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St. Patrick's Day – 17. März


Der Saint Patrick’s Day (irischLá Fhéile Pádraig) ist der Gedenktag des irischen Bischofs Patrick, der im 5. Jahrhundert lebte und als erster christlicher Missionar in Irland gilt. Er ist der Schutz- und Nationalheilige von Irland (Éire). Wie der St. Patrick's Day in Irland gefeiert wird und welche Spuren der Heilige 1.500 Jahre nach seiner Lebzeit in der Steiermark hinterlassen hat, erfahren Sie hier.


Der Hl. Patrick verbannt die Schlangen von der Insel Irland; im Hintergrund ein typischer irischer Rundturm*




St. Patricks Leben

Nach eigenem Zeugnis wurde Patrick (385–461) als Maewyn Succat in Banna Venta Berniae im römischen Britannien, – nach anderer Überlieferung in Schottland. Sein Vater Calpurnius war Beamter der römischen Besatzungsmacht und wurde später zum Diakon geweiht; sein Großvater war Priester. Aus dem Landgut seines Vaters nahe dem Ort Bannauem Taburniae wurde er im Alter von 15 Jahren von keltischen Kriegern verschleppt und als Sklave nach Irland gebracht. Dort musste er der Überlieferung nach am Berg Slieve Mish – dem heutigen Slemish – die Schafe des Stammesfürsten Maelchu/Miluic hüten. In dieser Zeit lernte Patrick die irische Sprache.


V.l.n.r: Der Berg Slemish (ir. Sliabh Mis) ist der Überrest eines erloschenen Vulkans in der Nähe von Ballymena im County Antrim in Nordirland. Seine Höhe beträgt 437 m. Seine besondere Erscheinung – sein oberer Teil ist sehr steil und zerklüftet im Gegensatz zu den ebenen Feldern in den Ausläufern und der Umgebung – dominiert die Landschaft über mehrere Kilometer in alle Himmelsrichtungen. Einer Überlieferung nach fand Saint Patrick hier seine Verbindung zu Gott, nachdem er als Jugendlicher versklavt, in diese Gegend verschleppt wurde und Herden auf dem Slemish hüten musste. Mitte: Der Croagh Patrick (irisch: Cruach Phádraig) ist ein 764 Meter hoher Berg im County Mayo im Westen der Republik Irland. Er hat den Beinamen The Reek (hiberno-englisch für Haufen). Seit Hunderten von Jahren ist der Croagh Patrick zu Ehren des heiligen Patrick eine Wallfahrtsstätte. Im Jahr 441 stieg der Patron Irlands auf diesen Berg, fastete dort 40 Tage lang und erbaute eine Kapelle. Der Legende nach warf er an einer Seite des Berges eine Glocke hinab und vertrieb damit alle Schlangen von der irischen Insel. Der Ort, wo die Glocke angeblich landete, ist ein U-förmiges Tal. Es entstand während der Eiszeit und mündet in die Clew Bay. Rechts: Der Lough Derg, in den der Hl. Patrick Caoránach, das Seeungeheuer verbannt haben soll, liegt im Unterlauf des Shannon Flusses.



Nach sechs Jahren hörte er im Traum die Zusage, er werde auf einem Schiff bald den Weg nach Hause finden und solle dann den Iren die frohe Botschaft verkündigen. Daraufhin floh er mit dem Plan, als Missionar auf die Insel zurückzukehren. Mehr als 200 Kilometer soll er zu Fuß bis nach Wexford zurückgelegt haben. Patricius lebte als Mönch in Frankreich und Italien. Trotz anfänglicher Widerstände seiner Vorgesetzten ging er 432 nach Irland und wurde zum Nachfolger des ersten Bischofs, Palladius, bestellt. Unter dem Schutz der Könige christianisierte er die Insel und baute eine kirchliche Organisation auf. Die ansässigen keltischen Priester und Lehrer (Druiden) waren ihm feindlich gesinnt. Dennoch machte er Irland zur sprichwörtlichen "Insel der Heiligen". Die Bewohner bringen viele Quellen und Steine des Landes mit ihrem Patron in Zusammenhang.


Der Kult des Hl. Patricius/Patrick war in Europa weit verbreitet und kam mit irischen Auswanderern nach Amerika und Australien. In Irland und Australien ist der St. Partrick's Day ein gebotener Feiertag. Darstellungen zeigen ihn als segnenden Bischof. Attribute sind das Kleeblatt – weil der Heilige an dessen Beispiel die Dreifaltigkeitslehre erklärte – Schlangen, die er nach der Legende von der Insel vertrieb, und Feuer. Der hl. Patrick ist der Patron der Bergleute, Fassbinder, Friseure, Schmiede und des Viehs.


Darstellungen des Hl. Patrick; v.l.n.r.: Giovanni Battista Tiepolo: Patrick predigt, 1746, in den Städtischen Museen in Padua; St. Patrick vertreibt die Schlangen; Buntglasfenster von St. Patrick aus der katholischen Kirche Saint Patrick, Junction City, Ohio , USA; St. Patrick dargestellt auf einem zeitgenössischen Kartenspiel.




Legenden um den Hl. Patrick

In den Legenden ist er unter verschiedenen Namen bekannt: Succat hieß er seit der Geburt an. Corthirthiac wurde er gerufen, während er im Haus der Druiden diente, Magonus, „berühmt“ und schließlich Patricius nach seiner Weihe.


Die St. Patrick's Legende

Die Legende besagt, dass St. Patrick vom Teufel auf einer Pilgerfahrt in Croagh Patrick versucht wurde. Für seine Weigerung, sich versuchen zu lassen, belohnte Gott ihn mit einem Wunsch. Patrick bat darum, den Iren den Schrecken des Jüngsten Gerichts zu ersparen und ihm selbst zu erlauben, seine Herde zu richten. So wurde die Legende geboren, dass Irland sieben Jahre vor dem Jüngsten Gericht im Meer untergehen wird.


Eine weitere Legende besagt, dass Patrick Irland von einer Schlangenplage befreit habe, und zwar nicht nur mit der Macht seiner Worte, sondern tatkräftig mit Unterstützung seines Bischofstabes und einer Glocke. Im Jahr 441 stieg der Patron Irlands auf den Berg Croagh Patrick, fastete dort 40 Tage lang und erbaute eine Kapelle. Der Legende nach warf er an einer Seite des Berges eine Glocke hinab und vertrieb damit alle Schlangen von der irischen Insel.


St. Patrick und die Shannon-Schlange

Als St. Patrick in Irland ankam, war es eine Zeit, bevor Aufzeichnungen niederschrieben wurden. Viele Geschichten von St. Patrick wurden mit Mund zu Mund weitergegeben und sind heute als Mythen und Legenden bekannt.

Die letzte Schlange in Irland ist nur eine der vielen Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Nachdem St. Patrick die Anbetung des heidnischen Gottes Crom Cruach zerstört und alle Schlangen aus Irland verjagt hatte, reiste er zum Fluss Shannon im heutigen County Leitrim.

Um den Shannon zu überqueren, näherte sich St. Patrick einer kleinen Furt. Er und seine Anhänger wurden jedoch von einer riesigen Schlange, einem Oilliphéist** namens Caoránach, aufgehalten. Dies überrascht alle, da sie glaubten, dass St. Patrick bereits alle Schlangen aus Irland verbannt habe.

Die Einheimischen glaubten, dass die Schlange den Shannon vom Meer hinaufgestiegen sei und sie hatten große Angst vor ihr.

Der Körper der Schlage war doppelt so dick wie der einer großen Eiche, schwärzer als die Höllenhunde und ihre beiden großen Augen waren rot wie Blut. Wenn sich die große Schlange bewegte, entstanden riesisge Wasserschwellen im Fluss stören, sodass das Wasser meilenweit schlammig wurde. Viele Menschen waren im Laufe der Jahre an der Furt verschwunden, wobei die Leute glaubten, dass sie Opfer der Monsterschlange geworden waren.

Als St. Patrick sich der Schlange näherte, warnten ihn seine Begleiter vor der Gefahr, aber der Heilige hatte keine Angst. Mit seinem Stab fing St. Patrick die Schlange und kettete sie an drei Punkten am Ufer des Flusses Shannon an. Hier würde die Schlange bis zum Jüngsten Gericht gefesselt bleiben.

Einheimische glauben, dass der Teufel die Form der Schlange angenommen hatte, um St. Patrick in Irland aufzuhalten, und dass sie alle sieben Jahre erscheinen würde. Einer anderen Legende nach wurde das Monster nach Lough Derg verbannt.


**Der Oilliphéist ( irisch : ollphéist , von irisch oll „groß“ und péist „Wurm, fabelhaftes Tier, Ungeheuer, Reptil“) ist ein seeschlangenartiges Ungeheuer in der irischen Mythologie und Folklore. Der Oilliphéist ist ein Seeungeheuer in der irischen Folklore. Er ähnelt einer großen Schlange oder einem Drachen und sollen Gerüchten zufolge mehrere Flüsse und Seen in ganz Irland bewohnen. Es wurde angenommen, dass die Legende des Oilliphéisten tatsächlich den Glauben an das Ungeheuer von Loch Ness inspirierte. Viele Legenden in Irland handeln von Heiligen und Helden, die gegen sie kämpfen. Der vielleicht berühmteste Oilliphéist ist Caoránach, der von Saint Patrick nach Lough Derg verbannt wurde. Nachdem Caoránach die meisten einheimischen Rinder verschlungen hatte, wurde sie von einem Helden namens Conan getötet, und ihr Blut färbte die Felsen am Ufer des Sees rot.




Festivitäten am St. Patrick's Day

Dieser Tag wird mit vielen Bräuchen gefeiert. In Irland, der grünen Insel, veranstaltet man Umzüge und heftet sich ein Kleeblatt, das als Symbol des Landes gilt, an das Gewand. Vor allem in der katholischen und Anglikanischen Kirche begeht man den Feiertag. Wenn er in die Karwoche fällt, verlegt man die offiziellen Feierlichkeiten. Zwischen 1927 und 1961 war der Alkoholgenuss verboten. Heute ist der Festtag jedoch für Pubs und Brauereien wichtig, so verdreifacht sich die verkaufte Menge an Guinness-Bier gegenüber normalen Tagen. Grün, die Farbe Irlands, spielt am Tag seines Nationalheiligen auch international eine Rolle. Am St. Patrick's Day, färben Pubs das Bier grün ein, Flüsse werden mit Lebensmittelfarbe versetzt. Außerdem finden Paraden und Umzüge statt. Sehenswürdigkeiten erhalten grüne Außenbeleuchtung, in Wien 2012 erstmals das Burgtheater. Seit 2005 begeht auch Wien den Tag öffentlich, was zuvor nur in diversen Lokalen der Fall war.


Alles grün: v.l.n.r.: Straßenparade am St. Patrick's Day in Dublin; Mitte: Der Chicago River, der in leuchtenden Smaragdgrüntönen erstrahlt. Die Geschichte des St. Patrick's Day in Chicago reicht mehr als 175 Jahre zurück. Die irische Parade in Chicago wurde erstmals 1843 abgehalten und wurde in den 1950er Jahren zu einer offiziellen Veranstaltung der Stadt. Das Färben des Chicago River wurde 1962 eingführt und wurde schnell zu einem der berühmtesten Ereignisse Chicagos; rechts: Das Wiener Burgtheater erstrahlt am St. Patrick's Day ganz in Grün.


Der Shamrock (irisch seamróg, dt. „junger Klee“) ist das inoffizielle Nationalsymbol Irlands, ein dreiblättriges Exemplar der Klee-Arten Weißklee (irisch seamair bhán), Rotklee (irisch seamair dhearg) oder Faden-Klee (irisch seamair bhuí). Das offizielle Nationalsymbol ist die Harfe.


V.l.n.r.: Shamrock; Wappen der Republik Irland; Irische Euromünze




Kulinarisches am St. Patrick's Day

In Irland ist der St. Patrick's Day natürlich mit kulinarischen Genüssen verbunden. Eines der wichtigsten Speisen ist traditionell das Irische braune Brot – und natürlich Guinness Bier oder grün eingefärbtes Bier.



Irish Brown Soda Bread

Viele Klöster in Irland waren früher fast autark. Die Mönche züchteten ihren eigenen Weizen, der dann zu Brot gebacken wurde, um sowohl die Gemeinde als auch die Armen zu ernähren. Die Menschen strömen zu Hunderten zu den Klöstern, um Brot zu essen und Tee im Gästehaus zu trinken. Das war kostenlos, aber eine kleine Spende nach eigenen Mitteln sollte hinterlassen werden. Die Zisterzienserabtei am Mount St. Joseph in Roscrea hält diese Tradition bis heute aufrecht.

In der alten irischen Literatur gibt es viele Hinweise auf Hermiten und Mönche, die werktags bei Gerstenbrot und Wasser fasteten und an Sonntagen und Festtagen Weizenbrot, Lachs und Ale schlemmten.

Der warme und anheimelnde Geruch von braunem Soda-Brot aus der Küche hat unzählige Generationen von Iren nach einem harten Arbeitstag auf den Feldern und Mooren ernährt und froh gestimmt. Es ist ein einfaches irisches Brot.

Gelegentlich werden für einen reicheren Geschmack eine kleine Faust feingemahlener Haferflocken, ein paar Rosinen, 1 Ei oder 2 Esslöffel Butter hinzugefügt.


Rezept*** und Zutaten für zwei Brote 4 Tassen braunes Vollweizenmehl (gerne steingemahlen) 4 Tassen Mehl 3 gestrichene Teelöffel Salz 2 gestrichene Teelöffel Backpulver, gesiebt 3 Tassen saure Milch oder Buttermilch


Zubereitung Die trockenen Zutaten zusammen mischen. Eine Mulde in der Mitte machen und den größten Teil der saure Milch oder Buttermilch auf einmal hinzufügen. Von der Mitte weg arbeiten und mit der Hand mischen und ggf. mehr Milch hinzugeben. Der Teig sollte weich, aber nicht klebrig sein. Auf ein bemehltes Brett stülpen und leicht kneten, dann einen Laib formen (leicht abgeflacht bis etwa 2 cm tief). Auf ein Backblech legen. Mit tiefem Kreuz markieren und im heißen Ofen 15 bis 20 Minuten backen, dann die Hitze auf 200 Grad Celsius für etwa 20 bis 25 Minuten reduzieren bzw. so lange backen, bis das Brot durch ist und beim Klopfen hohl klingt.


**Irische Rundtürme

Der stets freistehende, schlanke Rundturm (Irish: Cloigtheach) iroschottischer Kirchenbauten ist eines der historischen Wahrzeichen Irlands. Auf der Insel gibt es noch 65 von möglicherweise 120 erbauten Türmen dieses Typs. Einige sind nahezu vollständig, viele nur als Stumpf erhalten. Außerhalb der irischen Insel gibt es heute nur noch drei derartige Rundtürme, einen auf der Isle of Man und zwei in Schottland.

Aufzeichnungen weisen auf früheste Türme aus dem Jahr 919 n. Chr. hin (Castledermot). Bis zum Jahre 1238 n. Chr. (Timahoe im County Laois, und Kildare) wurden sie noch gebaut, aber ihr Höhepunkt lag im 11. und 12. Jahrhundert. Sie wurden immer in der Nähe einer Kirche errichtet.


Heute noch vollständig erhaltene Türme ragen von 22,90 m (Turlough) bis 34,90 m (Kilmacduagh) auf und haben einen Umfang von 12 bis 18 Metern. Sie haben eine konische Kappe. In einigen Fällen wie in Kildare oder Kilkenny wurde diese in späteren Jahrhunderten durch Zinnen ersetzt. Ihr Eingang liegt typischerweise 3 m hoch (außer Scattery Island) und zeigt ungefähr in Richtung der benachbarten Kirche. Kleine Fenster (rechteckig oder gerundet) lassen Licht ins Innere. Unter dem Dach sind vier oder mehr Fenster gleichmäßig auf dem Umfang angeordnet. Die Treppen und die Zwischenböden im Turm waren aus Holz. Von ihnen haben sich keine Spuren erhalten.



Das irische Wort für diese Türme lautet cloigtheach, was „Glockenhaus“ bedeutet. Es lässt sich vermuten, dass auch in Irland früher Glocken aus den oberen Fenstern geläutet wurden.

George Petrie veröffentlichte 1845 seine Studien alter irischen Quellen, wonach sie nicht nur Glockentürme, sondern auch Lager für die klösterlichen Schätze – Glocken, Kreuze und Bücher – waren. Die Türme, deren Zugänge in der Regel einige Meter über dem Boden lagen (Dromiskin), wurden innen über Treppen bzw. Leitern aus Holz bestiegen. Die Anschlüsse dieser Treppen wurden bei Ausgrabungen gefunden. Derartige Eingänge haben sie mit etlichen frühmittelalterlichen Flucht- und Wehrtürmen anderer Länder gemeinsam. Außerdem könnten sie Signaltürme gewesen sein. Durch ihre Bauweise wirkten die irischen Türme bei Feuer aber wie ein Kamin, in dem alles schnell zu Asche verbrannte. Auch Mönche und Könige starben der Überlieferung nach in den Flammen.


Was verbindet uns in der Steiermark mit Irland?

Es darf einen nicht verwundern, wenn wir uns besonders in der Steiermark zur keltisch-irischen Bräuchen und Kultur hingezogen fühlen. Die Steiermark ist wie Irland keltisches Stammgebiet (Noricum). Die Steiermark und Irland teilen sich auch die Farbe Grün – Irland wird als die grüne Insel bezeichnet und die Steiermark als das grüne Herz Österreichs.

Wie die Iren sich von den Briten durch ihren gemütlichen Charakter unterscheiden, wird ein gewisse Gemächlichkeit auch den Österreichern gegenüber den Deutschen nachgesagt.


Irish Pubs

Wie beliebt Irland in der Steiermark ist, kann beispielsweise daran bemessen werden, wie viele Irish Pubs es in der Steiermark gibt und wie gut sich diese in der Gastronomie halten. Allein in Graz gibt es zehn Irish Pubs und weitere elf weitere pubähnliche Lokale. Das Flann O'Brien Original Irish Pub gibt es beispielsweise bereits seit 1998, das O'Carolan's Irish Pub ist überhaupt das älsteste Irish Pub in Graz.


Die ungezwungene und gesellige Atmosphäre, Livemusic und vor allem das Bier machen Pubs zu einem Dauerbrenner in der Gastronomie.



Das Wort "Pub" kommt von Public House, also einem öffentlichen Haus, das für alle zugänglich war. Üblicherweise werden in Pubs irischer Biersorten wie etwa Stout (z. B. der Marken Guinness, Murphy’s) und rötliches Ale (z. B. der Marke Kilkenny), Cider und Whiskey ausgeschenkt.

Im Jahre 1635 gab es allein in Dublin, wo damals rund 4.000 Familien lebten, 1.180 Public Houses, die meist selbst gebrautes Bier verkauften.

Zur Kultur der Irish Pubs gehören Musik und Kommunikation. In Irland ist ein Pub nicht nur zentraler Treffpunkt zum Reden und Musizieren, sondern wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, auch Generationen übergreifend. Zudem wird in aller Regel auch eine Anzahl verschiedener Speisen angeboten („Pub Food“).

In vielen Pubs, auch außerhalb Irlands, gibt es typischerweise Livemusik mit Musikern verschiedener Stilrichtungen (Irish und Scottish Folk, vereinzelt auch Rock, Reggae u. a.) sowie Abende mit offener Bühne („Open Stage“), an denen Gäste ihre Instrumente mitbringen und zusammen musizieren und singen können. Auch Karaoke und Quiz hat in Irish Pubs Einzug gehalten.

Mit der Auswanderung aus Irland (z. B. während der großen Kartoffelfäule 1845–1848) verbreitete sich die irische Kultur und mit ihr die Irish Pubs. Zu irischen Feiertagen (Saint Patrick’s Day, Halloween) wird in Irish Pubs auf der ganzen Welt gefeiert.


Und diese Geselligkeit gefällt auch uns Steirerinnen und Steirern!


Irland und die Steiermark – verbunden im katholischen Glauben

Irland ist als eines der wenigen Länder im Norden wie die Steiermark katholisch geblieben.

Die Christianisierung Mitteleuropas fand durch Mönche der iro-schottischen Kirche („Iro-Schottische Mission“) statt; sie lief in zwei Phasen ab, zunächst zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert und dann im 11. Jahrhundert. Irland spielte also für die Ausbreitung des Christentums in West- und Mitteleuropa eine ganz besondere Rolle. Als das Papsttum in Rom im Frühmittelalter einen derartigen Niedergang zu verzeichnen hatte, dass es in der ständigen Auseinandersetzung mit den Herrschenden alle gestaltende Kraft verloren hatte, kamen aus Irland und Schottland Glaubensboten und missionierten die germanischen und keltischen Völker. Schon vor der Erschaffung des westlichen Mönchswesen durch den Hl. Benedikt gab es in Irland Klöster, deren Ursprünge wahrscheinlich durch Einflüsse der ägyptischen Wüstenväter des Ostens zu erklären sind. Mit einer handschriftlichen Bibel ausgerüstet und oft auch eine Glocke mit sich tragend kamen sie und predigten und tauften. Landläufig wurden sie bei uns noch im Hochmittelalter als „Schotten“ bezeichnet. Vertraute Namen, wie St. Kolumban, St. Gallus, St. Bonifatius tauchen da auf, von Legenden umgeben, Wunder tuend und ein Segen für die von Gott und Kirche verlassenen Völker.


Verehrung irischer Heiliger in der Steiermark

Der Heilige Patrick erhielt aufgrund seiner Taten und Wunderwirkung in Irland das Patronat über viele verschiedene Sparten, wobei sich insbesondere der landwirtschaftliche Aspekt (Heilung kranker oder Wiedererweckung toter Kühe) in Österreich durchgesetzt hat. So wird er in zwei Litaneien aus dem achtzehnten Jahrhundert sowohl als Patron gegen Unwetter, Feldschäden, Feuersbrünste und Viehseuchen, aber interessanterweise auch als Erlöser der Seelen aus dem Fegefeuer und Helfer der Sterbenden angeführt – wohl ein Echo der Fegefeuerschau des Heiligen, ein in Irland populäres Element seiner Viten. Entwickelt hat sich der österreichische Patricks-Kult aber erst im 17. Jahrhundert, vor allem in der Steiermark, dem Burgenland und in Niederösterreich. Frühere Verehrungsansätze gibt es durch Virgil auch in Salzburg, was noch heute an Weiheinschriften zu sehen ist.


Gebetsverbrüderungen zwischen steirischen und irischen Köstern im Mittelalter

Gebetsverbrüderungen sind Zusammenschlüsse bei gleichartigen Gemeinwesen von Klöstern, Abteien und Stiften. Schon von jeher machte sich dieselbe bei Ordensgenossenschaften geltend, und zwar in der Weise, dass sie sich bei Lebzeiten und im Tode in guten Werken und Gebeten für vereint erklärten. Eine Gebetsverbrüderung (societas fraternitatis) weist über das einzelne Kloster hinaus und vereinigte die Mönche verschiedener Klöster miteinander. Die überklösterliche Gebetsgemeinschaft war vor allem für das Totengedenken (memoria) für die verstorbenen Mönche der miteinander verbundenen Klöster zuständig.


Das Verbrüderungsbuch von St. Gallen. Aufbewahrungsort: Stiftsarchiv St. Gallen: StiASG, C3 B55. Das Buch ist im Wesentlichen zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert geführt worden. Die aufgeschlagene Seite (A fol. 20r) (pag. 19) ist im, bzw. nach dem 12. Jahrhundert geschrieben worden.****



In Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige (Salzburg 1912) ist über die Verbrüderung zwischen dem Konvent St. Peter in Salzburg und dem Konvent Michaelbeuern zu lesen:

Durch dieses Instrumentum, mittelst welchem Abt Rupert 
und der.Konvent von St. Peter dem Abt Albert und seinem 
Konvent in „Beuern“ seine Grüße entsendet, wird gegenseitig 
ausgemacht, daß bei der Anmeldung des Todes eines Mit- 
bruders Glockengeläute, Totenvigilien und die Feier von Meß- 
opfern stattzufinden habe. Diese Abmachung geschah ohne 
Angabe des Ortes am 23. April, dem St. Georgstag d. J. 1307. 

In der nachfolgenden Abbildung ist die Urkunde einer Gebetsverbrüderung dargestellt:

Abt Georg, Prior Albert und der Konvent des Klosters Michaelbeuern (sancti Michaelis in Päwrn) schließen eine Gebetsverbrüderung mit Abt Heinrich und dem Konvent von St. Veit und vereinbaren die Feier von Totenmessen und Totengedenken in der üblichen Form sowie den Eintrag der Verstorbenen im Nekrolog (martyrologium) (1455).


Auch in den Unbilden verschiedener Kriege und Feindeseinfälle wurde an der Tradition der Gebetsverbrüderung festgehalten. Beispielsweise war das Kloster Michaelbeuern 1526 den ärgsten Wirren des Bauernkrieges ausgesetzt (Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige, Salzburg 1912):

Immerhin aber zeigt es von einem getreuen Festhalten an der klö- 
sterlichen Tradition der Gebetsverbrüderung, daß trotz alledem 
und nach den Verlusten durch den kaum beendeten Bauern- 
krieg die Aussendung eines eigenen — gewiß auch mit Kosten 
verbundenen — Rotelboten zur Möglichkeit geworden ist. 

Die Verbrüderungsbücher geben über die Verbindungen der Klöster untereinander Nachricht und sind durch die Fülle alter Eigennamen für die Sprachforschung von Bedeutung. Auch von den Roteln späterer Zeit, durch welche man von den Todesfällen verbundenen Klöstern Nachricht gab, und welche teils nur mit Empfangsbescheinigung, teils sogar mit längeren Gedichten versehen wurden, hat sich namentlich in Frankreich eine große Anzahl, wenn auch meistens nur fragmentarisch, erhalten.


Stift Vorau und Kloster Patrick’s Purgatory

Dass der wichtigste irische Heilige St. Patrick/Patritius in Irland und ausgerechnet im steirischen Vorau gleichermaßen Verehrung findet, hängt damit zusammen, dass das oststeirische Chorherrenstift im Mittelalter mit einem irischen Kloster eine Gebetsverbrüderung geschlossen hatte. Der Wallfahrtsort St. Patrick’s Purgatory bei Lough Derg, Donegal, Ulster wurde ab dem 12. Jahrhundert von den Augustiner Chorherren verwaltet, die auch für die Kultpflege Patricks in Österreich im Stift Vorau verantwortlich zeichnen.


Daher ist der Name des irischen Schutz- und Nationalheiligen St. Patrick („Patritz“) in dieser Gegend der Steiermark (der Region Vorau) auch heute noch sehr beliebt.


Das Stift Vorau liegt eingebettet in das Herz des Jogllandes und geht auf eine Gründung Markgraf Ottokars III. von Traungau (auch: Markgraf Ottokar von Steyr) und seiner Frau Kunigunde im Jahr 1163 zurück – aus Dankbarkeit für die Geburt des lang ersehnten Erben. Markgraf Ottokar übergab daraufhin seine steirischen Besitzungen zwischen Wechsel und Masenberg dem Salzburger Erzbischof Eberhard I., der zur Besiedelung Augustiner-Chorherren aus dem Domstift St. Rupert schickte.

V.l.n.r.: Das Stift Vorau im Jahr 1452; Mitte: Detail aus der "Idea" zur Vollendung der Stiftsanlage von Propst Philipp Leisl (gemalt von Hackhofer 1711); rechts: Stift Vorau heute.


Das verbrüderte Kloster Patrick’s Purgatory bei Lough Derg in Irland liegt etwa 2.200 Kilometer von Vorau entfernt.


Der Fußweg von Vorau zum Lough Derg beträgt 417 Stunden Nettogehzeit, die Distanz etwa 2.200 Kilometer und es müssen rund 14.000 Höhenmeter bergwärts und ebenso etwa 14.000 Höhenmeter talwärts, die in Seehöhen zwischen 47 und 1.251 Metern liegen, bewältigt werden. Wenn täglich etwa 12 bis 15 Kilometer zurückgelegt werden, beträgt die Gehzeit etwa einen Monat.


Welche Mühen die Klosterbrüder für ihren Austausch auf sich nahmen, ist heute kaum noch vorstellbar.



Das Kloster St. Patricks Fegefeuer ist ein alter Wallfahrtsort auf einer Insel im Louch Derg (Station Island) im County Donegal, Ulster, Irland. Der Legende nach stammt die Stätte aus dem fünften Jahrhundert, als Christus dem Heiligen Patrick eine Höhle zeigte, die manchmal als Grube oder Brunnen bezeichnet wird, die ein Eingang zum Fegefeuer war. Seine Bedeutung im Mittelalter wird durch die Tatsache deutlich, dass es bereits 1185 in Texten erwähnt und bereits im 15. Jahrhundert auf Karten aus ganz Europa gezeigt wurde. Es ist die einzige irische Stätte, die auf Martin Behaim ausgewiesen ist Weltkarte von 1492.


Karte von Station Island und ihren Bußstationen von Thomas Carve aus dem Jahr 1666. „Caverna Purgatory“ auf der Karte ist der Ort der eigentlichen Höhle. Obwohl die Höhle seit dem 25. Oktober 1632 geschlossen ist, sind mehrere Beschreibungen von frühen Pilgern erhalten. Sie bezeichneten es als Höhle oder Keller oder als geschlossene Grube. Der Eingang, der geschlossen und verschlossen gehalten wurde, war ziemlich eng: etwa 0,6 m breit und 0,9 m hoch. Einmal drinnen gab es einen kurzen Abstieg von etwa sechs Stufen. Die Höhle war in zwei Teile geteilt: Der erste war etwa 3 m lang, wahrscheinlich mit überhöhten Seiten und nur hoch genug, um darin zu knien; Nach einer Kurve gab es eine weitere Nische von etwa 1,5 m Länge. Wahrscheinlich ist die Höhle eine antike Struktur, etwa ein Souterrain, ein Ort zum Lagern von Feldfrüchten und Tieren. Die Größe der Höhle lässt dies jedoch sehr unwahrscheinlich erscheinen. Ein viel plausiblerer Vorschlag ist, dass es sich um eine der alten Schwitzhütten handelte, die in Irland tatsächlich noch bis ins 20. Jahrhundert in Gebrauch waren. Der Name „Purgatorium“ könnte hier ursprünglich mit seiner lateinischen Bedeutung als Ort der Reinigung und Entschlackung verwendet worden sein – ähnlich wie eine moderne Sauna; zumal der moderne Begriff des "Fegefeuers" als Ort der Bestrafung im Jenseits erst im 13. Jahrhundert allgemein gebräuchlich wurde. Die Höhle wäre dann ein Ort gewesen, an den Menschen für körperliche oder geistige Heilung gingen, noch bevor sie im 12. Jahrhundert mit St. Patrick als Ort für streng geistige Heilung in Verbindung gebracht wurde. An dieser Stellte gilt es anzumerken, dass es auch unter dem Stift Vorau unterirdische Gänge geben soll. Das Kloster liegt just auf der Insel in dem See (Lough Derg), in den der Hl. Patrick den Oilliphéist verbannt haben soll!


Totenrotel

Das Memorialwesen (Rotelwesen) war ein im Mittelalter weitverbreitetes Instrument.

Die Totenrotel war eine schriftliche Todesbotschaft von einer Klostergemeinschaft zur anderen. Eine Rotel war eine Pergamentrolle, die um einen hölzernen Stab aufgewickelt wurde. Seit der Verdrängung durch den Codex waren derartige Dokumente fast ausschließlich im liturgischen Bereich in Verwendung. Die Totenrotel war eine solche Rolle, die einmal jährlich oder beim Tod eines Mönchs (seit dem 11. Jahrhundert meist nur noch für Würdenträger) hergestellt und von einem Boten, dem rotularius oder roligerus, von Kloster zu Kloster getragen wurde. In den meisten Fällen scheint diese Aufgabe ein Laienbruder versehen zu haben.


Klöster pflegten seit dem 9. Jahrhundert dieses Netzwerk der Gebetsverbrüderungen. Etwa wird bereits aus dem Jahr 855 berichtet, wie Radbod, ein Alemanne und späterer Bischof von Utrecht, das Fest des Schutzheiligen in St. Gallen feierte und in die Verbrüderung aufgenommen wurde.***** In späterer Zeit begrenzt sich das Versenden der Totenrotel auf Mittel- und Westeuropa, besonders Nordfrankreich, England, Belgien, Bayern und Österreich. Insgesamt sind rund 300 mittelalterliche Totenroteln erhalten, das Zehnfache ist aus der Frühen Neuzeit erhalten.


Die Totenroteln des Mittelalters kursierten oft jahrelang. Enthielten sie zuerst nur eine Vita des Verstorbenen in der eigentlichen Todesmitteilung oder encyclica, entstanden durch Anheftung beidseitig beschriebener Pergamente an jeder Station, so genannter tituli, mit der Zeit lange (und schwere) Rollen: Die Totenrotel des Abtes Vitalis von Savigny († 1122) beispielsweise erreichte im Laufe von zwei Jahren, in denen sie durch englische und französische Klöster getragen wurde, eine Länge von etwa 10 Metern. Exemplare von 30 Metern Länge sind der Forschung bekannt.


Vorläufer der Totenroteln waren die Mortuarien oder breves genannten Totenlisten, die zwischen zwei Einrichtungen gewechselt wurden. Nachdem die Roteln selbst nicht mehr versendet wurden, blieb die Bezeichnung „Rottel“ für Nekrologe in Codexformat in Gebrauch.


Unter Kaiser Joseph II. (1780–1790) erschienen die meisten Klöster, d.h. alle beschaulichen Orden, unnütz. Soweit sie nicht aufgelöst wurden, sollten die Ordensgeistlichen in der Pfarrseelsorge, im Unterricht oder in der Krankenpflege arbeiten. Durch die josephinsiche Klosterreform mussten viele Mönche als Pfarrer und Kapläne aus dem Stift in die Pfarren gehen. Die strenge Ordnung des gemeinsamen Gebets wurde gelockert. In dieser Zeit verschwanden viele alte Bräuche, wie auch die Gebetsverbrüderung.


Reste ausgebreiteter Klosteranlagen in Irland

Auf Inishmore gibt es bedeutende Überreste ausgebreiteter Klosteranlagen. Dass sie heute wie die „Sieben Kirchen“ nur mehr Ruinen sind, geht nicht auf Vernachlässigung zurück. In brutalen Kampagnen verfolgten englische Herrscher wie König Heinrich VIII. oder Oliver Cromwell die standhaften Katholiken, die sich nicht der neuen anglikanischen Staatskirche unterwerfen wollten. Auch heute noch eindrucksvoll sind die Überreste dieser Klöster wie sie auch die „Sieben Kirchen“ darstellen.


Seven Churches, Galway, Irland: Obwohl nur zwei der alten Gebäude an diesem Ort tatsächlich Kirchen sind, war dies einer der frühesten irischen Wallfahrtsorte überhaupt. Sie wurden im 7. oder 8. Jahrhundert errichtet und liegen auf der irischen Insel Inishmore.









Quellen:

Claudia Gundacker (2008): Die Viten irischer Heiliger im Magnum Legendarium Austriacum. Diplomarbeit, Universität Wien.

***Das komplette Buch des irischen Country Cooking von Darina Allen

*****Willhelm Wattenbach (1893): Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter bis zur Mitte des dreizehnten Jahrhunderts, Erster Band.







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