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Mariä Verkündigung – 25. März


Heute feiern wir das Hochfest der Verkündigung des Herrn. Das Tagesevangelium erzählt die vertraute Geschichte des Evangelisten Lukas von der Begegnung Marias mit dem Erzengel Gabriel, der ihr die Empfängnis eines Sohnes ankündigt, durch das Wirken des Heiligen Geistes. An Mariä Verkündingung kehren die Schwalben zurück. Als Frühlingsbotin steht die Schwalbefür die Freude nach dem harten Winter und ist im Christentum Maria als Marien- oder Muttergottesvogel zugeordnet. Früher begann mit diesem Datum ein neues bürgerliches Arbeitsjahr.


Verkündigung Mariens; Stickerei, 13. Jh. Die biblische Begebenheit ist ein in der christlichen Ikonographie häufig dargestelltes Motiv. (Cyril James Humphries Davenport, F. S. A. herausgegeben von Alfred Pollard, London, 1899)



Die Verkündigung des Herrn, lateinisch Annuntiatio Domini, auch Mariä Verkündigung (In Annuntiatione Beatæ Mariæ Virginis), ist ein Fest im Kirchenjahr und zugleich die Bezeichnung für das im Lukasevangelium geschilderte Ereignis der Verkündigung durch den Engel Gabriel, dass die Jungfrau Maria den Sohn Gottes vom Heiligen Geist empfangen und ihn gebären werde. Der Engelsbote Gabriel sprach zu Maria mit dem "Englischen Gruß" und kündigte die Geburt Jesu an. Maria befand sich nach der Legende gerade dabei, das purpurne Garn für den Tempelvorhang zu spinnen oder Wasser aus einem Brunnen zu schöpfen. Im Mittelpunkt steht der Glaube an die Menschwerdung Gottes.



Der Engel sprach zu ihr:


Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.

Das Fest am 25. März wird in vielen Konfessionen gefeiert. Ältere Bezeichnungen sind Conceptio Christi (‚Empfängnis Christi‘), Mariä Bekleibung und Ancilla [Domini] (‚Magd [des Herrn]‘).


Das Hochfest ist auf den ersten Blick nicht auf Ostern, sondern auf Weihnachten ausgerichtet, denn von diesem Datum aus berechnete man das Weihnachtsfest für den 25. Dezember. Der 25. März ist der Tag neun Monate vor Weihnachten, an dem der Engelsbote Gabriel Maria mit dem "Englischen Gruß" an Maria die Geburt Jesu ankündigte, die nach der Legende gerade das purpurne Garn für den Tempelvorhang spann oder auch Wasser aus einem Brunnen schöpfte.


Wie zu Weihnachten spielt am 25. März auch die Sternenkonstellation eine besondere Rolle. Jesu Empfängnis fällt so unter das Sternzeichen des Widders, der seinerseits an das Opfer Abrahams erinnert. Dort heißt es: „Gott wird für das Opfer sorgen“ und etwas später: „als er (Abraham) sich umblickte sah er einen Widder…“.


Im 5. Jahrhundert begingen die Christen in Ravenna am Sonntag vor Weihnachten das Gedächtnis der Verkündigung bzw. Menschwerdung des Herrn. Das Fest am 25. März ist in der Ostkirche (Konstantinopel) Mitte des 6., in Rom für das 7. Jahrhundert bezeugt.


Es wurde auf den damalige Frauentag gelegt. Das am 25. März angenommene Frühlingsäquinoktium galt als erster Tag der Schöpfung und Tag der Empfängnis Jesu. Den Rang eines Hochfestes der katholischen Kirche nimmt der Tag erst seit der Liturgiereform von 1969 ein.


Viele Kirchen sind Mariä Verkündigung geweiht, wie etwa die Pfarrkirche Straß oder die Garnisionskirche (Graz) und die Maria Verkündigungskirche in Graz-Kroisbach. An jener Stelle, auf welcher die heutige Kirche steht, befand sich ein in vorchristliche Zeit zurückreichendes Quellheiligtum. Die in der Barockzeit errichtete und dem heiligen Johannes Nepomuk geweihte Kapelle wurde dort an der Straße nach Mariatrost errichtet.




Der Muttergottesvogel – die Schwalbe

Im christlichen Volksglauben galt die Schwalbe als Muttesgottesvogel, floh sie doch zur Zeit Mariae Geburt (September) vor der kommenden Winterkälte und kehrte zu Mariae Verkündigung (März) zurück, um das ersehnte Frühjahr anzusagen. Schon der Prophet Jeremia pries die Pünktlichkeit, mit der die Schwalbe die Zeit ihrer Rückkunft einhält. Daran knüpft sich wie zu Maria Geburt (8. September) der Spruch:


"Zu Maria Geburt fliegen die Schwalben fort, zu Maria Verkündigung kommen sie wiederum."

Die feierliche Begrüßung der Schwalben besorgte der Türmer vom Kirchturm aus, er erhielt dafür einen Ehrentrunk.


Eulenspiegel als Türmer, Holzschnitt des Volksbuches von 1515


Zu den Frühlingsbräuchen zählte das "Anblasen", das Begrüßen der ersten Schwalben um den 25. März. Der Aberglaube riet dazu, an Mariä Geburt eine Schwalbe zu fangen.


Abbildungen des "Muttergottesvögleins" finden sich häufig auf kleinen Andachtsbildern aus Wallfahrtsorten. In Wien wurde ein Bildstock in Döbling "Schwalbenmuttergottes" genannt. Nach einer Sage soll eine Frau in der Zweiten Osmanischen Belagerung (1683) in dieser Gegend in dichtes Gebüsch geflohen sein. Da dort viele Schwalben flogen, vermuteten die Verfolger keinen Menschen und zogen weiter.


Die in den Häusern nistende Schwalbe ist in der Bibel Sinnbild für die Geborgenheit des Gottsuchers bei Gott:

"Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth (…) der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest" (Psalm 84) für die Freude nach dem harten Winter."

Ihr Zwitschern ist Symbol für inniges Beten (Jes 38,14).




Die Schwalbe

Die Schwalbe (mhd. swalwe, swalbe; lat. hirundo) ist ein Singvogel aus der Familie der Sperlingsvögel, bei uns als Brutvogel verbreitet (Hirundo rustica = Rauchschwalbe und Hirundo urbicum = Mehlschwalbe). Gekennzeichnet durch schlanken, windschlüpfrigen Körper, lange schmale Flügel, gegabelten Schwanz und schnelles, wendiges Flugbild, ist sie gut zu beobachten bei der Jagd auf Fluginsekten. Als Zugvogel kündet sie bei der Rückkehr aus dem Winterquartier den Frühling an.


Die Schwalbe gilt trotz ihrer schwarzen Farbe als Glück verheißend. Die Wertschätzung reicht bis in die Antike zurück. Offenbar erhoffte man den Segen auch von geschnitzten Nachbildungen. Es herrschten verschiedene Meinungen: Schwalben meiden Häuser, die einsturzgefährdet sind oder in denen böse Menschen wohnen. Wenn man die erste Schwalbe sieht, soll man (wie beim Schrei des Kuckucks) die Geldbörse schütteln, dann wird sie immer gefült sein. Verirrt sich eine Schwalbe ins Zimmer, ist dies ein Hinweis auf Glück, Hochzeit oder Kindersegen.


Dem Aberglauben nach gelten Schwalbennester als Garanten für Glück und als Schutz gegen Blitzschlag, Feuersbunst und anderes Unglück; umgekehrt brachte die Zerstörung von Schwalbennestern Unglück und Not. Schwalbenfleisch, -blut, -organe, -eier, -nest und -kot wurden seit alters zur Herstellung von Heilmitteln gegen viele Krankheiten, als Schönheitsmittel und Liebeszauber benutzt.


In der mittelalterlichen Volksmedizin finden sich viele Heilanzeigen für das Material von Schwalbennestern, so gegen Halsschmerzen und Geschwüre, gegen Krämpfe und Podagra, Rückenweh und Fallsucht. Hildegard v. Bingen empfiehlt einem, der durch „Fressen und Saufen aussätzig wird“, die Einreibung mit einer Salbe, die u.a. aus Schwalbenkot, Klette, Storchenfett und Schwefel besteht. Im Aberglauben gab der Anblick der ersten Schwalbe des Jahres die Fähigkeit, Geister zu sehen.


– Aus dem Schwalbenflug kann man die kommende Witterung vorhersagen. –

Obwohl "eine Schwalbe noch keinen Sommer macht", ist sie als Wetterprophetin sprichwörtlich geworden:


"Wenn Schwalben niedrig fliegen, wird man Regenwetter kriegen. Fliegen sie bis in die Höh’n, bleibt das Wetter noch recht schön!"

V.l.n.r.: Mehlschwalbe mit Jungen im Nest, Rauchschwalbe mit Jungen im Nest, Rauchschwalbe im Flug.


Wenn die Schwalben tief fliegen, ist dies ein Hinweis auf nahendes Regenwetter. Bei Schönwetterlage trägt der aufsteigende, erwärmte Wind die Jagdbeute der Schwalben – Fluginsekten – in die Höhe, und die Schwalben „fliegen hoch“.




Schwalben im Kuhstall

Die Schwalbe ist Kulturfolger, besonders in älteren Ställen. Bei uns zu Hause war es immer eine große Freude, wenn die ersten Schwalben im Frühling wieder in den Stall eingezogen sind. Denn im Frühjahr kommen nicht nur die Zugvögel zurück, sondern auch die Fliegen und Mücken. Für die Rinder ist es eine Qual, den beissenden Insekten ausgesetzt zu sein. Deshalb werden sämtliche Schwalbennester im und am Stall belassen. Wir Kinder wurden dafür immer extra in den Stall geholt, wenn die ersten Schwalben da waren.

Rauchschwalben leben im Stall, Mehlschwalben am Stall.






Bauernregeln

zu Mariä Verkündigung:


„Wenn Maria sich verkündet, Storch und Schwalbe heimwärts findet.“
"Wenn der Sonnenaufgang an Mariä Verkündigung ist hell und klar, so gibt es ein gutes Jahr"
"Ist Maria schön und hell, kommt viel Obst auf alle Fäll"
"Ist Marien schön und klar, naht die ganze Schwalbenschar"
"Wie Maria fortgegangen, wird Magdalena sie empfangen"
"War vor Mariä Verkündung der Nachthimmel hell und klar, bedeutet es ein gutes Wetterjahr"




Quellen



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