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Pfingsten


Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, ist eines der bedeutendsten Feste im christlichen Kalender. Es wird 50 Tage nach Ostersonntag gefeiert und markiert den Tag, an dem laut der christlichen Tradition der Heilige Geist auf die Jünger Jesu herabkam. Der Name "Pfingsten" leitet sich vom griechischen Wort "Pentekoste" ab, das "der 50. Tag" bedeutet. Ein zentrales Symbol von Pfingsten ist die Taube, die den Heiligen Geist repräsentiert, oft zusammen mit Feuer, das die Ausgießung des Heiligen Geistes darstellt. Pfingsten ist auch von Aberglauben und Bräuchen geprägt, die sich oft um Themen wie Fruchtbarkeit, Ernteerträge und Schutz vor Unheil drehen.


Ausgießung des Heiligen Geistes im Rabbula-Evangeliar (syrische Pergamenthandschrift) aus dem Jahr 586




Das Fest Pfingsten

Am fünfzigsten Tag nach Ostern wird das Hochfest Pfingsten begangen, das die Entsendung des Heiligen Geistes durch Jesus Christus am fünfzigsten Tag nach seiner Auferstehung (sieben Wochen später) würdigt. Pfingsten markiert gleichzeitig das Ende der Osterzeit.


Die Apostelgeschichte (2,1-41) des Neuen Testaments berichtet, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger ausgegossen wurde, als sie sich zu dem jüdischen Pfingstfest in Jerusalem versammelt hatten. Dieses Ereignis wird auch als die Gründung der Kirche angesehen, weshalb Pfingsten oft als der "Geburtstag der Kirche" betrachtet wird. Die erste Erwähnung von Pfingsten als christlichem Fest stammt aus dem Jahr 130.


Pfingsten ist im christlichen Kirchenjahr der Schlusspunkt eines zusammengehörenden Zeitraumes, der mit Ostern beginnt und 50 Tage umfasst. Die Kirche feiert die Ausgießung des Heiligen Geistes über die Apostel und Jünger und damit den Geburtstag der ersten Christengemeinde. Deshalb wurde auch von der Pfingstausgießung, was die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten bedeutet gesprochen. Früher war es in manchen Gegenden, z. B. in Sizilien, üblich, Rosen von der Decke der Kirche herabfallen zu lassen, um das Pfingstwunder zu veranschaulichen.


An vielen Orten schwebte bis in die neueste Zeit der Heilige Geist in Gestalt einer lebenden oder hölzernen Taube an einem Seil vom Chor oder der Kirchendecke hernieder. Wohin der Vogel, wenn er nicht mehr schaukelte oder sich drehte, blickte, von daher, hieß es in Tannheim, werde man die erste Leiche tragen. In Augsburg kam neben der Figur des Heiligen Geistes auch Zucker- und Backwerk herab.


In Schwyz bringt während der Pfingstwoche der Küster den „Heiliggeist“ in Form eines großen Kreuzes in die Häuser. Das Haus wird durchräuchert, damit der Geist darin Wohnung nehme. Zu gleichem Zwecke muss man in Oldenburg am Pfingstfest die Haustür lange offen stehen lassen. In Russland wurden die Kirchen mit Ahornzweigen gefüllt; der Geist soll über diese herabfahren. Ähnlich wird in Totzau bei Karlsbad die Wohnung mit Zweigen geschmückt, damit der Heilige Geist ausruhen kann.




Pfingsten der Begriff

Der Begriff „Pfingsten“ hat eine interessante etymologische Entwicklung durchgemacht, die bis ins Althochdeutsche und darüber hinaus zurückverfolgt werden kann.

Griechischer Ursprung und Frühformen: Der Begriff stammt ursprünglich vom griechischen Wort πεντεκοστή (pentekostē), das „der fünfzigste (Tag)“ bedeutet und sich auf den fünfzigsten Tag nach Ostern bezieht. Dieses Wort wurde von Wulfila ins Gotische als "paintekustê" übernommen.


Bischof Wulfila war ein bedeutender gotischer Theologe und möglicherweise der erste Bischof der Terwingen. Sein herausragendes Verdienst besteht in der Übersetzung großer Teile der Bibel ins Gotische, wofür er eine spezielle gotische Schrift entwickelte. Diese Übersetzung ist als Wulfilabibel oder Gotische Bibel bekannt und ist eine bedeutende Quelle für die gotische Sprache.


Wulfila wurde um 311 geboren und verstarb 383 in Konstantinopel. Er lebte in einer Zeit, in der die Goten traditionell mit Runen schrieben. Für seine Übersetzung der Bibel erfand er jedoch eine eigene Schrift, die gotische Schrift, die er bei der Niederschrift der Wulfilabibel verwendete. Diese Übersetzung entstand hauptsächlich in Nicopolis ad Istrum, im heutigen Bulgarien.

Blatt 16v, enthaltend Mk 3,26–32 EU, aus dem Codex Argenteus, einer Abschrift der Wulfilabibel


Die Wulfilabibel gilt als eine der wichtigsten Quellen für das Gotische und ist neben den Runeninschriften eines der ältesten schriftlichen Zeugnisse einer germanischen Sprache. Sie ist ein bedeutendes Zeugnis für die Sprachgeschichte und bietet Einblicke in die Struktur und den Wortschatz des Gotischen, einer ausgestorbenen ostgermanischen Sprache.


Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch: Im Althochdeutschen wurde das griechische πέμπε (pémpe, „fünf“) umgedeutet zu „fimf“, woraus bei Kero „fimfchusti“ (dat. plur. „fona fimfchustim“) wurde. Im Mittelhochdeutschen wurde dies zu „phingeste“ bzw. „pfingst“ durch die regelrechte Verschiebung des Anlautes und Kontraktion.

Mittelhochdeutsch und Neuhochdeutsch: Im Mittelhochdeutschen findet man vereinzelt die Singularform „pfingst“ (wie im Mittelniederdeutschen „pinkest“). Diese Form ist im 15. Jahrhundert dokumentiert.

Erstarrte Form und Gebrauch im Neuhochdeutschen: Im Neuhochdeutschen erscheint „Pfingsten“ hauptsächlich in der erstarrten Form des Dativ Plurals, entweder als „die Pfingsten“ oder „das Pfingsten“, wobei sich „das Pfingsten“ auf das Fest bezieht. Diese Form wurde oft in literarischen und historischen Texten verwendet, z.B. bei Fischart („so wird euch die pfingsten zum pfingstbier laden“, Gargantua 52b) und J. Paul („pfingsten, das liebliche fest, war gekommen“).

Literarische Beispiele:

  1. Fischart erwähnt Pfingsten in seinem Werk „Gargantua“.

  2. Simplizianisches Kalender („an diesem tag ist die erste pfingsten der christen gehalten“).

  3. Gotthelf beschreibt in „Geld und Geist“ eine Szene an „der heiligen pfingsten“.

  4. Jean Pauls Beschreibung beginnt mit „pfingsten, das liebliche fest“.


Im steirischen und auch bairischen Dialekt wird der  Donnerstag gern 'Pfingsta' (oder ähnlich) genannt, genauso wie der Dienstag oft noch als 'Irta' (Ertag) bekannt ist. Das Lehnwort Pfingsta ( = Pfingstag, Pfinsta) gelangte über gotische Vermittlung ins Bairische und damit ins Steirische. Der Wochenname 'Pfingsta' (mhd. phintztac) bedeutet der 5. Tag, gerechnet ab dem Sonntag.




Freudenzeit Pfingsten

Die 50 Tage von Ostern bis Pfingsten galten der Kirche von alters her als Freudenzeit. Der erste Pfingsttag ist ein besonderer Glückstag; die an ihm Geborenen sind Glückskinder. Wer in der Zeit von Ostern bis Pfingsten stirbt, muss in seinem Leben gut gewesen sein. In dieser Zeit stehen alle Tore zum Himmel offen, das Höllentor aber ist verschlossen. Die Seele fliegt mühelos in den Himmel. Man kann sie aber auch während dieser Zeit um sich haben, wenn man ihr in der Osternacht Wasser auf die Schwelle stellt (Rumänen im Harbachtal).


Eine große Menge von Bräuchen, die der Frühling überhaupt und insbesondere der Mai ins Leben gerufen hat, hat sich namentlich an das Pfingstfest angeheftet. Die Häuser werden geweißt und gereinigt und mit Pfingstbesen (Ginster) gekehrt. Neue Wäsche anzuziehen bringt Glück. Neue Kleider stehen am besten. Alles wird mit grünen Maien geschmückt (Maibaum). Gebräuchlich ist besonders am Pfingstmontag das „Baumsteigen" bei irgend einem Wirt, der im Besize eines mächtigen Maibaumes ist und gibt es bei dieser Gelegenheit noch verschiedene Spiele und Musik und Tanz.


Der Pfingststrauß, der zuerst ausgesteckt wird, ist der beste; er wird aufbewahrt, und seine Blätter sollen schlimme Wunden heilen. Nach neun Tagen soll man die Zweige auf die Tenne werfen, dann fressen die Mäuse nicht das Getreide. Pfingstmaien an den Haustüren und Kammerfenstern halten das Böse ab und bringen Segen. Wenn man sie im Hause aufbewahrt, schlägt der Blitz nicht ein. Wenn man die Garben einzufahren beginnt, legt man an der Scheunengrundlage die Birkenzweige hin, mit denen die Häuser am Pfingsttage geschmückt worden sind. Auch in der Krone des Pfingstbaumes schwebte früher eine hölzerne Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes.


Die Heiliggeisttaube, eine aus Holz geschnitzte Figur mit einem Strahlenkranz, verkörpert symbolisch den Heiligen Geist. Ihre Flügel und Schwanzfedern bestehen aus einzelnen Stücken Holz, die in dünne Schichten geschnitten und dann aufgefächert werden, wobei oft Fichtenholz verwendet wird. Diese Taube wird traditionell im Herrgottswinkel aufgehängt, über dem Esstisch oder auch anlässlich der Geburt oder Taufe eines Kindes über einer Kinderwiege platziert. Dieser Brauch, der in Skandinavien, Norddeutschland, Süddeutschland und Österreich verbreitet ist, lässt sich mindestens bis ins Jahr 1740 zurückverfolgen. Das abgebildete Kunstwerk "Heiliggeisttaube" ist eine Tierfigur, die von Erasmus Glas hergestellt wurde. Es wurde zwischen 1970 und 1980 in Itter, Tirol, Österreich, geschaffen. Das Material besteht aus Fichtenholz, das gesägt, gespalten und geleimt wurde, sowohl für das Gefieder als auch für den Körper der Taube. Die Maße der Figur betragen 25,0 cm in der Länge, 22,0 cm in der Breite und 4,0 cm in der Tiefe. Sie befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum, jedoch nicht ausgestellt, mit der Inventarnummer 2007/111. Das Kunstwerk wurde 2007 als Geschenk in Privatbesitz übergeben. Die Heiliggeisttaube zeigt einen Vogel mit aufgefächertem Flügel- und Stoßgefieder, das aus Fichtenholz in Schnitz-, Säge- und Klebarbeit hergestellt ist. Der Vogelkörper ist einfach geschnitzt, mit einem Halterungsklötzchen für die hier angeklebten Holzspan-Federn. Das Gefieder ist fächerförmig aus kräftigen Holzspanfedern zusammengesetzt, die durch Abspalten dünner Schleiße von einem in passender Umrissform zugerichteten Holzklotz hergestellt wurden. Jede Feder hat eine bewegte Pfeilform, mit gezackten Rändern und spitzen Enden, die miteinander verzahnt und verleimt sind. Die Figur ist mit einer Aufhängeschnur versehen.


Jung und Alt wandert in den Wald, auf Berge und Höhen, an Brunnen und Quellen und zu Höhlen zum frohen Empfang des Frühlings. Im Ybbstal in Niederösterreich steigt man am Pfingstmorgen auf die Berge, um den Heiligen Geist anzurufen. Man nennt das „Heiligen-Geist-Fangen“. Die Stöckerer — so spottet man in Windischgarsten — standen einst am Pfingsttage sehr früh auf, um den Heiligen Geist zu fangen, der vor Sonnenaufgang umherflöge.


Im Traunviertel knien die Menschen frühmorgens um vier Uhr im Freien nieder, um den Segen zu empfangen, den der Heilige Vater an diesem Tag der Welt spendet. In Windischgarsten wird erzählt, dass die Menschen um vier Uhr aufstanden, um den Heiligen Geist einzufangen, der vor Sonnenaufgang aufsteigt. Kinder, die früh genug am Pfingstsonntag aufstehen, erhalten einen „Pfingstweck“, der eine sitzende Taube darstellt. Am Pfingstmontag taucht jährlich der „Wassermann“ auf, ein kräftiger Bursche, der in Stroh gehüllt ist und mit einem Knüttel herumläuft, um Streiche mit den umherstreifenden Jungen zu spielen.




Aberglaube und Abwehrmittel gegen Hexen und Geister

In älteren Zeiten waren in der ganzen Woche nach Pfingsten die knechtlichen Arbeiten verboten. Es ist wohl noch ein Nachklang davon, wenn an der Nahe und Blies auch noch am Mittwoch nach Pfingsten niemand im Felde arbeiten darf. Pflügt man an diesem Tage oder arbeitet man in einer Wiese, so wird alles voll Maden. In Russland hält man es für Sünde, am 10. Mai oder am Pfingstmontag zu graben oder zu pflügen; dann hat die Erde Namenstag. Im Erzgebirge soll man am ersten Pfingsttage auch nicht mähen, sonst sind alle gegen ein Gewitter angewandten Schutzmittel umsonst. Nackte Tänzer, die den Pfingsttag entheiligt haben, sind in Stein verwandelt worden.


Besonders werden zu Pfingsten Geister und Spukerscheinungen sichtbar. Pfingsten wird an vielen Orten am Vorabend mit "Hexensprüngen" eingeleitet. Am Pfingstsonntag geht auch die Wilde Jagd um. Auf der Festung Coburg zeigt sich in der Frühe des Pfingsttages ein dreijähriges Kind mit blutigen Schläfen im weißen Hemd, mit einem Zweig weißer Holunderblüten; wenn ein Mädchen es erblickt, bekommt es dieses Jahr keinen Mann. In einer Schlossruine bei Laufen lässt sich das „Schlossweible“ allemal in der Zeit nach Pfingsten einen ganzen Monat lang nachts von 12–3 Uhr hören. Die Schatzjungfrau kann Pfingsten um die Mitternachtsstunde erlöst werden. Die Schatzblume blüht in den Pfingstnächten, der Schatz zeigt sich, ein Schatzsucher wird im Innern des Berges von Zwergen getötet. Schatzhüter kommen hervor, sodass man von ihren Schätzen nehmen kann. Eine versunkene Stadt steigt aus dem See und Glocken läuten im Wasser oder kommen empor. Ein weißer Kahn mit Insassen wird in der Pfingstnacht auf dem Teich in Schöller sichtbar. Das kochende Wasser aus einem versunkenen Haus hört man noch immer am Pfingstmontag.


Vor allem treiben die Hexen ihr Wesen. Sie versammeln sich auf Kreuzwegen, um dort ihre Tränke zu brauen. Nach dem Glauben der Zigeuner feiern sie in der Pfingstnacht ihr Jahresfest. Die Schwelle muss man am Abend vor Pfingsten mit Salz bestreuen und mit Knoblauch einreiben, damit die „Bösen“ den „Segen Gottes“, der in dieser Nacht vom Himmel fällt, nicht vom Hause nehmen. Man soll am Pfingstheiligenabend nicht abfüttern und nichts ausborgen. Am Pfingstsonntag melken die Hexen die Kühe auf der Weide und verwandeln sich dabei laut Peter Rosegger in Säugetiere (?). An vielen steirischen Orten ist es daher Sitte, dass am Pfingstsonntag vor Aufgang der Sonne die Kühe im Stall von der Bäuerin mit einer frischen Birkenrute auf den Rücken gestrichen werden, um sie das ganze Jahr vor Verhexung zu sichern. Auch in einigen Gegenden der ehemaligen Unterkrain fürchtet man am Pfingstsonntag vormittags die Kühe auf die Weide zu treiben, denn es könnten Hexen sie melken kommen und dann gäben sie das ganze Jahr hindurch Blut statt Milch. Durch den Laubschmuck der Kirche hindurch kann man zu Pfingsten die anwesenden Hexen sehen.


Schießen und das an vielen Orten geübte Peitschenknallen soll die bösen Mächte vertreiben. Dazu schreibt auch Rosa Fischer für die Hartberger Gegend, 1903:


Besondere Pfingstbräuche bestehen fast keine und nur vom Erzählen weiß man noch von dem "Pfingst-Schnalz'n", das vor Jahrzehnten am Pfingstsamstage üblich war, wobei die Burschen abends durch die Gassen und um die Gehöfte gingen und mit Peitschen knallten, um die Hexen zu verjagen.

Wenn man am Pfingstmorgen eine Handvoll Bohnen über das Hausdach wirft oder auf die Zaunpfähle die Schädel gefallener Pferde und Rinder steckt, können Hexen und Teufel den Hofraum nicht überschreiten.




Pfingstabend eine Unruh- und Störnacht

Der Pfingstabend (mhd. phingestâbent) bezeichnet den Vorabend des Pfingstfestes und ist seit dem 14. Jahrhundert belegt. Vielerorts beginnt der Vorabend von Pfingsten mit einem „Hexentanz“. Fromme Bauern gehen in der Pfingstnacht um Mitternacht auf ihre Felder und gehen die Grenze ab, um die ruhelose Seele eines Grenzsteinversetzers zu befreien oder um für die Getreideernte zu beten.


Die Nacht auf den Pfingstsonntag heißt im oberen Mühlviertel (Oberösterreich) die „Unruhnacht“. Die jungen Burschen streifen singend und jauchzend in der Pfarrei herum und stellen die „Geiß“ aufs Dach hinauf oder den Wagen. Auch im Innviertel heißt die Nacht die „Schabernachtnacht“, weil da allerlei Schabernack geschieht. In dieser Nacht sind vor allem Handwerksgesellen, insbesondere Weber, für allerlei Schabernack verantwortlich. In anderen Teilen des Mühlviertels wird sie als „Beosetnacht“ bezeichnet, wo junge Männer singend und jubelnd durch die Gemeinde ziehen und Streiche wie das Aufstellen einer Attrappe auf dem Dach oder dem Wagen spielen. Diese Nacht wird auch als die „Bosheitsnacht“ bezeichnet, aufgrund verschiedener Scherze, wie dem Zerlegen und Wiederaufbau eines schweren Wagens auf dem Dachfirst eines Bauernhofs im Innviertel, Viechtenstein. In Zwettl blockiert die Jugend mit allem, was sie finden kann, wie Wasserschaffeln, Sensen, Rechen und Wagen, die Straßen und macht Streiche wie das Auseinandernehmen und Wiederaufbauen von Wagen auf den Dächern. In Schörfling und Umgebung wird die Nacht als „Stirnacht“ („Störnacht") bezeichnet, da sie dazu dient, jemanden zu ärgern oder zu belästigen. Ähnliches erfolgt auch in St. Veit am Vogau in der Südsteiermark. Im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens wird vermutete, dass das in der Pfingstnacht geübte mutwillige Verstellen von Sachen vielleicht ursprünglich ein Abwehrzauber ist.




Pfingstluck'n

Eine scherzhaste Rede nennt denjenigen, der am Pfingstmorgen am längsten schläft, im Haus „Pfingstluck'n" und ein Spottvers heißt:


Pfingstluck'n steh auf, Nimm an' Bes'n und kehr aus.

Die schlafenden Kinder werden am Pfingstmorgen auch als "Pfingstkönige" verspottet und mit Blumen- oder Strohkranz geschmückt.


In Windischgarsten wird derjenige, der am spätesten aufsteht, als „Pfingstlümml“ bezeichnet. Am Pfingstmorgen werden die Träumer als „König von Pfingsten“ verspottet und mit Kränzen aus Blumen oder Stroh geschmückt.


Eine Zusammenstellung ortskundlicher Informationen von der Volksschule Weinburg am Saßbach aus dem Jahr 1954, ebenfalls in der Pfarre St. Veit am Vogau gelegen, wurde für den entsprechenden Bezirksschulrat erstellt, wie aus Berichten hervorgeht:


Die Jugend verbindet mit Pfingsten wieder die scherzhafte Sitte „Pfingstluckn zu machen, so bekränzt man einen Langschläfer das Fenster mit Brennnesseln oder kitzelt ihn damit aus dem Bett. Mit Sägespäne zeichnet man den Weg eines verliebten Paare nach. Von einem gern gesehenen Mädchen trägt man die Blumenstöcke weg, einem stolzen Mädchen stellt man eine männliche Strohfigur („Pfingstlotter“) vor das Fenster. Geizigen Bauern stellt man den Fuhrwagen in den Graben oder gar aufs Dach („Wagenziehen“), ihre Melkeimer finden sich auf einem Mast wieder.

Dort war früher das "Pfingstausritt" üblich. Im Ortsteil Wagendorf fand am Pfingstsonntag der sogenannte "Pfingstluckenritt" statt. Zu dieser Zeit versammelten sich die Hirten, wenn sie früh oder spät am Morgen mit der Herde auf die Dorfweide kamen, als "Fahnlführer", "Krottenstecher", "Klaubauf" usw. Nachmittags ritten sie dann geschlossen durch das Dorf, vorne der "Fahnenträger" und hinten der mit Farn umwickelte und gekrönte "Pfingstlucken". Die Gruppe zog in Richtung St. Veit und bewarf diejenigen, die aus der Kirche kamen, mit Fröschen, Stöcken usw. und kehrte dann nach Wagendorf zurück. Hier fand abends der Fuchstanz statt, ein Tanzvergnügen, dessen Kosten oft durch das "Präsentieren" eines lebendigen Fuchses gesammelt wurden.




Vieh zu Pfingsten

Pfingsten ist vor allem eine Festzeit für die Hirten. Sie halten an vielen Orten am Pfingstmorgen ihren ersten Austrieb, und oft ist schon von Ostern an eine besondere Weide freigehalten, die erst am Pfingsttage betreten und genutzt werden darf. Diese Weide gilt als Ort besonderer Heiligkeit und Kraftwirkung. Wetteifernd sucht jeder, die Weide zuerst zu erreichen. Spät aufzustehen gilt — und nicht nur bei den Hirten — als Schande, und der Langschläfer bekommt einen Spitznamen oder wird anderweitig bestraft. Der zuletzt antretende Hirt und die zuletzt erscheinende Melkerin verfallen dem Spott. Die erste Kuh wird bekränzt, wie vielfach das Vieh überhaupt.


In Fußgönheim (Ludwigshafen am Rhein) wird am Pfingstmontag morgens alles Vieh, sogar die Hunde, mit Kränzen geschmückt und im Dorf und auf dem Feld herumgeführt, bei schönem Wetter oft von früh 5 bis mittags 12 Uhr. Anschließend werden die Tiere wieder in den Stall gebracht und mit den Kränzen gefüttert.


Im Lüdenscheidschen erhalten die Kühe weiße Besen an die Hörner; mit diesen wird durchs Haus gekehrt, worauf man sie vor, über oder neben der Kuhstalltür aufhängt; sie werden auch noch mit Eichen- und Stechpalmzweigen geschmückt. An vielen Orten halten die Hirtenjungen einen Umzug durch das Dorf und sammeln dabei Gaben, namentlich Eier, ein. Dabei wird oft ein Tier mitgenommen. Viel öfter wird ein in Laub gekleideter Bursche umgeführt, der unter den verschiedensten Bezeichnungen den neu erstandenen Wachstumsgeist verkörpert (Pfingstl, Pfingstblüttler, Pfingstlümmel, Pfingstmockel, Wasservogel usw.).




Pfingstochse

An vielen Orten wurde gegen Pfingsten ein Ochse durch die Straßen geführt, namentlich an den Häusern der Kunden des Schlächtermeisters, dem er gehörte, vorbei, um dann zum Fest geschlachtet zu werden. Er war reich mit Bändern und Kränzen geschmückt und erhielt aus den Häusern bunte Taschentücher, die ihm am Horn befestigt wurden. Daher die Redensart „geputzt wie ein Pfingstochse“. Seine Begleiter sammelten Trinkgelder ein. In Rostock und Güstrow hieß dieser Ochse Pfingstosse.

Der Pfingstochse: Mit Blumen geschmücktes Ochsengespann in Grafing (Oberbayern) © dpa / picture alliance / Guido Meisenheimer


Kommt (in Rössing im Amt Calenberg) kurz vor Pfingsten ein Schlachter auf einen Bauernhof, um einen Ochsen, der zum Fest geschlachtet werden soll, abzuholen, so bindet das Dienstmädchen einen bunten Kranz, der dem Tier umgehängt wird, und das Mädchen bekommt ein Trinkgeld dafür. Der festliche Schmuck deutet wohl darauf hin, dass die Schlachtung als eine feierliche Opferhandlung betrachtet wird. In Straden, Mureck und anderen Orten erhält sogar die letzte Kuh, die die Weide erreicht, einen Kranz.




Pfingsttau

Im Morgentau des Pfingstsonntags wandelt man in den Ennstaler Bergen (Steiermark) herum, um das Jahr über gegen Hexen gefeit zu sein. Auch streicht man ihn auf ein Stück Schwarzbrot und gibt dies den Kühen, um sie vor Verhexung zu sichern. Am besten ist der Tau, der unmittelbar am Fluss gesammelt wird. Darum geben die jungen Mädchen am ersten Pfingsttag auf eine Flußwiese, um sich mit dem Tau zu bestreichen. Sie bekommen dann das ganze Jahr keinen Ausschlag im Gesicht (in Posen). Auf der Pfingstwiese bei Steinau im Hanauischen sammelte man am Pfingstsonntag den Tau, trank ihn und wusch sich damit. Mit Weizentau wäscht man sich am ersten Pfingsttag vor Sonnenaufgang gegen Sommersprossen. Wird an diesem Tag das Vieh im Tau gehütet, so gibt es reichlich Milch.


An vielen Orten heißt der Hirt, der am Pfingstmorgen zuerst oder zuletzt mit seinen Tieren auf die Weide kommt, Tauschlepper oder ähnlich. In Westfalen wurde der „Däwestrüch“ (Tau-Strauch) oben auf einem Berg auf einen Strauch gesetzt und unter Freudengeschrei bis unten ins Tal durch den Tau gezogen. Beim Sammelgang trägt der „Dauschleper“ einen grünen Busch am Fuß. Auch der Sieger im Pfingstwettrennen heißt „Dauschlöpe“. Eine ähnliche Bezeichnung erhält das zuerst auf die Weide kommende Pferd oder die erste Kuh. In der Altmark wird das siegende Tier mit der „Dausleipe“, einem Maienbusch, geschmückt. In Sprakensehl im Hannoverschen heißt die letzte Kuh „Dauschlöpper“. Alle diese „Tauschleifer“ werden damit geehrt, dass ihnen der segenbringende Pfingsttau zuerst und am reichlichsten zuteil wird.




Pfingstwasser

In vielen Gegenden besuchen die Leute zu Pfingsten einen Quellbrunnen und trinken sein Wasser. Auch ist es heilsam, sich Pfingsten im Bach zu waschen. Am Pfingstmorgen vor Sonnenaufgang Wasser aus einem stillstehenden Gewässer schöpfen und aufbewahren dient gegen schlimme Augen und ähnliche Übel. In Durbach mischt man der Kuh, die gekalbt hat, Pfingstwasser in die erste Tränke. Oft findet zu Pfingsten ein Umwandeln, Umreiten oder Umtanzen der Brunnen statt. Auch werden sie bekränzt. In den Reinhardsbrunnen bei Güttingen warfen die Kinder früher besonders zu Pfingsten Kuchen oder Zwieback.

Ringen beim Pfingstbründl, von Gabriel Hackl



In den Regionen des oberen Murtals suchen die Menschen gerne die Quellen im Wald auf, die unter dem Namen "Pfingst- oder Heiligengeistbründl" bekannt sind, und trinkt dort auch das "Heilige Geistwasser". In Lugtrattenen bei Oberwölz gibt es eine solche Quelle, wo sich die Jugend versammelt, um "Opfer" zu bringen; die jungen Männer ringen miteinander, trinken aus der Quelle, schnitzen Stöcke aus den nahe gelegenen Büschen, formen Kreuze daraus und stecken sie in die Erde in der Nähe der Quelle.




Pfingstritt

Am Pfingstmontag werden an manchen Orten in Österreich und Bayern Grenzbegehungen und Flurumzüge zu Pferde vorgenommen, die den Saaten Nutzen bringen sollen. Auch halten Männer und Burschen einen Umritt um bestimmte Kirchen und Kapellen. Weltlicher Natur ist die Umführung des Pfingstbutzen, Pfingstlümmels, Pfingstquaks oder wie auch immer er genannt wird, die oft zu Pferde stattfindet.

Der Pfingstritt in Bad Kötzting ist wohl der bekannteste Pfingstritt und ist eine der größten berittenen Bittprozessionen in Europa. Jedes Jahr am Pfingstmontag findet in der Stadt Bad Kötzting ein Ritt mit rund 900 prächtig geschmückten Reitern statt. Der Zug zieht durch die Stadt bis zum Nachbardorf Steinbühl. Diese jährliche Tradition geht auf ein Versprechen der Kötztinger Burschen aus dem Jahr 1412 zurück und wird seitdem fortgeführt, um dieser Legende gerecht zu werden.. (Bild: https://www.hotel-am-steinbachtal.de/pfingstritt-bad-koetzting.html)


Eine Form des "Pfingstausritts" war die "Pfingstsegnung" in Radkersburg. Von Leitersdorf und Deutsch-Radersdorf aus ritten zahlreiche Bauernjungen am Nachmittag des Pfingstmontag unter der Führung eines Jungen, der auf einem mit Stroh bedeckten und sattellosen blinden Pferd saß, durch die Stadt. Sie bekamen Wein von den Bürgern von Radkersburg, der in Eimern vor ihre Türen gestellt wurde. Der mit Stroh bedeckte Mann machte den besten Eindruck, bis er schließlich betrunken vom Pferd fiel.




Pfingstweihe

In Oberseibersdorf gab es die "Pfingstweihe". Es war der Brauch der "Pfingstbraut". Auf einem mit Girlanden und Kränzen geschmückten Wagen saßen die "Braut" und ihre beiden Begleiterinnen, gezogen von den Jungen. Sie warfen ihnen aus Brennnesseln geflochtene "Brautkränze" zu. Der Umzug endete gerade vor dem Mittagessen vor dem Haus des örtlichen Richters, der an diesem Tag den Bauernmädchen ein "Richteressen" gab. Nachdem die Jungen mit Essen und Trinken verwöhnt worden waren, gingen sie aufs Feld hinaus, kehrten dann ins Dorf zurück. Diese "Pfingstweihe" endete nach der Rückkehr der Reiter mit einem Tanzfest.




Pfingstbier

Pfingstbier ist ein Begriff für das Bier, das bei einer Gemeinde- oder Zunftschmauserei zu Pfingsten getrunken wird. Gutzkow beschreibt das thüringische Pfingstbier in "Unterhaltungen am häuslichen Herd" (1859, Nr. 38). In verschiedenen Regionen, wie Sachsen, missbrauchten Bauern ihre Kirchen als Wirtshäuser oder Bierkeller, wo sie das Pfingstbier lagerten, damit es frisch blieb, und dort konsumierten, was aus kichlicher Sicht Gotteslästerung und "mit Fluchen verbunden war" (Zedler, 27, 1430, vom Jahr 1590). Dieses Brauchtum wurde in der Literatur mehrfach erwähnt, wie bei Fischart und Rabener.



Pfingstrose

(Gichtrose; Paeonia officinalis. Die Samen: Gichtkömer, Zahnkorallen).

Die Pfingstrose ist eine Gartenpflanze mit rübenförmig verdickten Wurzelstämmen, doppelt dreispaltigen Blättern und großen Blüten. In der europäischen Antike war die Pfingstrose bereits als Gartenpflanze bekannt. Zwei Arten, die im Mittelmeerraum heimisch sind die Korallen-Pfingstrose (Paeonia mascula) und die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis) wurden schon in der Antike kultiviert und galten als Heilpflanzen. Besonders die Benediktinermönche brachten die Gemeine Pfingstrose von jenseits der Alpen nach Mitteleuropa, um sie in ihren Klöstern anzubauen. Daher wurde sie gelegentlich auch als Benediktinerrose bezeichnet. Von den Klosteranlagen verbreitete sie sich in Bauerngärten, wo sie aufgrund ihrer Heilkräfte sowie ihrer Robustheit und Langlebigkeit geschätzt wurde.


Die Darstellung von Pfingstrosen im Gemälde "Paradiesgärtlein" aus dem Jahr 1410 wird von einigen Autoren, dass sie bereits im späten Mittelalter nicht nur als Heilpflanzen, sondern auch als Zierpflanzen angesehen wurden.



Aberglaube zur Pfingstrose

Ihr Ansehen verdankt sie im Aberglauben einer antiken Überlieferung. Nach (Pseudo-)Theophrast sollte man die Pfingstrose zur Nachtzeit graben. Wenn man sie am Tag gräbt und dabei von einem Specht gesehen wird, kommen die Augen in Gefahr. Nach Dioskurides hilft die Pfingstrose gegen Alpdrücken.


Ebenso sagt Plinius von der "paeonia", sie würde die Spiele der Faune in ihrer Ruhe besänftigen. In der mittelalterlichen Zaubliteratur erschein die Pfingstrose verschiedentlich als Mittel, um Dämonen und böse Gespenster zu vertreiben. Auch in den alten Kräuterbüchern sind die antiken Rezepte übergegangen:


„15 schwartzer Peonienkömer . . . sindt trefflich gutt wider den Alp oder Schrätel, das ist ein sucht oder fantasey so den Menschen im Schlaf druckt, dass er nicht reden noch sich regen kann".

(Bitte nicht nachmachen.)


Die Pfingstrose bzw. ihre Samenkörner wurden dementsprechend besonders gegen "dämonische" Krankheiten verwendet. So hießen die Pfingstrosenkömer im Fränkischen ab und zu "Schreckkörner" (gegen das "schreckhafte" Auffahren der Kinder im Schlaf), sie wurden Kindern als Amulett umgehängt. Schon Mattioli sagte:


"auch ist es gut, dass man dieses Kraut in die Kinderwiegen stecke / es bewahret für dem Schrekken, so den Kindern gemeiniglich in der Nacht zufällt, vertreibt auch ander gespenst".

Früher wurde den zahnenden Kindern ein Halsband aus Pfingstrosenkörnern (Fraisperlen) gegen Fraisen, Gichter usw. oder damit sie leicht zahnen umgehängt. Die Pfingstrose hieß daher in der Schweiz auch ab und zu "Chindsweh-Rose". Auch legte man in das erste Badewasser des Kindes einen "Gichtrosenstenger", damit dieses vor Gichtern bewahrt bleibe; die Rumänen tat das gleiche, damit das Neugeborene frisch und rosig werde wie eine Pfingstrose. Als "Gichtwurzel" wurde die P. auch in das Tragekissen des Kindes gelegt. Wenn man Lumpen auf einen "Gichtrosenstrauch" bindet und mit diesen Lumpen das Kind wäscht oder wenn man das Taufwasser über einen solchen Strauß schüttet, dann bekommt das Kind keine Gicht. Die Blätter der Pfingstrosen, mit denen am Fronleichnamstage geschmückt wird, sollten zerrieben gegen das Wundwerden der Kinder dienen.


Als antidämonisches Mittel wurde die Pfingstrose besonders gegen die Epilepsie (fallende Sucht) verwendet. Schon Galenos (2. Jh. n. Chr.) empfahl die P. zu diesem Zweck. Ebenso empfahl die Hl. Hildegard die P. Samen gegen die „vallendsucht" (fallende Sucht). Als Epilepsiemittel musste die P. bei abnehmendem Mond und zwar im Juli in der Mittagsstunde gegraben werden, nach schwäbischem Glauben vor Sonnenaufgang. In Siebenbürgen schnitt man die frische Wurzel in Scheiben und hängte 7 oder 13 Stück an einen Faden gereiht um den Hals; sie musste im Neumond gegraben werden. In Dänemark hängte man dem Epilepsiekranken ein Halsband aus 40 P.nSamen um; jeden Tag nahm man ein Samenkorn weg, zerstampfte es, legte es ins Wasser, gab je drei Tropfen Blut von Vater und Mutter dazu und trank dann das Wasser. Auch gegen Hexenschuss soll die P. Verwendung gefunden haten. Nach altem, sicher auf die Antike zurückgehendem Glauben vertreibt die Pfingstrose die Gespenster, besonders den Nachtmahr. Die Wurzel wurde gegen Unwetter und Gespenster gebraucht.




Pfingstregen

Wenn es Pfingsten regnet, so regnet es 40 Tage oder 6, 7 oder 10 Sonntage. Es verregnet der dritte Teil der Feldfrucht oder die halbe Nahrung oder doch die "Schnabelweide" (Erdbeeren, Moosbeeren, Kirschen). Es gibt mehr Spreu als Weizen. Das Obst fällt vor der Reife herunter; es regnet "den Weibern in die Suppenschüssel"; es gibt viele Mäuse. Wenn es zu Pfingsten "in die Glocken" (also beim Morgenläuten) regnet, hält das Land keine Frucht. Im Rheinland heißt es aber: wenns am ersten Pfingsttage regnet, gibt es schönes Gras, wenn am zweiten, schönen Flachs.




Bauerregeln zu Pfingsten

„Sind die Pfingsten rot, ist Jakobi tot“,

heißt es in der Steiermark; in Tirol:


„Schönes Wetter verspricht eine gute Ernte“

 

und im Baselland:


„Pfingsten in Ehr (Pfingsten in Ähren), in sieben Wochen wagenvoll schwer“




Quellen

Bächtold Stäubli Hanns Hoffmann Krayer Eduard (1987): Handwörterbuch Des Deutschen Aberglaubens. Vollständig Band 01 Bis 10. Berlin.

Krainz, János. Volksleben, Bräuche und Sagen der Deutschen. Übersetzt von Albert Lehr. In: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7. Herausgegeben von Erzherzog Rudolf. Wien: k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder, 1890.


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