Morgen, am 4. Juni, haben wir den sechsten Vollmond in diesem Jahr. Im Juni wird der Vollmond auch Erdbeermond oder Honigmond genannt. Letzteres hat mit dem Erscheinungsbild des Mondes zu tun. Früher hieß er Brachmond. In Gärtnerkreisen spricht man auch vom Rosenmonat, da die Rosenblüte im Juni ihren Höhepunkt erreicht; aus diesem Grund wurde der Juni früher auch Rosenmond genannt. Der Junivollmond ist der letzte, bevor im Juli die Tage wieder kürzer werden.
Der Monatsname "Juni" stammt aus dem lateinischen Wort "Junius", das seinen Ursprung in der römischen Mythologie hat. Der Juni war nach der römischen Göttin Juno benannt, der Gemahlin des Göttervaters Jupiter und der Göttin des Himmels und der Ehe.
Im römischen Kalender war der Juni der vierte Monat und hatte ursprünglich nur 29 Tage. Später wurde ein Schalttag hinzugefügt, um die Gesamtzahl der Tage im Juni auf 30 zu erhöhen. Mit der Einführung des julianischen und später des gregorianischen Kalenders behielt der Juni seine Position als sechster Monat des Jahres bei und behält seine Länge von 30 Tagen. Heutzutage wird der Juni in vielen Kulturen als Sommermonat angesehen, in dem die Tage länger sind und das Wetter oft wärmer wird.
Bronzestatuette der Juno ( 2./3.Jhdt. n.Chr. ) im Römermmuseum Weißenburg ( Bayern)
(Bild: Wolfgang Sauber)
Im deutschsprachigen Raum gibt es für den Vollmond im Juni noch die alten Bezeichnungen Brachmond oder Brachet. Diese sollen auf die Dreifelderwirtschaft zurückgehen: Die landwirtschaftliche Fläche wurde in drei Teile geteilt und im jährlichen Wechsel bewirtschaftet – im Juni wurde traditionell das Brachfeld bearbeitet.
Eine Brache ist ein unbestellter Acker. Althochdeutsch brāhha ‘Umbrechen, erstes Pflügen des Ackers’ (12. Jh.), mittelhochdeutsch brāche ‘Umbrechen des Ackers’ und (wie mnd.brāke, brāk, mnl.brāke) ‘unbestellter Acker’ (während der Anbaupause bei Dreifelderwirtschaft) ist eine ablautende Bildung zu germanisch *brekan, neuhochdeutsch brechen; alle aus *bʰreg̑- (idg.) hervergehend. Aus der Fügung mittelhochdeutsch in brāche ligen wird durch Wegfall der (gelegentlich im 17. Jh. noch bezeugten) Präposition neuhochdeutsch brach(e) liegen (16. Jh.), das erst im 19. Jh. zum Verb brachliegen‘unbebaut, ungenutzt sein’ zusammenwächst. Im jüngeren Neuhochdeutsch kommt der "Brachmonat" außer Gebrauch.
Der Vollmond im Juni hat weitere Namen, die darauf hinweisen, was in dem Monat geschieht oder zu sehen ist: Bei den amerikanischen Ureinwohnern heißt er „Strawberry Moon“, also Erdbeermond, weil zu dieser Zeit die ersten Erdbeeren reifen. Die Farbe des Mondes hat mit dieser Namensgebung nichts zu tun – genauso wenig wie beim „Pink Moon“ im April.
Der Begriff Honigmond, der ebenfalls gerne für den Vollmond im Juni genutzt wird, hat dagegen sehr wohl etwas mit der Farbe des Mondes zu tun: Um die Zeit der Sommersonnenwende am 21. Juni zieht der Vollmond relativ tief über den Himmel, was dafür sorgen kann, dass er etwas gelblich wirkt – eine Farbe, die offenbar in Nordamerika an Honig erinnerte. Auch der Begriff „Honeymoon“ für die Hochzeitsreise soll so entstanden sein: Die Monate Juni und Juli sind beliebt für Hochzeiten.
Mai und Juni sind die beliebesten Monate zum Heiraten.
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