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Hl. Hubertus – 3. November


Am 3. November ist der Gedenktag des Hl. Hubertus, der landläufig als Patron der Jäger und Forstleute bekannt ist. Hubertus gehört mit dem heiligen Abt Antonius und den Heiligen Quirinus und Cornelius zu den sogenannten „Vier Marschällen Gottes“ und wird mancherorts auch zu den Vierzehn Nothelfern gerechnet. Nach dem Tod seiner Frau zog sich Hubertus als Einsiedler in die Wälder der Ardennen zurück, wo er apostolisch tätig war. Er gilt als Begründer der Waidgerechtigkeit, die heute noch wichtiger Bestandteil der Jagd ist, da er einen weißen Hirschen mit einem Kreuz zwischen den Geweihen verschonte.


Der Hl. Hubertus begegnet dem weißen Hirschen (aus der ANBLICK)


Der Heilige Hubertus, als Sohn des Herzogs Bertrand von Toulouse um 655 geboren, gilt als der Schutzpatron der Jäger und Forstleute. Hubertus lebte zunächst als Pfalzgraf am Hof von Theuderich III. in Paris und später am Hof von Pippin dem Mittleren in Metz, mit dem er wahrscheinlich verwandt war. Er war ein begabter Edelmann in der Waffenkunst und erlangte im Jahr 687 in der Schlacht von Tertry große Anerkennung. Als Belohnung bekam er die schöne Floribana von Löwen zur Frau und erhielt die Würde des höchsten Beamtenstatus. Nach dem Tod seiner Frau bei der Geburt ihres ersten Sohnes fand Hubertus jahrelang Trost in der Jagd in den Ardennenwäldern.


Eines Tages verfolgte Hubertus einen majestätischen weißen Hirsch tief in den Wald. Als er bereit war, den tödlichen Schuss abzugeben, offenbarte sich ihm eine eindringliche Vision: Ein leuchtendes Kreuz zwischen dem Hirschgeweih und eine mahnende Stimme sprachen zu ihm:

"Hubertus, warum jagst du nur deinem Vergnügen nach und vertust die wertvollste Zeit deines Lebens?"

Zutiefst beeindruckt von diesem Erlebnis, änderte Hubertus sein Leben radikal. Er gab all seine Ämter auf, verteilte seinen Reichtum an die Armen und ließ sich zum Priester weihen. Anschließend begab er sich auf eine Pilgerreise nach Rom und wurde später im Jahr 700 zum Bischof von Maastricht geweiht. Nach einem erfüllten Leben starb er im Alter von 77 Jahren im Jahr 727, was zu dieser Zeit eine bemerkenswert hohe Lebenserwartung war. Im Jahr 993 wurde er offiziell in das Register der Heiligen aufgenommen.


Am 3. November 743 wurden Hubertus' Gebeine erhoben, was zur Entstehung der ersten schriftlichen Lebensgeschichte führte. Diese Schrift litt unter Ungenauigkeiten und Anleihen bei den Traditionen anderer Heiliger, obwohl der Verfasser eine persönliche Beziehung zu Hubertus hatte. Die Reliquien kamen 825 ins Kloster in Andagium, das heutige Saint-Hubert in den Ardennen. Seit der Französischen Revolution sind sie verschwunden.


Die Abtei Saint-Hubert in Belgien (Wallachei). Die Abtei Saint-Hubert, offiziell bekannt als die Abtei St. Peter in den Ardennen, war ein Benediktinerkloster, das im Jahr 687 in den Ardennen gegründet und im Jahr 1797 aufgelöst wurde. Die Abteikirche wurde später zur Basilika und ist heute ein historisches Denkmal in der Diözese Namur, Belgien. Die Gründung des Klosters geht auf Pippin von Herstal und seine Frau Plectrude zurück und war dem heiligen Petrus gewidmet. Die Gebeine des Heiligen Hubertus, dem Schutzpatron der Jagd, wurden im Kloster beigesetzt, weshalb sowohl die Abtei als auch die Stadt als "Saint-Hubert" bekannt wurden. Aufgrund ihrer Rolle als Zentrum der Jagdhundezucht wird angenommen, dass der heutige Bloodhound von den dort gezüchteten Hunden abstammt. Die Abtei erlebte in ihrer Geschichte Brände und Plünderungen, bevor sie schließlich im Jahr 1797 aufgelöst wurde. (Bild: Jean-Pol Grandmont)



Seit dem 10. Jahrhundert erfuhr die Verehrung von Hubertus eine starke Verbreitung, und er bleibt bis heute einer der populärsten Heiligen in Belgien und den angrenzenden Gebieten. Saint-Hubert war im Mittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort, und im 15. Jahrhundert wurden mehrere Ritterorden nach Hubertus benannt.


Dem Gedächtnis des Heiligen widmete man Bauwerke wie die Hubertuswarte, die Hubertusburg, das Schloss Hubertusstock sowie zahlreiche Hubertuskirchen, Hubertusorden, Hubertusbrunnen und Hubertusquellen.


Am Hubertustag gesegnetes Salz, Brot und Wasser soll gegen Hundebisse schützen, außerdem sollten auch die Hunde selbst dadurch vor Tollwut geschützt werden. Es wurden Hubertusschlüssel zur Behandlung und Vorbeugung gegen Tollwut verwendet.




Die Namensbedeutung von Hubert

Der Name "Hubertus" hat eine interessante Bedeutung. Der erste Teil des Namens, ursprünglich "hug-", steht für "denkender Geist", "Verstand" oder "Erinnerung" (hug = denkender Geist, der Verstand auf Althochdeutsch). Der zweite Teil des Namens, ursprünglich "-berht" oder "-brecht", bedeutet etwa "glänzend", "glänzend" auf Althochdeutsch, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Insgesamt bedeutet der Name "Hubertus" daher so viel wie "Glänzend durch seinen Verstand". Der Name wurde später latinisiert zu "Hubertus" und in Variationen wie "Huppert" abgewandelt.




Die Jagd in alten Zeiten

In vergangenen Zeiten war die Jagd von großer Bedeutung. Das Wissen über Ackerbau und Viehzucht ermöglichte den Menschen, sesshaft zu werden und die Jagd als alleinige Nahrungsquelle verlor an Bedeutung. Stattdessen entwickelte sich die Freude am Jagen. Jeder freie Mensch hatte das Recht zu jagen, nicht nur auf eigenem Land, sondern auch in den unberührten Wäldern, die noch kein Eigentümer für sich beanspruchte. Die Kelten des Königreichs Noricum waren bekannt für ihre herausragenden und kultivierten Fähigkeiten als Jäger.



Exkurs: Keltische Kriegshunde und Hunde in keltischer und nordischer Mythologie

Die Rolle von Wölfen und Hunden in der keltischen und nordischen Mythologie und Kultur ist tief verwurzelt. Diese Tiere wurden für Schutz, Wache und Jagd geschätzt und hatten eine besondere Bedeutung in den Sagen. In vielen dieser Geschichten nehmen Wölfe und Hunde die Rolle von treuen Begleitern der Götter ein. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist der nordische Hauptgott Odin, der von den Wölfen Geri und Freki begleitet wird. In der Mythologie wurde diesen Tieren eine besondere Wertigkeit zugeschrieben, weshalb der Diebstahl oder die Misshandlung von Wölfen und Hunden mit hohen Strafen geahndet wurden. Ihr unberechenbares und wildes Gegenpart ist der Fenriswolf, ein mächtiges Geschöpf und das erste Kind des Gottes Loki und der Riesin Angrboda. Die Götter erkennen seine Gefährlichkeit und fesseln ihn mit einer speziellen Kette namens Gleipnir. Während Ragnarök, dem kosmischen Weltuntergang, wird der Fenriswolf freigelassen und verschlingt den Göttervater Odin. Er wird jedoch von Odins Sohn Vidar im Zweikampf besiegt und getötet.

Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel in Bezug auf Hunde ist der Irische Wolfshund. Aufgrund der großen Bedeutung, die Tiere in den keltischen Kulturen hatten, wurden über Jahrtausende hinweg außergewöhnlich große Hunde gezüchtet. Diese Hunde waren vermutlich aufgrund der klimatischen Bedingungen auf den britischen Inseln rauhaarig und wurden für die Jagd auf Bären, Wölfe und Hirsche eingesetzt. Bereits im Jahr 391 n. Chr. wurden sie in römischen Quellen erwähnt. Es wird angenommen, dass aus diesen Hunden eine heute weit verbreitete Rasse hervorgegangen ist: der Irische Wolfshund. Dieser imposante Hund wurde nicht nur zur Jagd und als Wachhund eingesetzt, sondern auch im Kampf gegen Feinde, um Männer zu Pferd anzugreifen und aus dem Sattel zu werfen.

Die keltischen Kriegshunde hatten sowohl in der Mythologie als auch in der Realität einen besonderen Platz. Die Kelten verehrten Hunde und schützten sie durch Gesetze. Der Diebstahl oder die Misshandlung eines Hundes galt als Straftat, da Hunde in der keltischen Vorstellung als Hüter der Anderswelt angesehen wurden. Dies spiegelte sich auch in der Mythologie wider, in der der Gott Gwyn ab Nudd, auch als Arawn bekannt, auf der Jagd von einer zwölfköpfigen Hundemeute begleitet wurde.

Irische Wolfshunde zählen zu den Windhunden. Die Mindest-Schulterhöhe beträgt bei Rüden 79 cm und liegt üblicherweise bei 81–86 cm. Durch ihr Fell sind sie an die rauen Witterungsbedingungen ihrer ursprünglichen Heimat gut angepasst. (Bilder: shutterstock)


An den keltischen Fürstenhöfen wurden Jagdhunde gezüchtet und als Geschenke an Häuptlinge und Krieger überreicht, um ihre Treue und ihren Mut zu belohnen. Bereits in der Antike war der Seguiser, die Keltenbracke, der vom gallischen Stamm der Seguisianer gezüchtet wurde, weit über die keltischen Siedlungsgebiete hinaus bekannt. Der Seguiser zeichnete sich durch seine exzellente Spürnase, Ausdauer und Leidenschaft für die Jagd aus. Er wurde nicht nur zur Jagd auf Wild, sondern auch auf Menschen, beispielsweise entlaufene Sklaven, eingesetzt.

Flavius Arrianus, ein griechischer Autor des zweiten Jahrhunderts n. Chr., der auch als "Jüngerer Xenophon" bezeichnet wird, beschrieb diesen Hundetyp unter dem Namen "Canis segusius" in seinem Werk "Kynegetikos" (Der Hundeführer). Er erwähnte, dass dieser Hund seinen Namen von dem keltischen Volksstamm der Segusianer erhielt, die damals in den heutigen Départements Rhône und Loire an den Abhängen der Cottischen Alpen siedelten, in der Nähe von Lyon (Lugdunum).

Alle unsere Bracken stammen von dieser Keltenbracke ab. Im Zuge der Völkerwanderung und der Kreuzzüge wurde sie über ganz Europa verbreitet und dadurch einer vielfachen Verwendung zugeführt. Die Keltenbracken selbst sind ausgestorben.
Als die Römer die keltischen Inseln eroberten, kreuzten sie ihre eigenen Hunderassen mit den keltischen Hunden. Die römischen Legionäre berichteten von den beeindruckenden keltischen Kriegshunden mit Schrecken und Ehrfurcht. Sogar nachdem die Schlacht gewonnen war, mussten sie oft gegen die wütenden Hundemeuten der besiegten Kelten kämpfen, die ihre Lager verteidigten, obwohl ihre Herren bereits besiegt waren.
Dennoch waren die Römer von diesen Hunden fasziniert und führten sie in die römische Kultur ein. Berichte aus der Römerzeit zeugen von der Bewunderung für diese keltischen Hunde, die in Rom großes Aufsehen erregten und sogar bei den Zirkusspielen Auftritte hatten. Die Römer schätzten die Tapferkeit und Stärke dieser Hunde, die auch nach ihrem Sieg über die Kelten einen bleibenden Eindruck hinterließen.


Die Jagdmethoden änderten sich über Jahrhunderte hinweg nur wenig. Die Fangjagd mit Fallen, Fallgruben und Fußangeln stand an erster Stelle. Schwert, Saufeder, Wurfspieß, Weidmesser, Pfeil und Bogen waren die am häufigsten verwendeten Jagdwaffen. Bei der Hetzjagd auf Hirsche und Hasen kamen bereits zwei Arten von Hunden zum Einsatz: die Spürhunde, auch bekannt als Bracken oder Leithunde, sowie die Windhunde, auch Rüden oder Schweinshunde genannt. Die große Wertschätzung für diese Hunde wird deutlich durch die hohen Strafen, die für den Diebstahl oder die Tötung eines Jagdhundes verhängt wurden.


Bereits im frühen Mittelalter wurde die Falkenjagd mit dem Habicht geschätzt und praktiziert. Der Diebstahl eines Habichts war ebenfalls mit schweren Strafen belegt. Die Kunst der Falkenbeize erreichte ihren Höhepunkt in der zweiten Hälfte des Mittelalters.


Falke auf der Faust: Die Ursprünge der Falknerei oder Beizjagd (kurz: Beize) liegen im Dunkel der Geschichte. Dabei werden Greifvögel, einschließlich Falkenarten wie Gerfalken, Habichte, Sperber, Adler und andere für die Jagd abgerichtet. Die Beize mit Steinadlern ist eine zentralasiatische Jagdart. Die größeren weiblichen Adler sind bevorzugte Beizvögel, besonders bei kirgisischen und kasachischen Falknern, da sie auch zur Wolfsjagd verwendet werden können. Steinadler aus dem Südural sind dafür beliebt.


Im Mittelalter erfolgte eine bedeutende Änderung in Bezug auf das Jagdrecht.

Die Könige aus den Merowinger- und Karolinger-Dynastien begannen, das traditionelle germanische Recht der freien Jagdausübung einzuschränken. Nach ihrer Auffassung hatten sie die Verfügungsgewalt über herrenloses Land, einschließlich der ausgedehnten Wälder. Diese Wälder wurden nun für die öffentliche Jagd gesperrt und die königliche Jagd als königliches Vorrecht, auch als Regal bezeichnet, beibehalten. Karl der Große, selbst ein leidenschaftlicher Jäger, richtete viele solcher Jagdschutzwälder ein.


Im Laufe des Mittelalters wurde das königliche Jagdrecht auch auf fremden Grundbesitz ausgedehnt, und wildlebende Tiere wurden wie herrenlose Güter dem Landesherrn zugesprochen. Dies führte zur Unterscheidung zwischen der "Hohen Jagd" und der "Niederen Jagd", zwischen dem "Wildbann" und der "Reisjagd". Zur Hohen Jagd gehörten ursprünglich nur Rot- und Schwarzwild, wobei an einigen Orten auch das Reh zur Hohen Jagd gezählt wurde. Alles andere jagdbare Wild wurde zur Reisjagd gezählt.


Kaiser Maximilian I., auch bekannt als der "großmächtige Weidmann", strebte nach der Kontrolle der gesamten Jagd im Land. Dies gelang ihm möglicherweise nicht vollständig, aber er erweiterte das jagdbare Land des Landesfürsten in der Steiermark erheblich durch Tausch- und Pachtgeschäfte. Den adeligen Grundbesitzern gestattete er jedoch die Ausübung der Niederjagd, was die Jagd auf Federvieh, Füchse und Hasen auf ihrem eigenen Land einschloss. Maximilian selbst war nicht nur ein erfahrener Jäger, der oft in der Steiermark auf die Jagd ging, sondern auch ein Heger, der Maßnahmen zur Wildpflege durchführte, wie das Anlegen von Salzlecken und die Fütterung von Wild im Winter. Eine Folge dieser Maßnahmen waren höhere Wildbestände, führten jedoch auch zu vermehrten Wildschäden an landwirtschaftlichen Kulturen.


Unter Maximilians Nachfolgern setzte insbesondere Erzherzog Karl II. die Erweiterung des jagdbaren Landes des Landesfürsten fort. Das Jagdschloss Karlau, außerhalb seiner Residenz Graz (heute eine Strafvollzugsanstalt und mitten in der Stadt), zeugt noch heute von seiner Jagdleidenschaft. Er etablierte auch den rein steirischen Jägereihofstaat und das Amt des Oberstjägermeisters von Innerösterreich und erließ im Jahr 1588 eine steirische "Reisgejaids-Ordnung". Aufgrund wiederholter Beschwerden des Landtages über zu hohe Wildbestände und erhebliche Wildschäden musste der Erzherzog schließlich auch eine Entschädigung für den "übermäßigen Wildschaden" versprechen. Der Wildschaden sollte objektiv geschätzt werden.


In den folgenden Jahrhunderten gab es keine Entschädigung für Wildschäden mehr, Zäune wurden schwerer errichtet, blockierte Wege mussten wieder geöffnet werden, und es wurde von gewalttätigen Übergriffen der Forstknechte auf die Untertanen berichtet. Erst Maria Theresia führte eine grundlegende Entschädigung für Wildschäden ein, erlaubte wieder den Bau von Wildzäunen und befahl sogar die Ausrottung des Schwarzwilds zum Schutz der bäuerlichen Kulturen. Ihr Sohn, Joseph II., schuf 1786 eine fortschrittliche Verordnung zum Schutz der Bauernschaft und der Landeskultur. Dennoch war es dem Bauern- und Bürgerstand weiterhin verwehrt, die Jagd auszuüben, und Wilderer wurden streng verfolgt.




Attribute

als Jäger, mit einem Hirsch mit Kreuz im Geweih, Schlüssel



Patron

der Ardennen und von Lüttich (Liège);

der Jäger, Forstleute, Schützen, Kürschner, Gießer, Metallarbeiter, Drechsler, Metzger und Optiker, Fabrikanten mathematischer Geräte, Mathematiker, Schellenmacher; der Jagdhunde und Schützengilden; gegen Schlaflosigkeit, Tollwut der Hunde, Hunde- und Schlangenbiss, Fieber, Krämpfe, Wundrose, Zahnschmerzen, Kopfweh, Mondsucht und Viehkrankheiten; bei Wasserscheu







Bauernregel

Bringt Hubertus Schnee und Eis, bleibt’s den ganzen November weiß.




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