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St. Afra – 7. August


Am 7. August ist der Gedenktag der Heiligen Afra. Die Heilige, möglicherweise auf Zypern oder in der Provinz Africa proconsularis (heutiges Tunesien und Nord-Libyen) geboren, verstarb um das Jahr 304 auf dem Lechfeld, welches heute bei Friedberg in Bayern, in der Nähe von Augsburg, liegt. Ihre Veehrung ist weitgehend auf Bayern beschränkt.


Die Geschichte der Hl. Afra zählt zu den frühesten Zeugnissen christlichen Lebens in Augsburg. Schon im frühen 4. Jahrhundert soll sie hier ihr Martyrium erlitten haben, eine Wallfahrt zu ihrem Grab ist bereits im 6. Jahrhundert bezeugt.




Leben und Wirken

Die Heilige Afra wird in der Historie als eine frühchristliche Märtyrerin verehrt. Ihre Lebensgeschichte ist von Legenden umwoben, aber historisch gesichert ist ihre Enthauptung unter Kaiser Diokletian um 304 nahe Augsburg. Die heutige Kirche St. Afra im Felde in Friedberg bei Augsburg markiert vermutlich den Ort ihres Todes.


St. Ulrich am Felde in Friedberg bei Augsburg.


Das Martyrium der Afra wurde bereits von Venantius Fortunatus (ca. 535-610), dem bedeutendsten Dichter der Merowingerzeit, erwähnt. Ihm nach war Afra die Tochter eines Königs von Zypern, die mit ihrer Mutter Hilaria nach Rom fliehen musste, nachdem ihr Vater erschlagen wurde.


In Rom träumte Afra, dass sie zur Königin von Augusta Vindelicorum, dem heutigen Augsburg, bestimmt sei und daraufhin brachen Mutter und Tochter nach Norden auf. In Augsburg richtete Afra, die von ihrer Mutter dem Dienste der Göttin Venus geweiht worden war, mit drei Gefährtinnen ein Bordell ein; Hilaria eröffnete ein weiteres Freudenhaus. Als der spanische Bischof Narzissus von Gerona und der Diakon Felix auf der Flucht vor der diokletianischen Christenverfolgung nach Augsburg verschlagen wurden, gewährte ihnen Afra dort Zuflucht in ihrem Hause.


Durch die Tischgebete des Bischofs wurde sie so ergriffen, dass sie ihr unzüchtiges Leben aufgab und sich mit ihrer Mutter und ihren Dirnen taufen ließ. Kurz darauf wurde Afra von Heiden angezeigt und, weil sie sich weigerte dem christlichen Glauben wieder abzuschwören, zum Tode durch das Feuer verurteilt.


Im August 304 wurde sie von Soldaten Diokletians auf einer Insel im Fluss Lech an einen Baum gebunden und verbrannt. Hilaria und die weiteren bekehrten Frauen fanden, in ein Haus eingeschlossen, ebenfalls den Tod in den Flammen.


Sarkophag der heiligen Afra in der Basilika St. Ulrich und Afra (Augsburg)


Auch wenn die genauen Details ihrer Geschichte in den Legenden variieren, wird die Heilige Afra als Beispiel für Bekehrung und Märtyrertum verehrt. Die Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg ist ihr gewidmet und enthält ihren Sarg. Die Verehrung der Heiligen Afra erstreckt sich über das Bistum Augsburg nach Bayern hinaus, und sie wird als Schutzpatronin von Augsburg und der Büßerinnen, reuigen Dirnen und armen Seelen verehrt. Ihre Heiligsprechung erfolgte im Jahr 1064 .




Woher kommt der Name Afra?

Afra ist ein Name lateinischer Herkunft. Er wurde von den Römern als Spitzname für Frauen aus Afrika verwendet. Afra ist aber auch ein arabischer Name.

Afra bedeutet “die Afrikanerin” oder “die aus Afrika Stammende” (von lateinisch “afer” = afrikanisch/punisch). Im Arabischen bedeutet Afra “die Rot-Weißliche”, “die Staubfarbene” oder “die Erdfarbene” (von arabisch “‘ufrat” = staub-/erdfarben/ocker/rosa/rot-weißlich bzw. hebräisch “‘afár/עָפָר” = Erde/Staub).




Attribute

Fichtenzapfen, gekrönt an Baum gebunden oder auf brennendem Scheiterhaufen, Flamme



Stadt Augsburg : Dukat 1638. Ø 22 mm, 3,49 g. Forster 269; Friedb. 63.

Vorderseite: ·Sancta·AFRA·PROTECTrix - AVGVSTA·VINDELicorum: "Heilige Afra, Beschützerin von Augsburg" Die Hl. Afra steht brennend am Pfahl und hält einen Palmzweig, daneben das Stadtpyr.



Die Heilige Afra wird oft mit Fichtenzapfen dargestellt. Gemäß der Überlieferung wurde Afra nach ihrer Bekehrung und Taufe zur Büßerin und lebte ein asketisches Leben. Sie zog sich in eine Hütte in einem Waldgebiet zurück und ernährte sich von wilden Früchten und Pflanzen.



Während dieser Zeit soll Afra täglich einen Fichtenzapfen auf einen Holzstoß gelegt haben, den sie entzündete, um ihre geistliche Reinigung zu symbolisieren. Diese Handlung des Verbrennens von Fichtenzapfen als Symbol ihres früheren Berufes wurde zu einem symbolischen Akt der Buße und Reinigung in ihrer Geschichte.


Aus diesem Grund wird die heilige Afra oft mit einem Fichtenzapfen dargestellt, der an einen Baum gebunden ist oder auf einem brennenden Holzstoß liegt. Diese Darstellung betont ihre Bußbereitschaft, ihre spirituelle Transformation und ihr strenges asketisches Leben nach ihrer Bekehrung.




Patronin

von Augsburg; der Büßerinnen, reuigen Dirnen und armen Seelen, der Heilkräuter; bei Feuersnot; zweite Patronin des Bistums Augsburg




Bauernregeln

An St. Afra Regen ist für den Bauer ungelegen.
An Sankt Afra Regen fällt, den Bauern es noch lange quält.



Quellen


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