Seit etwa 250 Jahren feiern wir unseren steirischen Landespatron, den Hl. Josef. Zum Patron der Steiermark wurde Josef im Jahr 1771. Damals hat er Rupert als seinen Vorgänger abgelöst.
Guido Reni, Josef von Nazaret (1640)
Josefverehrung
Joseph war der Ziehvater Jesu, da nach altchristlicher Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde. Joseph stammte aus dem Geschlecht des Königs David, aus dem nach dem Zeugnis des Alten Testaments der Messias hervorgehen werde. Er lebte als Zimmermann in Nazaret und war der Verlobte von Maria. Nach späterer Überlieferung war er damals ein schon alter, 80-jähriger Mann. Als er erfuhr, dass Maria schwanger war, zweifelte er an deren Treue und wollte sich von ihr trennen; doch ein Engel erklärte ihm in einem Traumgesicht, dass Maria vom heiligen Geist schwanger sei, und Joseph blieb bei ihr (Matthäusevangelium 1, 18 - 21).
Die besondere Verehrung des heiligen Josef, des Bräutigams der Gottesmutter, entwickelte sich im Mittelalter. Der 19. März als Datum findet sich zuerst im 12. Jahrhundert. 1870 erklärte Papst Pius IX. den hl. Josef zum Schutzpatron der ganzen Kirche. Der hl. Josef ist nach seinem aus der Bibel überlieferten Beruf als Zimmermann auch der Patron der Arbeiter, insbesondere der Handwerker, hier wiederum der Zimmerleute und Schreiner. Außerdem gilt er auch als Schutzpatron der jungfräulichen Menschen und der Ehe.
Josephs Verehrung lässt sich im Osten früher nachweisen als im Abendland, wo die früheste Erwähnung seines Festes am 19. März im Martyrologium von der Reichenau um 850 aufscheint - als Gedenktag wohl festgelegt in der Absicht, das Fest der Minerva, der römischen Göttin der Handwerker, zu ersetzen.
Patronate
Der Hl. Josef ist Patron der ganzen katholischen Kirche, von Mexiko, Philippinen, Kanada, China, Belgien, Bayern, Peru, Russland, Vietnam und Österreich, Böhmen, Tirol, der Steiermark, Kärnten und Vorarlberg sowie von Turin; der Ehepaare und Familien, Kinder, Jugendlichen und Waisen, der Jungfräulichkeit, der Kämpfer gegen den Kommunismus; der Arbeiter, Handwerker, Zimmerleute, Holzhauer, Schreiner, Wagner, Totengräber, Ingenieure, Erzieher, Pioniere, Reisenden und Verbannten, der Sterbenden; bei Augenleiden; in Versuchungen und Verzweiflung; bei Wohnungsnot; für einen guten Tod; der Diözese Köln, des Bistums Osnabrück, Mitpatron des Bistums Münster; des Servitenordens.
Attribute
Jesuskind auf dem Arm, blühender Stab, Lilie, Taube, Winkelmaß
Bauernregeln
Für den Josefitag sind einige Bauernregeln überliefert: „Ein schöner Josefstag ein gutes Jahr verheißen mag.“ „Ist’s am Josephstag klar, folgt ein fruchtbar’ Jahr!“ „Ist’s Josef klar, gibts ein gutes Honigjahr.“ „Wenn’s erst einmal Josefi is’, so endet auch der Winter gewiss.“ „Ist es klar am Josephstag, spart er uns viel Not und Plag.“ „Am Josefi-Tag soll der faulste Bauer auf seinem Acker sein.“ „Josef behände macht dem Winter ein Ende!“
Traditionen
In Bayern erfolgt an Josefi traditionell der Starkbieranstich, der während der Fastenzeit die Starkbierzeit mit ihren Festen einläutet. Bekannt ist etwa der Starkbieranstich auf dem Nockherberg.
Zu Ehren des Nährvater Jesu ruhte an Josefi auch in Österreich bis ins Jahr 1968 die Arbeit. Im Gegensatz zu den bayerischen Kindern haben die österreichischen an Josefi heute noch schulfrei. Ein Brauch war, die jungfräulichen Mädchen mit Blumen zu beschenken. Mal in Form eines Blumenkranzes, um die Jungfräulichkeit zu bewahren, mal in Form eines Blumenstraußes, um das Gegenteil zu bewirken. Die jungen Burschen genehmigten sich zu diesem Tag die erste Biergartenmaß der Saison. Um Versuchungen standhalten zu können und sich im Falle des Schwachwerdens auf höhere Mächte berufen zu können, beschmückten jung vermählte Bauersleute gegenseitig ihre Finger mit so genannten Josefiringen.
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