Der erste Monat des Jahres ist in Österreich und weiten Teilen des oberdeutschen Sprachraums als Jänner, ansonsten als Januar bekannt und hat eine Dauer von 31 Tagen. Veraltete Bezeichnungen für diesen Monat sind Hartung, Hartmonat, Schneemonat, Eismond, Wintermonat oder Wolfsmonat. Der erste Vollmond im Jahr 2024 ist heute, am 25. Jänner, um 18:54 Uhr.
Janus
Der Name Januar leitet sich vom römischen Gott Janus ab, der mit zwei Gesichtern dargestellt wurde, eines nach vorne und eines nach hinten gerichtet. Diese interessante Eigenschaft von Janus symbolisierte seine Fähigkeit, sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft zu schauen. Janus war ursprünglich ein Licht- und Sonnengott.
Seine Herkunft ist in der Tat unklar und wird in verschiedenen Sagen unterschiedlich dargestellt. Eine der Varianten besagt, dass er der Sohn von Saturnus (dem Gott der Saat und des Ackerbaus) und Entoria (einer Nymphe oder Göttin) war.
Gemäß der Mythologie herrschte Janus während des goldenen Zeitalters als König über Latium und wohnte auf dem Ianiculum, einem Hügel in Rom. Es wird auch erzählt, dass Janus den fliehenden Saturnus aufgenommen und ihm Zuflucht gewährt hat.
Gemäß der Mythologie herrschte Janus während des goldenen Zeitalters als König über Latium und wohnte auf dem Ianiculum, einem Hügel in Rom. Es wird auch erzählt, dass Janus den fliehenden Saturnus aufgenommen und ihm Zuflucht gewährt hat.
Der Gott Janus, der aus dem Chaos geboren wurde, war in der römischen Mythologie gemeinsam mit der Göttin Vesta, der Gottheit des häuslichen Herdes, der Gott der Ein- und Ausgänge. Er war zuständig für private und öffentliche Tore, Brücken, Zeit, Übergänge sowie jeden Anfang und jedes Ende. Janus wurde auch mit Reisen und Navigation in Verbindung gebracht.
In dieser Rolle repräsentierte er die Übergänge zwischen verschiedenen Phasen und Orten im Leben der Menschen. Der Januar wurde nach ihm benannt, da er als der Beginn des neuen Jahres galt, und es war üblich, ihn bei wichtigen Übergängen und Zeremonien zu verehren.
Januar
Der Monat Januar leitet sich also direkt von lateinisch "Iānuārius (mēnsis)" ab, was so viel bedeutet wie "Monat des Janus". Historisch war der Januar ursprünglich der elfte Monat im römischen Kalender mit 29 Tagen. Die Umstellung des Jahresbeginns auf den 1. Januar im Jahr 153 v. Chr. machte den Januar zum ersten Monat. Durch Cäsars Kalenderreform im julianischen Kalender im Jahr 45 v. Chr. erhielt der Monat zwei zusätzliche Tage und umfasste fortan 31 Tage. Unter Kaiser Commodus wurde der Monat vorübergehend in Amazonius umbenannt, erhielt jedoch nach dessen Tod seinen ursprünglichen Namen zurück.
Seit der Kalenderreform beginnt der Januar immer mit dem gleichen Wochentag wie der Mai des Vorjahres. In Schaltjahren beginnt er außerdem mit dem gleichen Wochentag wie der April und der Juli desselben Jahres, sonst wie der Oktober.
Jänner
Jänner
Das Wort "Januar" hat seinen Ursprung in der vulgärlateinischen/spätlateinischen Form "Iēnuārius", einer Variante von "Iānuārius". Diese Form wurde dann ins Althochdeutsche als "jenner" übernommen, was jedoch erst in einer Handschrift aus dem 12. Jahrhundert nachgewiesen ist. Die mittelhochdeutschen Formen waren "jener" und "jenner", aus denen schließlich die neuhochdeutschen Formen "Jenner" und "Jänner" entstanden. Bis ins 18. Jahrhundert war besonders die Form "Jänner" gebräuchlich. Später wurde sie jedoch von der neu entwickelten Form "Januar" verdrängt.
Im 16. und 17. Jahrhundert war "jenner" eine gebräuchliche Form: "im jenner würd die sonn umb ein stund früer aufstehn".
Im 19. Jahrhundert war der Begriff "Jänner" selbst in Gebieten, die weit nördlich des oberdeutschen Raums lagen, wie beispielsweise Würzburg, gleichberechtigt neben "Januar" gebräuchlich, wie zahlreiche amtliche Bekanntmachungen belegen.
Das Wort "Januar" verdrängte zunächst im Norden des deutschen Sprachraums die Bezeichnung "Jänner" und setzte sich schließlich fast überall durch. Selbst im Süden, in Bayern und in der Schweiz, wird "Jänner" schriftsprachlich nur noch selten verwendet.
Weinholds Monatsnamenforschung 46 für Numa Pompeius ordnet die beiden Monate "genner" und "hornung" dem Jahresbeginn zu (vgl. deutsche Städtechronik 8, 319, 19), wahrscheinlich Jänner und Februar: "det die zwene monote genner und hornung zum jore".
Im 16. und 17. Jahrhundert war "jenner" eine geläufige Form, die besagte, im jenner würd die sonn umb ein stund früer aufstehn. Doch später wurde diese Form von "januar" verdrängt. Lessings erster erhaltener Brief datiert noch auf den 20. Jenner 1749, und ab den Briefen von 1753 wurde "januar" üblicher. "Jänner" wurde dann nur noch selten verwendet.
In anderen Teilen des oberdeutschen Sprachraums, wie in Österreich und Südtirol, ist hingegen "Jänner" weiterhin die allgemein übliche Bezeichnung für den ersten Monat des Jahres, sowohl umgangs- und schriftsprachlich als auch laut dem Österreichischen Wörterbuch. Nur in Österreich hat der Begriff "Jänner" noch standardsprachlichen Status. In Süddeutschland und der Schweiz ist er hauptsächlich noch mundartlich in Gebrauch. Ursprünglich war auch die heute nicht mehr gültige Schreibung Jenner verbreitet. In Österreich wird das Wort "Januar" weniger genutzt.
In der Mundart wird "Jänner" in bestimmten Regionen, wie dem Elsass und Lothringen in Frankreich sowie in Nordamerika (Pennsylvaniadeutsch), verwendet. Im Pennsylvaniadeutschen werden oft Schreibweisen ohne Umlaut wie "Jenner," "Yenner," oder "Yenar" bevorzugt.
Das Klima im Jänner
Der Januar ist nördlich des nördlichen Wendekreises, also in Europa, Nordamerika und dem größten Teil Asiens, der kälteste Monat des Jahres und des Nordwinters. Nur in Gebieten mit sehr maritimem Klima, wie beispielsweise Helgoland, Westküste Irlands und spanische Atlantikküste, ist der Februar der kälteste Monat. In Regionen mit extrem kontinentalem Klima, wie Teilen Sibiriens, ist hingegen der Dezember der kälteste Monat im langjährigen Mittel.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich oftmals in den traditionellen Namen für Monate landwirtschaftliche Phänomene oder klimatische Bedingungen, wie zum Beispiel die kalten Temperaturen, das Auftreten von Schnee und die harten Witterungsbedingungen im Winter, widerspiegeln.
Alte Monatsnamen für Jänner
Die veralteten Bezeichnungen "Eismonat/Eismond", "Hartmonat/Hartmond", "Hartung", "Schneemonat/Schneemond", "Wintermonat/Wintermond" entsprechen heute dem Jänner. In den althochdeutschen Varianten wird der Januar als "hartimanot" oder "hertimanot" bezeichnet, im Mittelhochdeutschen als "hartmanot" oder "hartman", und im Altfränkischen als "wintarmânôt". Dieser Name leitet sich von "hart" ab und bezieht sich auf die Bedeutung von Kälte oder Gefrorenem.
"Wolf(s)monat, Wolfsmon, -mond" ist eine Monatsbezeichnung, die für November, Dezember und Jänner (Januar) gilt. Diese Bezeichnung wird im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens" am häufigsten jedoch für den Dezember, wo er als "Wolffsmant December" erscheint, verwendet. Auch in historischen Kalendern wie dem "Gredinger Kalender von 1428" und bei Autoren wie Murner im "Ketzerkalender" bei Weinhold wird auf den "Wolfsmon" oder "Christmond" Bezug genommen. Für November wird der Begriff "Wolffmonet" in der Glossensammlung mit der Nummer 265ᵇ erwähnt. Ebenso findet sich der Begriff im Vokabular von etwa 1445 laut Schmeller. Lexer erwähnt ihn im Kärntnerischen Wörterbuch auf Seite 259, und in elsässischen Quellen wird darauf in Weinholds Werk verwiesen. Des Weiteren wird der Ausdruck für den Monat Januar genannt: "Wolffmon" wird in Gengenbach sowie in Texten von Hans Sachs und im Wörterbuch von Stieler aus dem Jahr 1691 angeführt.
In dem Breslauer Monatsgedicht aus dem 15. Jahrhundert wird der Januar auch als "Wolfmonat" bezeichnet. Die Erklärung hierfür liegt darin, dass die Wölfe in dieser Zeit, von Ende Dezember bis Mitte Februar, Paarungszeit haben und wahrscheinlich auch hauptsächlich in dieser Zeit gejagt wurden.
Der Begriff "Hornung" wird im Februar verwendet und wird als patronymische Bildung zu "Horn" im Januar angesehen. Es gibt auch die Varianten "großer Hornung" und "kleiner Hornung" für Januar bzw. Februar. Dieser Begriff findet sich bereits im Althochdeutschen als "hornung" oder "hornungmânoth" und im Mittelhochdeutschen als "hornunc". Dazu mehr im Februar.
Die Monatsnamen selbst hatten für lange Zeit nur geringe Bedeutung, da Zeitangaben und die damit verbundenen Tätigkeiten lieber nach Jahreszeiten, Naturereignissen, Mondphasen und Wirtschaftsvorgängen gemacht wurden. Daher existierten viele verschiedene, lokal gebräuchliche Monatsnamen, weder lateinische noch allgemein verstandene einheimische Bezeichnungen setzten sich durch.
Geschichtlich wollte Karl der Große diesem Umstand ein Ende setzen und führte eine deutsche Namensreihe für sein Herrschaftsgebiet ein, darunter Wintarmanoth für Jänner und Hornung für Februar.
Frühzeitig wurde der Januar als "Wintarmanoth" in der Monatsliste bei Einhard in der "Vita Caroli Magni" Kapitel 29 im 9. Jahrhundert erwähnt. Nach der Einführung durch Karl dem Großen wurde der "Wintermonat" in den mittelalterlichen Glossaren bis zum 12. Jahrhundert so genannt.
Es lässt sich nicht genau sagen, inwiefern diese Namen bereits volkstümlich waren oder welche davon möglicherweise vom Kaiser selbst erfunden wurden. Karl der Große erreichte jedenfalls nicht dauerhaft sein Ziel, da die lateinischen Monatsnamen weiterhin bestehen blieben, und es in den verschiedenen deutschen Landschaften unterschiedliche deutsche Bezeichnungen gab. Dennoch behielten die von Karl vorgeschlagenen Namen eine gewisse Bedeutung.
Der Name "Wintermanoth" wurde sowohl für den Januar als auch für den November verwendet. Im Elsass tauchte "Wintarmanoth" neben "Wintermonat" für den Januar auf. Im 14. bis 18. Jahrhundert wurde "Wintermonat" auch für den November verwendet, vor allem in den bairischen, alemannischen, fränkischen, mitteldeutschen und niederdeutschen Sprachgebieten. In dieser Zeit wurden auch Bezeichnungen wie "Wintermânde" oder "Wintermans" für den November verwendet.
Ab dem 15. Jahrhundert wird auch der Name "Hartmonat" üblich, was wahrscheinlich auf die harte Kälte und den fest gefrorenen Erdboden während dieser Zeit hinweist. Die Kleine Eiszeit war eine Periode relativ kühlen Klimas von Anfang des 15. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert hinein.
Erst im 18. Jahrhundert tauchen Bezeichnungen wie "Eismonat" auf, die dem tschechischen "leden" entsprechen, sowie "Hornung", das mit dem Februar den Januar bezeichnet. Der große "Horn" ist eine davon abgeleitete Bezeichnung.
Wintarmanoth
Hornung
Lentzinmanoth
Ostarmanoth
Winnemanoth
Brachmanoth
Hewimanoth
Aranmanoth
Witumanoth
Windumemanoth
Herbistmanoth
Heilagmanoth
Frühzeitig wurde der Januar als "Wintarmanoth" in der Monatsliste bei Einhard in der "Vita Caroli Magni" Kapitel 29 im 9. Jahrhundert erwähnt. Nach der Einführung durch Karl dem Großen wurde der "Wintermonat" in den mittelalterlichen Glossaren bis zum 12. Jahrhundert so genannt.
Es lässt sich nicht genau sagen, inwiefern diese Namen bereits volkstümlich waren oder welche davon möglicherweise vom Kaiser selbst erfunden wurden. Karl der Große erreichte jedenfalls nicht dauerhaft sein Ziel, da die lateinischen Monatsnamen weiterhin bestehen blieben, und es in den verschiedenen deutschen Landschaften unterschiedliche deutsche Bezeichnungen gab. Dennoch behielten die von Karl vorgeschlagenen Namen eine gewisse Bedeutung. Im 15. Jahrhundert galten folgende Namen im Gemeindeutsch, die dann durch die Kalender, insbesondere den des Regiomontanus (seit 1473), dauerhafte Geltung erlangten:
Jenner
Hornung
Merz
April
Mei
Brachmond
Heumond
Augstmond
Herbstmond
Weinmond
Wintermond
Christmond
Der Name "Wintermanoth" wurde sowohl für den Januar als auch für den November verwendet. Im Elsass tauchte "Wintarmanoth" neben "Wintermonat" für den Januar auf. Im 14. bis 18. Jahrhundert wurde "Wintermonat" auch für den November verwendet, vor allem in den bairischen, alemannischen, fränkischen, mitteldeutschen und niederdeutschen Sprachgebieten. In dieser Zeit wurden auch Bezeichnungen wie "Wintermânde" oder "Wintermans" für den November verwendet.
Ab dem 15. Jahrhundert wird auch der Name "Hartmonat" üblich, was wahrscheinlich auf die harte Kälte und den fest gefrorenen Erdboden während dieser Zeit hinweist. Die Kleine Eiszeit war eine Periode relativ kühlen Klimas von Anfang des 15. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert hinein.
Pieter Bruegel d. Ä., Die Anbetung der Heiligen Drei Könige im Schnee, 1563, Öl auf Eichenholz, 35 x 55 cm
Erst im 18. Jahrhundert tauchen Bezeichnungen wie "Eismonat" auf, die dem tschechischen "leden" entsprechen, sowie "Hornung", das mit dem Februar den Januar bezeichnet. Der große "Horn" ist eine davon abgeleitete Bezeichnung.
Weiters zu Monatsnamen für Jänner (nach dem HdA)
Um sicherzustellen, dass Heu und Nahrung bis zur neuen Ernte reichen würden, überprüfte jeder Bauer nach Weihnachten seine Vorräte. Am Paulustag (15. Jänner), der als Wintermitte gilt, sollten für die Menschen noch drei Viertel der Nahrungsvorräte vorhanden sein und noch die Hälfte des Viehfutters.
Obwohl keine genauen Angaben über Hochzeiten im Januar vorliegen, fanden sie in dieser Zeit häufig statt. Der attische Name für Januar, "Ποιημάνοθ" (Poëimanóth), deutet darauf hin, dass der Spätherbst und Winter bereits in indogermanischer Zeit als besonders geeignet zum Heiraten galten.
Im Tegernseer Kalender des 16. Jahrhunderts wird der Januar als "Dreschmonat" bezeichnet. In der Schweiz findet sich seit dem 14. Jahrhundert der Begriff "Barmonat" oder "Bärmonat", für den bisher keine befriedigende Erklärung gefunden wurde. Weinhold, der damals nur wenige Belege hatte, versuchte "Barmanoth" als Schreibfehler für das alte "Jarmanot" zu erklären, das auf den Beginn des Jahres hinweist. Eine Entsprechung dazu findet sich im westfriesischen "Jiers foarmoanne". Der Lüneburger Kalender von 1480 nennt den Januar "wolgheborn" oder "volborn", während der holsteinische (Bordesholmer) Kalender aus dem frühen 16. Jahrhundert den Begriff "kalvermaen" verwendet. In der Gegend um Göttingen hieß der Januar im 19. Jahrhundert noch "dat kale mand". Am Niederrhein findet man den Namen "Lasmant", während in Flandern und den Niederlanden der Januar als "Lauwmaand" oder früher als "Janmaend" bekannt war.
In einem slowakischen Märchen gibt der Januar seinen Stab dem März, und wenn dieser ihn erhebt, schmilzt der Schnee, die Bäume knospen, und Gras und Veilchen sprießen hervor. Wenn aber der Januar selbst den Stab dreht, entstehen Finsternis, Schneegestöber und Sturm.
Am Janustag feierten die alten Römer die Saturnalien mit allerlei Mummenschanz, bei dem sie sich gerne mit Hirsch- und Rindskalbfellen verkleideten, wie dies auch in Gallien gemacht wurde. Eligius predigte dagegen, und die Januarfeier wurde wiederholt von der Kirche verboten. An den Januarskalenden wurden auch Geschenke verteilt, die Vorläufer unserer heutigen Neujahrsgeschenke sein sollen. Heutzutage wird an einigen Orten auch noch der 2. Januar gefeiert, besonders in alemannischem Gebiet. In manchen Orten wird an diesem Tag die Gemeindeabrechnung oder die Wahl der Gemeindebeamten mit einem abendlichen Essen gefeiert. Im Bentheimschen wird der 2. Januar als "Handgift" (Beschenkung) bezeichnet. In verschiedenen Orten bei Eisenach wird dieser Tag als "Waldvir" (Waldfeier) bezeichnet, und alle Arbeit, besonders im Wald, ruht. An diesem Tag wird auch ein Hirt eingestellt, im Osnabrückischen besuchen die Dienstboten ihre Verwandten, und in Schlesien wechseln sie den Dienst. In der Schweiz kündet Blut von Verbrechern, das am 2. Januar fließt, Krieg und Teuerung an.
Der Januar gilt als der kälteste Monat und wird als "Holzbrenner" bezeichnet. In dieser Zeit ist besondere Vorsicht für die Gesundheit geboten. Es gibt Anweisungen über das Verhalten an den einzelnen Tagen des Januars, die bereits in einer Heidelberger Handschrift aus dem 15. Jahrhundert zu finden sind. Ein im 17. Jahrhundert weit verbreitetes Buch warnt davor, am 17. Januar zur Ader gelassen zu werden, da dies angeblich zu Blindheit führen kann. Es wird auch behauptet, dass ein regenreicher oder schneefreier Januar die Gottesäcker düngt und dass in solchen Jahren besonders viele Frauen sterben. Wenn eine Wöchnerin im Januar stirbt, sterben in dem Jahr noch sechs andere. on den im Januar geborenen Kindern heißt es vereinzelt bei den Pennsylvaniern, dass sie geisterseelig sind.
Die Wetterregeln des Januar betonen die Kälte des Monats:
Fangen die Tage an zu langen,
Kommt der Winter gegangen.
Doch ist dies von günstiger Vorbedeutung für das Jahr, da der Bauer im Januar lieber den Wolf, d. h. raues, kaltes Wetter, als den Pflug im Feld sieht.
Denn:
Januar muss vor Kälte knacken,
Wenn die Ernte gut soll sacken.
Oder:
Knarrt im Januar Eis und Schnee,
Gibt's zur Ernte viel Korn und Klee.
Umgekehrt ist warmes, sonniges Wetter im Januar nicht gern gesehen, denn:
Tanzen im Januar die Mücken,
Muss der Bauer nach Futter gucken.
Oder:
Wächst das Gras im Januar,
Ist es im Sommer in Gefahr.
Quellen
Hanns Bächtold-Stäubli, Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens. 1927–1942, Berlin: De Gruyter.
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