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Vollmond im April



Heute, am 24. April 2024, um gegen 01:48 Uhr stand der Vollmond im energiegeladenen Sternzeichen Skorpion. Die Namensträger Wilfried, Egbert und Virginia feiern heute ihren Namenstag. Sollte das Wetter es erlauben, werden wir am heute gegen 21:30 Uhr einen schönen Vollmond beobachten können. Über unseren Köpfen thront nun auch das Frühlingsdreieck, bestehend aus den Sternen Spika, Arktur und Regulus. Zusätzlich zeigen sich am Aprilhimmel die Lyriden, ein Meteorstrom.



Der alte deutsche Name, der im 8. Jahrhundert von Karl dem Großen eingeführt wurde, lautet Ostermond oder auch Ostermonat (im Althochdeutschen: ostaramond bzw. ostarmanoth), da Ostern üblicherweise im April stattfindet. Andere, heute kaum noch gebräuchliche Bezeichnungen für den April waren Wandelmonat, Grasmond oder auch Launing.




Austr

Im 8. Jahrhundert erklärte der englische Kirchenhistoriker Beda Venerabilis in seinem Werk "De temporum ratione" die Herkunft des Wortes "Ostern". Er widersprach damit der römischen Kirchentradition bezüglich der Terminierung des Osterfestes im Gegensatz zur Praxis der iro-schottischen Kirchentradition. Beda nannte als Ursprung des Monatsnamens eine "Göttin Eostrae", die dem Eosturmonath (April; ahd. ôstarmânôt) seinen Namen verliehen haben soll und die eine ausgeprägte Verehrung genoss.



Austr soll eine Göttin, deren Name im Altenglischen "Osten" bedeutet, wie im englischen Wort "East(er)", Altenglisch Ēastre, Althochdeutsch Ôstara, protogermanisches Austrō und Altnordisch Austr gewesen sein. Ihr Ursprung liegt höchstwahrscheinlich im indogermanischen Ausṓs. Die Angelsachsen nannten den Monat April Ēosturmōnaþ und die hochdeutschsprachigen Gebiete nannten ihren Monat Ôstarmânoth. Austr ist eine Göttin des Frühlings und verkörpert Leben, Licht, Sonne und Sommer. Ostara ist besonders in der Mythologie die Göttin des strahlenden Morgens, des aufsteigenden Lichts, der Morgenröte und der im Frühjahr wiederkehrenden Sonne. Als Frühlingsgöttin verkörpert den Aspekt der Erdenmutter in ihrer Rolle als junge Frau im Frühling. Die Verehrung von Austr, Eostre oder Ostara soll in enger Verbindung mit dem Osterfest gestanden und den Übergang vom Winter zum Frühling sowie das Erwachen und die Wiederkehr des Lebens symbolisiert haben.




April

Für den Begriff "April" gibt es keine gesicherte Herleitung. Der Name "April" könnte sich möglicherweise auch auf die sich öffnenden Knospen im Frühling beziehen. Dieses lateinische Wort könnte auf das indoeuropäische *apero- zurückgehen, das auch in Zusammenhang mit 'aper' steht - was das Schneefreiwerden beschreibt. In diesem Fall wäre die Ableitung vom Lateinischen "aperire" („öffnen“), was auch eine auf die Vegetation bezogene Deutung des Aprils als „der die Erde öffnende Monat“ nahelegt, plausibel. Appril und Apprylyus wurden im Mittelniederdeutschen für den Monat April verwendet. Im Mittelhochdeutschen wurde er auch als aberelle bezeichnet.




"Aprilwetter" steht bildlich für wechselhaftes Wetter, auch wenn es in anderen Monaten stattfindet:

„April, April – der macht, was er will“

– wie ein bekannter Spruch besagt.


Wir befinden uns heuer aber bereits auf dem halben Weg nach Pfingsten.




Früher im April am Land

Im Land ist es grün geworden und früher wurden im April die Erdäpfel und der Kukuruz gesetzt und kurze Zeit später die Bohnen. Beim Legen der Kürbiskerne müssen die Setzerinnen fleißig lügen, hieß es in der Gegend von Hartberg, dann geraten die Kürbisse gut.


Der Dünger wurde auf die Felder ausgebracht, und mit Pflug und "Arrn" ( Eggen) gezogen von Ochs oder Ross wurden die Felder bestellt. Auf die steilen Felder stiegen die "Mistträger" hinauf mit ihren schweren Butten, denn dorthin konnte ein Wagengespann nicht gelangen. Oft waren sie dabei frohgemut und jauchzten und sangen.


Den grünen Saatfeldern wurde gern das erste willkommene Grünfutter für das Vieh entnommen: Beim sog. "Absangern" wurden dem Saatgut von jungen Frauen die ersten längeren grünen Wipfel die "Sager" entnommen. Dabei wurden die ersten grünen Saattriebe mit der Sichel abgeschnitten, ins weiße "Grastuch" gelegt und dem Vieh gebracht. Ebenso ist es im April Zeit zum "Grasraufen", zum Unkrautjäten in den Weizenfeldern (alles Bezirk Hartberg in der Oststeiermark).



Die Leute gingen in den Wald hinauf zum "Streurechen", gut ausgerüstet mit Rechen, Buckelkorb, Fleisch, Brot und Most. Früher sammelte man herabgefallenes Laub und Nadeln im Wald oder auf Heideflächen, um sie als Einstreu in Viehställen zu verwenden. Ebenso wurde der dritte oder vierte Aufwuchs von Wiesen, besonders auf schlechteren Standorten, zur Gewinnung von Streu genutzt. Zudem wurde Moos gesammelt


V.l.n.r.: Die Waldstreunutzung gehört zu den historisch bedeutendsten agrarischen Waldnutzungsformen. In der Regel wurde eine Mischung aus Rech- und Krautstreue verwendet, wobei beim Zusammenrechen oft auch die oberste Erdschicht abgetragen wurde. Gemäß volkskundlichen Beschreibungen für den alpinen und voralpinen Raum verwendete man dazu entweder einen Schaber mit schaufelförmigem Kopf und vorne hakenförmig eingebogenem Eisen oder einen eisernen Adlerrechen mit eng aneinander stehenden, gekrümmten Zinken und kurzem Holzstiel. Mit diesen Werkzeugen kratzte man das Laub und die Nadeln, oft vermischt mit Moos und krümeliger Walderde, sorgfältig zusammen, manchmal auf den Knien. Gelegentlich wurden gesichelte oder von Hand gerupfte Farnkräuter und Waldgräser hinzugefügt. Wenn es nur um das Laub ging und der Untergrund geschont werden sollte, wurden verschiedene Arten von Besen verwendet oder die Arbeit wurde sogar von Hand erledigt. Links: Nadelstreurechen auf dem Petersberg; hauptsächlich zu sehen sind Mitglieder der Fam. Gschaider, um 1942; Foto erhalten von Frau Fahs, um 1978. Mitte: Laubertag in Betlis SG: Die ganze Gemeinde sammelt trockenes Buchenlaub zum Stopfen der Bettunterlagen (BROCKMANN-JEROSCH 1928/30 I, Abb. 42). Rechts: Walliser Frauen tragen in Säcken gesammeltes Moos zum Abdichten der Wasserleitungen (Suonen) von Savièse (Wallis) (um 1935, Charles Paris, Médiathèque Valais – Martigny – repr. in ANNALES VALAISANNES 1995).



Vom Wechsel (Anm. Gebirge in der nördlichen Oststeiermark) herunter kommt um diese Zeit oft noch tagelang ein eiskalter Nordwind. Meist ruht er in der Nacht, aber vormittags hebt er wieder an. Um Hartberg sagte man, der kalte Wind komme jedes Jahr, wenn die Schlehen blühen.


Der Hochwechsel ganz links im Bild mit dem Wetterkoglerhaus hat oft noch bis in den Juni Schneefelder. Er ist die höchste Erhebung des Wechselmassivs und bekannt als Wetterscheide. In der Mitte des Bildes der Niederwechsel mit seinen imposanten Gesteinsformationen; der Weg rechts am Bild führt Richtung "Steinere Stiege" und dann talwärts nach Mönichkirchen. Wer noch nie dort war, dem kann eine Wanderung auf der weitläufigen Hochebene mit ihren vielen Schwaigen und Almhütten nur ans Herz gelegt werden (Foto: Kreativ Cheesy von Christian Kremsl)



Aber bald kommen warmer Wind und Sonnenschein: Dann blühen an allen Wegränder die Kirschen. Aus dem Löwenzahn wurde Röhrlsalat gemacht, und die Kinder flochten lange Blumenketten oder -kränze daraus.



In der Wiese im grünen Gras lag einst der in schwerer Handarbeit hergestellte Leinwand (Leinenstoff) zur Bleiche, denn zur Zeit der Baumblüte geht das Bleichen am besten, sagte man, und der Stoff wird am schnellsten weiß!


Gebleichter Leinenstoff (Bild: Etsy.com)




Bauernregeln für April

Gibt's im April mehr Regen als Sonnenschein, wird warm und trocken der Juni sein.
Grollt der Donner im April, ist vorbei des Reifes Spiel.
Wenn der April stößt rau ins Horn, so steht es gut um Heu und Korn.
Gehst du im April bei Sonne aus, lass nie den Regenschirm zu Haus.
Im April ein tiefer Schnee, keinem Dinge tut er weh.
Schnee im April - gut düngen will.
Bringt der April viel Regen, so deutet der auf Segen.
Fröste zu Anfang April bringen den Teufel ins Spiel.
Trockener April stellt die Mühlen still.
Ist der April zu schön, kann im Mai der Schnee noch wehn.
Je mehr im April die Regen strömen, desto mehr wirst du vom Felde holen.
Ist der April schön und rein, wird der Mai um so wilder sein.
April - mehr Regen als Sonnenschein, dann wird's im Juni trocken sein.
Aprilwetter und Kartenglück, wechseln jeden Augenblick.
April kalt und nass füllt Scheuer und Fass.
Bläst im April der Nord, so dauert gutes Wetter fort.
Donner im April viel Gutes künden will.



Quellen

https://www.etsy.com/at/listing/810793135/leinen-stoff-milchweiss-stoff-meterware


Fischer, Rosa. "Oststeirisches Bauernleben". Mit einer Vorrede von Peter Rosegger. Österreichische Verlagsanstalt Wien. Linz, 1903.

Ast, Hiltraud und Winner, Georg. "Historische Holzverwendung und Waldnutzung in der Schneebergregion – Forstliche Nebennutzung", 2011.

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