Das Fest der Kreuzerhöhung ist ein christliches Fest, das am 14. September gefeiert wird. Es erinnert an die Auffindung des Kreuzes Christi durch die Heilige Helena im Jahr 326 n. Chr. und die spätere Erhöhung des Kreuzes in der Auferstehungskirche in Jerusalem. Es ist ein Tag der Verehrung des Kreuzes und wird von vielen christlichen Konfessionen, insbesondere von der Orthodoxen Kirche und der Katholischen Kirche, gefeiert.
Konstantin und Helena mit dem Heiligen Kreuz, Wandmalerei, Berat, Albanien, 2. Hälfte 16. Jahrhundert
Nach der Legende wurde das Kreuz Christi am 13. September 326 von Kaiserin Helena gefunden. Neun Jahre später, am 13. September 335, wurde die von Kaiser Konstantin beauftragte Auferstehungskirche in Jerusalem geweiht und wird heute als Grabeskirche bezeichnet. Am 14. September, dem folgenden Tag, wurde dem Volk erstmals das Kreuz gezeigt und zur Verehrung gereicht, und zwar durch Bischof Makarius I. in der neu errichteten Kirche.
Im Jahr 614 eroberte der persische Großkönig Chosroes II. Jerusalem, raubte das Kreuz und zerstörte die Grabeskirche. Heraklius, der Kaiser von Byzanz (dem heutigen Istanbul), besiegte Chosroes im Jahr 627 und brachte das wiedergewonnene Kreuz 628 nach Jerusalem zurück. Dabei geschah ein Wunder: Das Stadttor verschloss sich zunächst, öffnete sich jedoch erst, als Heraklius in einfacher Kleidung und barfuß mit dem Kreuz anklopfte, so wie Christus es einst getan hatte. Das Kreuz wurde in einem wiederaufgebauten Gebäude wieder aufgestellt.
Erstmals im Jahr 415 wurde das Weihefest der Kreuzkirche in Jerusalem gefeiert, aber seit 530 stand die Auffindung und Erhöhung des Kreuzes im Mittelpunkt des Festes. Im 7. Jahrhundert wurde dieses Fest von Rom übernommen, und im Jahr 629 wurde der 14. September als festes Datum dafür festgelegt. Seitdem ist das Fest oft mit der Verehrung von Kreuzreliquien verbunden.
Im orthodoxen Gottesdienst senkt der Priester an diesem Tag ein großes Kreuz langsam in die vier Himmelsrichtungen, um das Kreuz zu ehren und gleichzeitig das Volk zu segnen.
Heiliges Kreuz
Das Heilige Kreuz oder das Wahre Kreuz Christi ist das Kreuz, an dem Jesus Christus nach biblischer Überlieferung und christlicher Theologie gestorben ist. Es wurde angeblich im Jahr 325 gefunden, in Teile aufgeteilt und an verschiedene Orte gebracht. Im Mittelalter gab es zahlreiche Reliquien des wahren Kreuzes, die als äußerst bedeutend galten und in kunstvollen Reliquiaren namens Staurotheken aufbewahrt wurden. Dies führte zur Errichtung vieler Heilig-Kreuz-Kirchen in ganz Europa.
Kreuzpartikel in der Wiener Schatzkammer aus Kiefernholz, Teil der Reichskleinodien.
Im Jahr 325 ließ Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, im Heiligen Land nach Gegenständen suchen, die in direktem Zusammenhang mit dem Leiden und Sterben Christi standen.
Jan van Eyck: Auffindung des Kreuzes Christi durch Kaiserin Helena, Turin-Mailänder Stundenbuch, um 1422
Feste des Heiligen Kreuzes sind unter anderem das Kreuzerhöhungsfest am 14. September und andere bewegliche Feiertage. Am Karfreitag findet in der römisch-katholischen Kirche die Verehrung des Kreuzes im Gedenken an das Leiden und Sterben Christi statt. In orthodoxen Kirchen gibt es im Kirchenjahr verschiedene Kreuzprozessionen. Der Gedenktag der Wiederauffindung des Kreuzes ist das Fest der Kreuzauffindung, das je nach Tradition am 3. Mai (nur noch in der außerordentlichen Form des römischen Ritus), am 6. März oder am 7. Mai in der orthodoxen Kirche gefeiert wird.
Das Reichskreuz
Das Reichskreuz gehört zu den Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches. Es ist eines der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches und diente zur Aufbewahrung zweier bedeutender Reliquien: der Heiligen Lanze im Querarm und einer Kreuzpartikel im unteren Schaft. Dieses Reliquienkreuz, das ursprüngliche Reliquiar der Reichsreliquien, wird in der Wiener Schatzkammer in der Hofburg aufbewahrt. Es hat einen Kern aus Eichenholz, ist außen mit Goldblech verziert und innen mit rotem Leder gefüttert. Die Abmessungen betragen 77 mal 70 cm, mit Balken von 9 cm Breite und Balkenenden von 12 cm Breite.
Die Vorderseite des Kreuzes ist reich mit Perlen und Edelsteinen in Hochfassungen (A-jour-Fassung) geschmückt, während die Rückseite das Lamm Gottes zeigt, umgeben von den zwölf Aposteln und den vier Evangelistensymbolen auf den quadratischen Balkenschlüssen.
Das Reichskreuz mit der Heiligen Lanze (links) und der Kreuzpartikel (rechts), in der Wiener Schatzkammer
Das Kreuz wurde als Reliquiar konzipiert, wobei Teile der Vorderseite abnehmbar sind, um Reliquien aufzunehmen. Die Öffnungen sind mit dunkelrotem Stoff ausgekleidet und passen genau zur Heiligen Lanze und zur Kreuzpartikel. Die lateinische Inschrift auf den Seitenwänden lautet:
ECCE : CRVCEM : DOMINI : FVGIAT : PARS : HOSTIS : INIQVI : † HINC : CHVONRADI : TIBI : CEDANT : OMNES : INIMICI :
(„Vor diesem Kreuz des Herren möge der Anhang des Feindes fliehen. Daher sollen vor dir, Konrad, alle Gegner weichen.“)
Dieser Hinweis auf Konrad wird mit Kaiser Konrad II. in Verbindung gebracht, zu dessen Zeit das Kreuz wahrscheinlich hergestellt wurde. Ob er der ursprüngliche Auftraggeber war, ist jedoch unklar.
Der Kreuzfuß, der aus vergoldetem Silber auf einem Holzkern besteht und mit emaillierten Wappenschildchen verziert ist, wurde später hinzugefügt. Er zeigt den einköpfigen Reichsadler auf Vorder- und Rückseite sowie den böhmischen Löwen auf den Seiten. Dieser Fuß wurde um 1350 in Prag auf Anweisung von Kaiser Karl IV. hergestellt.
Die Entstehung des Reichskreuzes wird im Jahr 1024/25 oder 1030 in Lothringen vermutet, aber es gibt auch Hinweise auf eine etwas frühere Herstellung im Auftrag von Kaiser Heinrich II. Es ist ein Symbol für den kaiserlichen Anspruch auf die Weltherrschaft und ein herausragendes Beispiel für mittelalterliche Reliquienkunst.
Bauernregel
Ist's hell am Kreuzerhöhungstag, so folgt ein strenger Winter nach.
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