Um 22:24 Uhr ist heute Frühlingsbeginn!
Der Frühlingsanfang markiert den astronomischen Beginn des Frühlings am 20. oder 21. März. Der Zenit der Sonne überquert den Äquator. Tag und Nacht sind an diesem Tag auf der ganzen Erdkugel gleich lang, man spricht auch vom Frühlingsäquinoktium oder von der Tag- und Nachtgleiche.
Kalendarische Übergänge
Vom offiziellen Frühlingsanfang sprechen wir, wenn wir den kalendarischen Frühlingsbeginn meinen. Allerdings hält er sich nicht immer streng an den Kalender, sondern richtet sich nach der Position der Erde zur Sonne. Daher ist der Begriff astronomischer Frühlingsbeginn genauer. Der Zeitpunkt der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche ist nicht immer an demselben Tag, entweder am 20. oder am 21. März. Meistens fallen der kalendarische und astronomische Frühlingsbeginn auf den 20. März.
Die Einführung der christlichen Zeitrechnung zog sich über mehrere Jahrhunderte hin, der Prozess endete erst zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Noch in dieser Zeit gibt es Aufzeichnungen alter Leute, die die Monate und Jahre nach dem Mondlauf am Himmel bestimmten. Die Kirche setzte unmittelbar nach der Einführung des Christentums für ihren Aufgabenbereich den kirchlichen Kalender durch. Für den profanen Bereich des Volkes wurde der alte Mondkalender geduldet, solange die kirchlichen Feste zum richtigen Datum beachtet wurden. Die lokale Geistlichkeit war dafür verantwortlich, der Gemeinde die Festtage anzusagen. Obwohl der julianische Kalender im Römischen Reich bereits ab 45 n. Chr. eingeführt war, dauerte es außerhalb Roms länger, bis sich dieser durchgesetzt hatte. Das Mondjahr wurde weiterhin für größere offizielle Veranstaltungen, wie Versammlungen und Märkte herangezogen.
Das Osterfest orientierte sich am julianischen Kalender. Die Osterregel lautete, dass Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühjahrsäquinoktium zu feiern sei. Dieser Vollmond war nicht der astronomische Vollmond, sondern ein berechnetes Vollmonddatum. Das kirchliche Frühjahrsäquinoktium wurde auf den 21. März im julianischen Kalender festgesetzt. Dieses Äquinoktium stimmte längst nicht mehr mit dem astronomischen Äquinoktium überein. Ostern konnte in dem Zeitraum vom 22. März bis zum 25. April des julianischen Kalenders liegen
Frühjahrsbeginn in vergangenen Zeiten
Römer
Vor langer Zeit feierte man das Neujahr im Frühling. Die Römer beispielsweise ließen das Jahr mit dem Frühling zu beginnen. Der erste Frühlingsmonat bei den Römern war der März. Weil im Frühling endlich wieder alles zu sprießen begann, glaubte man im alten Rom, dass auch die Welt am Frühlingsanfang erschaffen wurde.
Frühling im Kolosseum in Rom
Als sie den altrömischen Kalender schufen, ließen sie deshalb das Jahr mit dem Monat März beginnen. Denn "Martius" war der römische Vegetationsgott Mars. Gleichzeitig war er der Gott des Krieges, und so war der Monat März dem Kriegsgott Mars gewidmet. Jeweils am 23. März wurde im alten Rom die Zeremonie des "Tubilustrium" gefeiert, es war der Tag, an dem die Feldzüge vorbereitet wurden. Der Name erinnert an die Tubae, die Trompetenstöße, mit denen die Feiern eröffnet wurden. Cäsar wurde an den Iden des März 44 v. Chr. ermordet.
Frühlings- und Jahresbeginn fallen teils noch heute zusammen. In anderen Kalendersystemen markierte der Frühlingsanfang ebenfalls den Jahresbeginn, so z.B. in den alten Kalendern von Japan und China. Aber auch das altiranische Nouruz oder Newroz ist ein solches Fest. In Persien war dieses während Jahrhunderten Neujahrs- und Frühlingsfest zugleich. Und in Iran sowie bei den Kurden im Irak ist das heute noch der Fall.
Slawen
Morana, Marzanna (auf Polnisch), Morė (auf Litauisch), Marena (auf Russisch), Mara (auf Ukrainisch), Morana (auf Tschechisch, Slowenisch und Serbokroatisch), Morena (auf Slowakisch und Mazedonisch) oder Mora (auf Bulgarisch) ist eine heidnische slawische Göttin, die mit dem Tod, der Wiedergeburt und den Träumen des Winters in Verbindung gebracht wird. In alten slawischen Riten wird der Tod der Göttin Marzanna am Ende des Winters zur Wiedergeburt des Frühlings der Göttin Kostroma (russisch), Lada oder Vesna, die das Kommen des Frühlings darstellt.
Marzannas Name stammt höchstwahrscheinlich von der proto-indoeuropäischen Wurzel *mar-, *mor- , was Tod bedeutet. Die indogermanischen Wurzel bedeutet wie das lateinische mors „Tod“, und das russische mor „Pest“ ist ebenfalls davon abgeleitet. Einige Autoren verglichen sie auch mit dem Mahr, einem bösen Geist in der germanischen und slawischen Folklore , der mit Alpträumen und Schlaflähmung in Verbindung gebracht wird. In Weißrussisch, Polnisch, Ukrainisch und in einigen russischen Dialekten bedeutet das Wort „Mara“ Traum. Es bedeute auch „Phantom“, „Vision“, „Halluzination“.
V.l.n.r.: rechts: (1) Bildnis von Marzanna, angezündet, bevor es in den Fluss Jeziorzany geworfen wurde, Foto Dorota Awiorko-Klimek / Dziennik Wschodni. (2) Verbrennung der Bildnisse in Myślęcinek, Foto Tymon Markowski / Agencja Gazeta. (3) Verbrennung von Marzanna (4) „Marzanka“ in Oberschlesien, Quelle: Śląska Biblioteka Cyfrowa. Das Verbrennen und Ertränken der Marzanna erinnert an das Verbrennen und Ertränkens des Faschings, das bei uns in Österreich Brauch ist.
Die Tradition, eine Puppe von Marzanna zu verbrennen oder zu ertränken, um das Ende des Winters zu feiern, ist ein Volksbrauch, der in der Tschechischen Republik, Polen, Litauen und der Slowakei überlebt. Früher fand das Fest am vierten Fastensonntag statt. Im 20. Jahrhundert wurde das Datum auf den 21. März festgelegt (20.–21. März). Der Ritus beinhaltet die Vorbereitung einer Puppe in weiblicher Kleidung und das Anzünden oder Ertrinken in einem Fluss (oder beides). Dies wird oft während eines Ausflugs von Kindern in Kindergärten und Volksschulen durchgeführt. Die Puppe, die oft von den Kindern selbst gebastelt wird, kann in der Größe von einer Puppe bis zu einer lebensgroßen Puppe reichen. Dieses Ritual repräsentiert das Ende der dunklen Wintertage, den Sieg über den Tod und die Begrüßung der Frühlingswiedergeburt.
Morana, die Herrscherin über den Winter, die Dunkelheit und den Tod in der slawischen Mythologie; rechts: Vesna (oder auch Lada oder Kostroma genannt) ist die Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings.
Vesna ist in der antiken slawischen Mythologie die Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit. Sie war verantwortlich für den Frühling, den Morgen und die Geburt von allem Lebenden. Sie ist auch bekannt als Zhiva, Diva und Devana.
Vesna ist das Gegenteil von Morana. Die beiden können nicht auf einmal gleichzeitig am selben Ort sein. Erst wenn Morana weg ist, bringt Stribog Vesna auf "Windflügeln". In diesem Zusammenhang hieß Stribog "der einen nimmt, um einen anderen zu bringen". Vesna steht für das Aufkommen des Lebens nach dem Winterschlaf und die Rückkehr des Lichts nach einer Periode der Dunkelheit.
Germanen
Im 8. Jahrhundert erklärt der englische Kirchenhistoriker Beda Venerabilis (673–735) in seinem Werk De temporum ratione, einer Streitschrift zur Terminierung des Osterfestes nach der römischen Kirchentradition entgegen der Praxis der iro-schottischen Kirchentradition, die Herkunft des Wortes Ostern. Beda nannte als Vorlage des Monatsnamens den einer „Göttin Eostrae“, die dem Eosturmonath (April; ahd. ôstarmânôt) seinen Namen verliehen und die eine ausprägte Verehrung erfahren haben soll.
„Eostur-monath, qui nunc paschalis mensis interpretatur, quondam a dea illorum, quae Eostrae vocabatur, et cui in illo festa celebrabant, nomen habuit; a cuius nomine nunc paschale tempus cognominant, consueto antiquae observationis vocabulo gaudia novae solemnitatis vocantes“
„Der Eosturmonath, heute Passahmonat bezeichnet, war früher benannt nach einer ihrer Göttinnen, welche Eostre genannt wurde, zu deren Ehren Feste in diesem Monat gefeiert wurden. Jetzt benennen sie die Passahzeit mit ihrem Namen, womit die Freuden der neuen Feierlichkeit unter dem Namen der altehrwürdigen Göttinnenverehrung angerufen werden.“ – De temporum Ratione Kap. 15
Weiters behandelt er in De Temporum Ratione unter anderem insbesondere die Zeitrechnung der eingewanderten Germanenstämme. Er erwähnt darin die Kalender der Angeln, Sachsen und Jütländer und betont ausdrücklich, dass diese Zeitrechnung bis zur Christianisierung und der Einführung des julianischen Kalenders bei ihnen in Gebrauch war, also vor dem 5. oder 6. Jahrhundert. Der von ihm überlieferte Kalender ist ein klares Beispiel für ein gebundenes Mondjahr. Die Monate werden nach dem Lauf des Mondes berechnet, aber im Sonnenjahr verankert, indem die vier Quartale sich nach dem Sonnenstand und den Äquinoktien richten.
Ebenso findet man bei Beda Venerabilis das Wort „eostur“, von dem man annahm, dass es eine alte, inzwischen verlorene Bezeichnung des Frühjahrs gewesen sei, die mit dem christlichen Ostern in Verbindung gebracht wurde.
Várblót-Várþing – Frühlingsgleiche
Das Várblót (Frühlingsfest) wird auch als Sigrblót (Siegesfest) bezeichnet, da hier der Sieg über die winterlichen Reifriesen gefeiert wird. Das Vár- oder Sigrblót wird am ersten Sommertag (Vollmond des vierten Lunarmonats) begangen. Im Altertum unterschied man nur die beiden Jahreszeiten Sommer und Winter. Es ist ein klassisches Frühlingsfest, das am ehesten dem in Deutschland und England bekannten Ostern entspricht.
In dieser Zeit feiern die Wikinger das Ende des Winters und den Beginn der Ernte. Sie feiern die Göttinnen Frigg und Freya, indem sie Wasser oder eine andere Flüssigkeit auf den Boden gießen, um die Wiedergeburt der Natur zu feiern.
Kelten
Die Feste des keltischen Jahreskreises werden in Sonnen- und Mondfeste eingeteilt. Bei den Kelten der Antike und Spätantike galt generell der Vollmond als eine heilige Zeit, weswegen sie ihre Feste vornehmlich zu diesem Zeitpunkt begingen. Die Fest-Termine, die in vorchristlicher oder vorrömischer Zeit sehr wahrscheinlich nicht nach dem Sonnenstand festgelegt wurden, also Imbolc, Beltaine, Lughnasadh und Samhain, werden als Mondfeste interpretiert. Die Feste der Tagundnachtgleiche sowie Mittwinter und Mittsommer sind Sonnenfeste.
Die Frühjahrstagundnachtgleiche am 20./21. März war bei den Kelten fix auf die Sonne ausgerichtet. Als der eigentliche Frühlingsbeginn bei den Kelten galt Imbolc, das Fest, das unserem heutigen Mariä Lichtmess entspricht.
Der keltische Jahreskreis umfasste nur die vier Hochfeste Samhain, Imbolc, Beltane und Lugnasad. Diese werden auch als die Mondfeste bezeichnet. Wenn heute von Jahreskreisfesten gesprochen wird, meint man allerdings in der Regel acht Feste, deren Herkunft unterschiedlichen Quellen zugeschrieben wird. Oft werden die vier zusätzlichen Feste, genannt Sonnenfeste, ebenfalls dem keltischen Jahreskreis oder aber den Germanen zugeordnet.
Die historischen Hauptfeste des keltischen Jahreskreises:
Samhain
Imbolc
Beltane
Lughnasadh
Die vier Jahreszeitenfeste:
Ostara, Frühjahrestagundnachtgleiche
Litha, Sommersonnenwende
Mabon, Herbsttagundnachtgleiche
Jul, Wintersonnenwende
Austr, Eostre oder Ostara?
Austr ist eine Göttin (weibliche Naturkraft) und wie das Wort schon sagt, bedeutet der Name Osten, wie im englischen Wort East(er), altenglisch Ēastre , althochdeutsch Ôstara , protogermanisches Austrō und Norse Austr . Der Ursprung ist höchstwahrscheinlich indogermanischer Ausṓs . Die Angelsachsen nannten den Monat April Ēosturmōnaþ und die hochdeutschsprachigen Gebiete nannten ihren Monat Ôstarmânoth. Austr ist eine Göttin des Frühlings (der Geburt des Frühlings) und verkörpert Leben, Licht, Sonne und Sommer. Die Sonne geht im Osten auf. Auf Isländisch bedeutet "austur" heute noch "Osten".
Ostara ist besonders in der Mythologie die Göttin des strahlenden Morgens, des aufsteigenden Lichtes, der Morgenröte und der im Frühjahr wiederkehrenden Sonne. Als Frühlingsgöttin symbolisiert sie das aufsteigende Jahr. Ostara spiegelt den Aspekt der Erdenmutter in ihrer Rolle als junge Frau im Frühling wider.
V.l.n.r.: Darstellung von Frigg als Ostara (Wägner, Wilhelm, 1882. In: Nordisch-germanische Götter und Helden); Mitte: Brigid Dolls (Brigit-Puppe) Diese werden in Irland zu Imbolc (1./2. Februar) nach dem Vorbild der Hl. Brighid angefertigt. Sie repräsentiert symbolisch Fruchtbarkeit, Glück und die erwachende Natur. Die Ostara auf dem Bild links hält eine ähnliche Puppe in der Hand. Diese deutet die Verschmelzung der keltischen und germanischen Göttin, wie im 19. Jahrhundert rezipiert, an. Links: Brennendes Rad (oder Baumscheibe) sog. "Feuerrad" oder "Osterrad" als Symbol für den Kreislauf der wiederkehrenden Sonne. Dieser Brauch wird heute noch in manchen Gegenden, etwa in Norddeutschland, im Harz und im österreichischen Alpengebiet, zur Osterzeit gepflegt.
Austr, Eostre oder Ostara ist also ein und dieselbe germanische und ebenso keltische Frühlingsgöttin, die Ostern und dem Sonnenfest zur Frühjahrstagundnachtgleiche (21. März) ihren Namen gab. Sie entspricht der angelsächsischen Göttin Eostre, die von Beda Venerabilis (672/673–735) überliefert wurde.
Die Göttin Ostara – Kampf gegen die Reifriesen der Winterzeit
Hrimthursen (isländ. Hrímþursar) sind die Frost-, Reif- oder Eisriesen der germanischen Mythologie. Altnordisch und isländisch bedeutet hrím auf Deutsch "Reif". Gleichbedeutend sind die Begriffe Frost- und Eisthurse/Eisriese.
Thurse ist verwandt mit isländisch þursur, mittelenglisch thurse, thursse, thyrce, thurs, thirs, altenglisch þyrs (“Riese, Dämon, Zauberer”). Zugrunde liegt proto-germanisch *þurisaz, *þursaz, *þursiz (“Riese, Name der þ-Rune”), von der proto-indoeuropäischen Wurzel *tur-, *twer- (“rotieren, drehen, wirbeln, bewegen”). Die Semantik des Begriffes weist auf die elementaren Urgewalten hin. Diesen Urgewalten stellt sich Ostara.
Ostara vertreibt Schnee und Eis
Woher kommt der Name Ostara?
Der deutsche Sprach- und Literaturwissenschaftler Jacob Grimm (1758–1863) benutzt Bedas Ausführungen, als er 1835 die Herkunft des Wortes Ostern nachvollzog. Grimm passte dabei den Namen der Göttin sprachlich an, indem er ihn vom mittelhochdeutschen Namen für den April ableitete. Aus dem mittelhochdeutschen „ôstarmânôt“ entstand so der Name „Ostara“. Die Feste der Ostara werden im Frühling gefeiert, so das Osterfest zur Auferstehung Christi oder die nach ihr benannte Frühjahrstagundnachtgleiche am 21. März.
Grimm hat jedoch nicht einfach bei Beda abgeschrieben, sondern den Text mit weiteren Quellen validiert. Beispielsweise entnahm er die Monatsbezeichnung „ôstarmânôt“ aus den Texten des Gelehrten Einhard (770–840). Seit Karl dem Großen trug der Monat April offiziell ihren Namen als Ostarmanoth (Ostermonat), im Angelsächsischen überlieferte Beda Venerabilis diese Bezeichnung als Eosturmonath (nach der ags. Eostre).
Bei der Beschreibung deutscher heidnischer Traditionen, die auch durch sein Zutun einen enormen Aufschwung erlebte, erwähnt Jacob Grimm:
„Zu Ostern wurden Freudenfeuer angezündet und am Ostermorgen gezapftes Wasser ist wie zu Weihnachten heilig und heilsam – auch hier scheinen sich heidnische Vorstellungen auf große christliche Feste eingepfropft zu haben. Weiß gekleidete Mädchen, die sich zu Ostern, zur Jahreszeit des wiederkehrenden Frühlings, in Felsspalten und auf Bergen zeigen, erinnern an die alte Göttin.“
Früher als Grimm berichten deutsche Quellen von der Verehrung einer ähnlich lautenden Göttin, so erwähnt das Wernigeröder Intelligenzblatt 1797 eine „Ostra“, der zu Ehren Höhenfeuer entzündet werden.
Höhenfeuer. Osterfeuer erfreuen sich nicht nur in der Steiermark, sondern über weite Teile Europas ungebrochener Beliebtheit.
Was bedeutet das Ei der Göttin?
Eine uralte keltische Legende besagt, dass Ostara am Beginn der Zeit ein Ei zur Welt brachte und anschließend mehrere Jahrtausende lang zwischen ihren Brüsten aufbewahrte, wo es reifen konnte. Als sie die ersten Sprünge in der Schale bemerkte, legte sie das Ei behutsam in der Dunkelheit ab. Aus dem aufspringenden Ei "schlüpfte" schließlich die gesamte Erde mit allen Pflanzen, Gewässern, Tieren und Menschen. Aus dem Eidotter entwickelte sich die Sonne, die der Dunkelheit Licht schenkte. In den nordischen Regionen legte Hathor-Astate das goldene Ei, das die Sonne darstellte. Deshalb ist die Gabe von Eiern als Symbol der Erdenmutter Ostara ein Ritual, das der Geburt der Welt gedenken und gleichzeitig das Erwachen des Frühlings als Zeichen des aufkeimenden Lebens feiern soll. Das Entzünden des Osterfeuers und die Feldweihe, das Segnungsritual zur Vorbereitung der Äcker sind wichtige Bestandteile des keltischen Frühlingsfestes.
Ostara und die Hasen
Nach verschiedenen Quellen hat Eostre hat einen Hasenschutzgeist bzw. Totemtier; Eostre kann die Form eines Hasen annehmen; Eostre hat den Kopf eines Hasen.
In der englischen Folklore gibt es Assoziationen zwischen Hasen und dem christlichen Osterfest. Zum Beispiel gibt es im Südostengland des 17. Jahrhunderts Hinweise auf einen Brauch, am Karfreitag einen Hasen zu jagen, und im Coleshill des 18. Jahrhunderts gab es einen herrschaftlichen Brauch, bei dem junge Männer versuchten, am Ostermontag einen Hasen zu fangen. Das Oxford Dictionary of English Folklore stellt unverblümt fest: „Heutzutage behaupten viele Schriftsteller, dass Hasen der angelsächsischen Göttin Eostre heilig waren, aber dafür gibt es nicht den geringsten Beweis.“
In K. A. Oberles "Überreste germanischen Heidentums im Christentum" Ostereier und der Hase steht bezüglich Ostaras Bezug zu Hasen Folgendes zu lesen:
— Vor einiger Zeit wurde die Frage aufgeworfen, wie es dazu komme, dass nach süddeutscher, noch immer vorherrschender Volkssage, der Hase von den Kindern als Leger der Ostereier geglaubt wird. Ich wage jetzt, darauf eine wahrscheinliche Antwort zu geben. Ursprünglich scheint der Hase ein Vogel gewesen zu sein, den die alte germanische Göttin Ostara (die angelsächsische Eàstre oder Eostre, wie Bede sie nennt) in einen Vierbeiner verwandelte. Aus diesem Grund kann der Hase in dankbarer Erinnerung an seine frühere Eigenschaft als Vogel und schneller Bote der Frühlingsgöttin an ihrem Fest zur Osterzeit Eier legen.
(reg. Oberle's Überreste germanischen Heidentums im Christentum, 8vo, Baden- Baden, 1883, S. 104.)
1874 spekulierte A. Holtzmann in seinem Buch "Deutsche Mythologie":
"Übrigens ist doch der Hase ein Vogel gewesen, da er Eier legt…"
Diese Ansicht von Ostara als einer feenhaften Göttin erschien am 18. April 1906 in South Carolinas Abbeville Press and Banner.
Feldhase
Etwas später, am 13. April 1922, steht im Fulton County Tribune in Ohio von der schönen Legende, der Hase sei der Bote der Göttin Ostara:
Aus einer sehr alten, aber wenig bekannten Tradition geht hervor, dass das Kaninchen oder besser gesagt der Hase; Ostara heilig, war ursprünglich ein Vogel, sehr wahrscheinlich die Schwalbe. Die Göttin, die ihren geflügelten Boten fand, war nicht geeignet, alle Strapazen und Klimazonen zu ertragen, und verwandelte sie in einen lebhaften, schnellfüßigen kleinen Vierbeiner mit langen Ohren, einem warmen Pelzmantel und ohne nennenswerten Schwanz, bereit und fähig, den verspäteten Frühling zu beschwören von wo auch immer sie sich aufhalten mag, und um sie sicher zu führen, sogar zwischen den Eisbergen des gefrorenen Nordens. Fortan war der Hase, das Sinnbild der Fruchtbarkeit, als Freund und Bote der Frühlingsgöttin bekannt; und in Erinnerung an ihr früheres Dasein als Vogel legt der Hase einmal im Jahr zu Ostern die bunt gefärbten Eier, die das Symbol des Erwachens der Erde und der Erneuerung des Lebens sind. (übersetzt aus dem Original)
In dieser Legende ist von einer Schwalbe die Rede, die Verwandlung in einen Hasen wird aber werden auch Fasane und Rebhühner angeführt.
Wie wurde Ostara früher gehuldigt?
Eostre ist die germanische Göttin der Morgenröte, die während der Frühlings-Tagundnachtgleiche gefeiert wird. Im alten germanischen Kalender hieß der dem April entsprechende Monat „Ōstarmānod“ – oder Ostermonat. Als Feiertag geht Ostern dem Christentum voraus und war ursprünglich der Name für die Frühlings-Tagundnachtgleiche. Der größte Teil der Symbolik rund um diesen Feiertag stammt tatsächlich von den vorchristlichen heidnischen Feiern der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Zum Beispiel bemalen wir zu dieser Jahreszeit Ostereier mit bunten Farben. Die leuchtenden Farben spiegeln die blühenden Frühlingsblumen wider, und das Ei selbst kann mit der Rückkehr der Hühner zum Legen nach den langen Wintermonaten in Verbindung gebracht werden, in denen die Hühner, wenn überhaupt, nur sehr wenige Eier legen. Eier stellen eine wichtige Eiweissquelle in der Ernährung dar. Der Osterhase selbst symbolisiert Fruchtbarkeit, wie oben ausführlich erörtert.
Geschichten über die Göttin Ostara waren um die Jahrhundertwende in den Zeitungen beliebt. In dieser Illustration von Valentine, Nebraska Democrat vom 9. April 1903 , wird sie „Ostera“ genannt. Die Zeitung teilt uns ziemlich phantasievoll mit: „Ostera wurde in Norddeutschland sehr allgemein verehrt, und es wird angenommen, dass sich der Ruhm der Göttin nach England verbreitete, wo die Sachsen sich ihrer Verehrung anschlossen. Bis zum Beginn des gegenwärtigen Jahrhunderts wurde Ostera durch das Entzünden großer Freudenfeuer und auf andere Weise Hof gemacht, und selbst heute noch lebt in einigen der abgelegenen Bezirke, wo viele abergläubische Überzeugungen von der Bauernschaft geschätzt werden, der Ruhm von Ostera weiter. ”
Die Symbole des Osterfestes, Osterfeuer, Osterhase und Ostereier, kommen aus der heidnischen Verehrung der Göttin Ostara anlässlich der Tag-und-Nachtgleiche zu Frühlingsbeginn. Im siegreichen Sonnenlicht erwachte die Göttin der Morgenröte, die unter ihrem weißen Totentuch (Schnee und Eis) geschlafen hatte. Beim Duft der ersten Frühlingsblumen stellten sich die Menschen vor, wie Ostara tanzt. Den Tanz der Göttin feierten sie, indem sie lodernde Feuer entzündeten und brennende Baumscheiben ins Tal rollen ließen, die die Sonne auf ihrem Weg durch den Himmel in die Finsternis symbolisierten. Zu Ehren von Ostara trugen die Männer Tierfelle und Stroh, um mit lauten Scherzen und Gesang den Winter zu verscheuchen. Die Frauen hüllten sich in weiße Gewänder, die auch Ostara trug, und schmückten sich mit Blumen.
Sind Ostara und Ostern miteinander verwandt?
Ostara bringt im Frühling Leben und Wärme zurück. Kälte und Frost müssen den Sonnenstrahlen weichen. Die Göttin der Morgenröte versinnbildlicht die Auferstehung der Natur, der Wiedergeburt und des Wachstums. Das keltische Frühlingsfest Ostara ist heute nur noch wenigen Menschen bekannt, obwohl die christlichen Ostertraditionen dem heidnischen Brauch ähneln. Die Feierlichkeiten der Kelten zum Frühlingsanfang fanden immer am gleichen Tag, dem 21. März, statt, während das christliche Osterfest grundsätzlich auf den ersten Frühlingsvollmond nach Ostara fällt. Die Motive von Ostern und Ostara sind, abgesehen von der Zeitabweichung, kaum zu unterscheiden. Die germanische Frühlingsgöttin versinnbildlicht genauso wie das Auferstehungsfest zu Ehren von Jesus Christus den Beginn neuen Lebens.
Mehr dazu zu Ostern!
Quellen:
https://www.starisloveni.com/English/Morana.html
https://archive.org/details/deutschemytholo02holtgoog/page/n7/mode/2up?view=theater&q=osterhase
https://die-wikinger-taverne.com/blogs/wikinger-blog
https://lamusdworski.wordpress.com/2016/03/19/marzanna/
https://die-wikinger-taverne.com/blogs/wikinger-blog/wikinger-feste
https://de.wikipedia.org/wiki/Hrimthurse
https://en.wikipedia.org/wiki/%C4%92ostre
https://en.wikipedia.org/wiki/Morana_(goddess)
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quinoktium
Comments