-Lauf findet heuer zum 100. Mal am ersten Wochenende im März statt.
Bereits im Oktober 2013 hatten sich für den Wasalauf 2014 beeindruckende 33.800 Skiläufer für die drei 90-km-Strecken angemeldet. Innerhalb kurzer Zeit waren auch alle kürzeren Distanzen der Wasalauf-Winterwoche ausgebucht, was einen neuen Teilnahmerekord darstellte. Während des Laufs erhalten die Teilnehmer traditionell verschiedene Verpflegungsoptionen, darunter auch die beliebte Blaubeersuppe.
Aus dem 16. Jahrhundert gibt es viele Berichte über den unverzichtbaren Einsatz von Skiern im Postdienst und beim Fallenstellen, Jagen oder Fischen. Boten benutzten auch Skier.
Der Biathlon, auch als Zweifach-Kampf bekannt, ist eine Kombinationssportart, die sich aus den Disziplinen Skilanglauf und Schießen zusammensetzt. Er könnte als moderne Interpretation der ursprünglichen Funktion von Schiern in der Jagd angesehen werden. Die Ursprünge des Biathlons liegen daher im militärischen bzw. weidlichen Kontext. Schon zu Beginn der Wikingerzeit verteidigten sich die Ureinwohner Nordnorwegens erfolgreich auf Skiern gegen Wikingerangriffe. Im Mittelalter waren schnelle und flexible Skiregimenter fester Bestandteil der Armeen in Skandinavien und Russland.
Im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Skifahren zum wichtigsten Militärsport in Nordeuropa. Ein guter Skisoldat beherrschte sowohl das Schießen als auch den Langlauf. Bereits 1767 maßen sich Grenzsoldaten an der schwedisch-norwegischen Grenze in einem Wettkampf, bei dem im vollen Skilauf mit dem Gewehr geschossen werden musste. 1776 wurden erstmals Skiwettbewerbe mit Schießeinlagen in norwegischen Dörfern durchgeführt. Bis zum späten 19. Jahrhundert diente die Kombination aus Langlauf und Schießen ausschließlich jagdlichen und militärischen Zwecken.
Im deutschen Sprachraum entwickelten sich sowohl der Militärskilauf als auch die allgemeine Variante ebenfalls erst Ende des 19. Jahrhunderts. Erstmals fanden 1895 militärische Skilaufmeisterschaften im Deutschen Reich statt. 1912 wurde in Norwegen ein Einzellauf ausgetragen, bei dem zweimal 10 Schüsse abgegeben werden mussten und der dem heutigen Einzelwettkampf schon sehr nahekam. Heute ist der Biathlon ist eine der bei Olympischen Winterspielen ausgetragenen Sportarten. Die ersten Biathlon-Weltmeisterschaften der Männer fanden 1958 im österreichischen Saalfelden statt.
Skifahren in Österreich
In Österreich hat die Tradition des Skifahrens im Vergleich zu Skandinavien und Russland eine kürzere Geschichte. In der Vergangenheit fanden Schneeschuhe in den Alpen eher Verwendung als Skier. Ein beeindruckender Fund aus dem Jahr 2003 am Gurgler Eisjoch in Südtirol belegt dies: Ein Schneeschuh aus Birkenholz, datiert aus der Jungsteinzeit, wurde entdeckt. Dieser Schneeschuh ist ungefähr 5.700 bis 5.800 Jahre alt und somit älter als die Gletschermumie Ötzi.
Der bisher älteste bekannte Schneeschuh der Welt stammt aus den Alpen, ist aus Birkenholz und etwa 6.000 Jahre alt, Fundort: Gurgler Eisjoch
Die Wurzeln des Skifahrens in Mitteleuropa können bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Siegmund Freiherr von Herberstein brachte 1549 als einer der ersten das Wissen um "Schneeschuhe" nach Mitteleuropa. Während seiner Reisen nach Russland im Jahr 1517 und 1526, die er als Gesandter des Kaisers unternahm, lieferte er in seinen Reiseberichten "Rerum Moscoviticarum commentarii" eine der frühesten Abbildungen von Skiläufern.
Siegmund von Herberstein in russischer Kleidung (moskowitischer Tracht) im Jahr 1517. Siegmund Freiherr von Herberstein oder Sigismund von Herberstein (* 24. August 1486 in Wippach; † 28. März 1566 in Wien) war ein österreichischer Kaiserlicher Rat und Gesandter am Russischen Hof. Siegmund entstammte dem Krainer Zweig der steirischen Adelsfamilie Herberstein. Nach dem Studium in Wien wurde Herberstein in der Finanzverwaltung und insbesondere im diplomatischen Dienst der Habsburger tätig, wofür ihn seine umfassende Bildung und umfangreichen Sprachkenntnisse prädestinierten. Aus der Reihe seiner zwischen 1515 und 1553 unternommenen 69 Auslandsreisen ragen neben den 1541 erfolgreich verlaufenen Verhandlungen über eine Waffenruhe mit dem osmanischen Sultan Süleyman I. zwei Reisen nach Russland heraus. Bereits mit seiner ersten Russlandreise 1516/17 avancierte Herberstein zum „Osteuropaexperten“ in habsburgischen Diensten. 1525/26 führte ihn eine weitere Reise an den Hof des Moskauer Großfürsten. Seine dabei gesammelten Eindrücke publizierte Herberstein 1549 in lateinischer Erstausgabe unter dem Titel "Rerum Moscoviticarum Commentarii" in Wien. Herbersteins Beschreibung ist auch heute noch historisch und kulturhistorisch von Wert, weil der Autor sich neugierig und sprachkundig bei seinen Gesprächspartnern informierte, Abschriften aus Quellen und Dokumenten anführte und seine Informationen sowie eigenen Beobachtungen kritisch auswertete. Sein Werk war der erste bedeutende Bericht aus der Feder eines Westeuropäers über das im Abendland seit Generationen nur am Rande zur Kenntnis genommene Russland. Denn die von 1238/40 bis 1480 dauernde Mongolenherrschaft hatte den russischen Raum eine andere Entwicklung nehmen lassen und ihn aus dem Blickfeld der meisten Mitteleuropäer gerückt. Besonders wichtig sind dabei seine Beschreibungen des russischen Nordens und der angrenzenden skandinavischen Länder (unter anderem war er einer der ersten, der vom Schneeschuh-Lauf berichtete). Mehrmals ist in der "Moscovia" sogar vom unbekannten "Engroneland" (Grönland) die Rede. Herberstein setzte sich auch ausführlich mit den Tataren, den "Erzfeinden" der Russen, auseinander, was die damalige westliche Welt sehr interessierte.
Die Ursprünge des Skifahrens als Wettkampf reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Der sogenannte Krainer Bauernlauf wurde in Krain, heute Slowenien, als Wettkampf abgehalten und gilt als Vorläufer von Hindernis- und Slalomläufen.
Die ersten dokumentierten Skifahr-Versuche werden um das Jahr 1880 angenommen. Pioniere in Österreich ließen sich Skischuhe – wie die Skier damals genannt wurden – aus Norwegen schicken.
Mit der zunehmenden Popularität des Skisports wurden in den 1890er-Jahren die ersten Skiclubs gegründet, in denen zunächst skandinavische Studenten ihre Kenntnisse weitergaben. Vereine entstanden in Deutschland (Todtnau), in der Schweiz (Glarus) und in Österreich (St. Christoph am Arlberg). Vereinzelt wurde das Skifahren auch an Schulen unterrichtet.
Gustav Jahn: Wintersport, vor dem Start (Tempera/Gouache, um 1910)
Die fabrikmäßige Fertigung von Skiern in österreichischen Werkstätten ab 1906 erleichterte und förderte den Sport wesentlich.
Die erste motorisch betriebene Aufstiegshilfe für Wintersportler überhaupt wurde 1907 auf dem Bödele in Vorarlberg, Österreich, gebaut und in Betrieb genommen. Es handelte sich dabei um eine Art Schlitten, der mithilfe einer Seilwinde von einem Motor den Berg hinaufgezogen wurde. Der erste Skilift der Ostalpen wurde 1935 auf der Tauplitzalm im steirischen Salzkammergut errichtet. Seine Konstruktion ähnelte eher dem 1907 in Vorarlberg errichteten Lift. Bis in die 1980er Jahre wurden viele solcher „klassischen“ Schlepplifte gebaut, was es auch kleinen Gemeinden ermöglichte, oft nur aus einer einzigen Piste bestehende Skigebiete zu errichten.
Postkarte von 1907/1908 mit dem Schlitten am Lank. (Bild von Grafenschreck - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=54535035)
1915 wurde das Skifahren erstmals als touristische Aktivität erwähnt, und im Jahr 1920 erfolgte die Gründung der ersten Skischule Österreichs durch Hannes Schneider.
Obwohl Österreich erst relativ spät in den Schisport einstieg, gelang mit Hilfe eines Salzburgers eine wesentliche Verbesserung hinsichtlich Schitechnik und Material.
So wurde die Stahlkante von Rudolph Lettner im Jahr 1928 erfunden. Rudolf Lettner war der Pionier, der Stahlkanten nach einem schweren Sturz bei einer Abfahrt vom Eiskogel im Tennengebirge auf seine Eschenholz-Bretter montierte.
Er baute die ersten Prototypen, indem er Uhrfedern auf die Lauffläche der Skier seiner beiden Kinder Harald und Käthe schraubte. Bereits zwei Jahre später im Jahr 1930, bei den akademischen Welt-Winterspielen in Davos, Schweiz, sicherten sich die Österreicher, die mit den innovativen Lettner-Kanten ausgestattet waren, die ersten Plätze mit großem Abstand. Diese ursprünglichen Eschenski mit Lettner-Kanten sind heute im Salzburger FIS-Landesskimuseum ausgestellt.
Rudolf Lettner und seine Stahlkanten
Diese Innovation verlieh den Skiern einen deutlich verbesserten Halt auf hartem Schnee, ermöglichte jedoch gleichzeitig eine natürliche Biegung des Holzes. In den Anfangsjahren war die Haltbarkeit noch mangelhaft, und die Schrauben fielen oft heraus, was Skifahrer dazu zwang, Ersatzkanten mitzunehmen.
Heute ist der Schisport in den Alpen äußerst beliebt, in Österreich gibt es etwa 440 Schigebiete, davon 72 in der Steiermark.
In der Steiermark widmet sich insbesondere das WinterSportMuseum in Mürzzuschlag der Geschichte des Schilaufs. Das Museum wurde m Jahr 1947 gegründet und beherbergt eine herausragende Sammlung im Bereich der Skigeschichte. Die Sammlung ist im Laufe vieler Jahre stetig gewachsen und zählt heute zu einer der weltweit bedeutendsten ihrer Art. Das WinterSportMuseum fungiert nicht nur als Museum, sondern auch als Kompetenzzentrum für Ski- und Wintersport in Österreich und Europa. Mit einem umfassenden Archiv und einer reichhaltigen Bibliothek verfügt es über großes Fachwissen in diesem Bereich.
Das WinterSportMuseum Mürzzuschlag wurde mit dem Bewusstsein um die bedeutende Rolle der Region in der Geschichte des Skisports im Jahr 1947 gegründet. (Bild: WinterSportMuseum Mürzzuschlag)
Die Pisten- und Loipenbegeisterung ist in der Steiermark ungebrochen – vom Ausseer Land bis ins Jogl- und Wechselland.
In dem Sinn:
"Auffi auf die Brettl!"
Die Wechsel-Panoramaloipe: Hier habe ich das Langlaufen gelernt. (Bilder: 1 und 3 Bergfex, Bild 2: FB Wechsel-Panoramaloipe)
Comments