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Die Heilige Lucia – 13. Dezember


Bevor der gregorianische Kalender in Österreich und den katholisch geprägten Gebieten Deutschlands 1583 den julianischen Kalender ablöste, fiel der kürzeste Tag des Jahres auf den 13. Dezember. Die Nacht davor war ebenfals wie heute die Thomasnacht (die Nacht vom 20. auf den 21. Dezember) eine Los- und Rauhnacht. Somit nahm das Fest der Heiligen Lucia in der Vergangenheit eine bedeutende Rolle ein – insbesondere in der Lichtsymbolik. Im Burgenland ist der Lucia-Brauch mit der umgehenden Luzelfrau besonders lebendig und wird oft mit warnenden oder mahnenden Geschichten verbunden. Im Norden ist das Luciafest vor allem in Schweden, Dänemark, Norwegen sowie bei Finnlandschweden und dänischen Südschleswigern verbreitet. In Schweden galt der Luciatag bis 1752 als kürzester Tag des Jahres.


Die Heilige Lucia mit ihren Attributen: Augen auf dem Teller und Märtyrerpalme
Die Heilige Lucia mit ihren Attributen: Augen auf dem Teller und Märtyrerpalme


Santa Lucia

Lucia - die Leuchtende (lat.: lux-das Licht), war eine Märtyrerin des 3./4. Jahrhunderts. Sie lebte in Syrakus (Sizilien) und entstammte einer angesehenen reichen Familie. Nach der Legende wurde ihr ein heidnischer Freier aufgedrängt, der von ihren schönen Augen bezaubert war. Doch sie wollte jungfräulich bleiben und verweigerte die Verehelichung, riss sich beide Augen aus und schickte sie dem Jüngling auf einer Schale. Diese Schale mit den beiden Augen wurde ihr Attribut. Deswegen wurde sie von ihrem Verlobten verraten und hingerichtet. Es wird erzählt, dass sie mit dem Vermögen der Familie eine christliche Armen- und Krankenstation, zu welcher sie ihren Glaubensgenossen Lebensmittel in die Verstecke brachte. Damit sie beide Hände frei zum Tragen der Speisen hatte, setzte sie sich einen Lichterkranz aufs Haupt, um in der Dunkelheit den Weg zu finden.


Im Mittelalter wurden am Luziatag die Kinder beschert. Der 24. Dezember wurde erst ab dem 16. Jahrhundert als Bescherungstag gefeiert. In der Göttlichen Komödie von Dante ist Luzia die Trägerin des Himmlischen Lichts. Am Luziatag werden hier Kirschzweige in eine Vase gestellt. Blühen diese nach vier Wochen auf, verheißen sie Glück für das kommende Jahr.


Diese Darstellung der Hl. Lucia findet sich auch heute noch im Brauchtum in ganz Europa. Als Lichtträgerin erscheint Luzia in Schweden mit brennender Kerzenkrone. Bräuche am Luziatag finden sich in Italien, Ungarn, Serbien und auch Süddeutschland. Doch auch in Österreich, besonders im östlichsten Bundesland Burgenland und der angrenzenden Steiermark, spielt die Heilige eine bedeutende Rolle im Brauchgeschehen in Form der Lutzelfrau. Im Bayrischen Wald tritt sie als Bluadige Luz auf und in Tschechien als Lucky.


Ignazio Marabitti: Relief, 18. Jahrhundert, in der Lucia geweihten Kapelle im Dom in Siracusa




Die Lutzelfrau

Im Grenzland zwischen Burgenland und Steiermark, besonders vom Wechselmassiv bis Hartberg und Fürstenfeld, sowie im Burgenland ist die Heilige Lucia mit regionalem Brauchtum verbunden. Dort ist das „Luzeln“ üblich. Die Lutzelfrau ist auch bekannt als Lutschi, Lutscherl und Luzi oder Luz. Gleich wie ihr Name allerorts unterschiedlich ist, ändert sich auch ihr Erscheinungsbild: manchmal jung und hell, meist aber dunkel und bösartig – oder beides. Am Vorabend des 13. Dezembers zieht sie oftmals stillschweigend durch die Gegend, was etwas unheimlich anmutet. Anderorts ist sie gesprächig, wie früher etwa in Anger bei Weiz, wo sie die Eltern befragte, ob die Kinder brav waren. Dafür versammelten sich die Hausleute nach dem Essen am Tisch, und es wurde ganz still in der Stube, wenn man draußen ein Poltern hörte. War das die Luzl, die sich draußen vor dem Haus die Füße vom Schnee abtrat?



Besonders wichtig ist es der Lutzelfrau, dass Ordnung im Haus herrscht und alles sauber ist. An ihrem Tag müssen die Spinnräder stillstehen. Das kennzeichnendste Merkmal der dunklen Luz ist aber ihre Gier nach Fleisch, weshalb sie es vielerorts auf die Ferse ihrer Opfer abgesehen hat. Kehrte sie ins Haus ein und traf noch jemanden bei der Arbeit an, drohte sie den Kopf jener zu spalten oder abzuschlagen und diesen auf den Misthaufen zu werfen. Waren die Kinder brav und fleißig, erhielten sie eine Belohnung.



Verbreitungskarte Berchtengestalten im Burgenland und der angrenzenden Steiermark, Leopold Schmidt, Wien 1951.


Am 6. Dezember werden die Kinder oft von einem vermummten Nikolaus erschreckt, der ihnen aber selten etwas bringt, dafür ,pudelt’ ihnen die Lutzelfrau am 13. Dezember allerlei Süßigkeiten und Obst bei der Tür herein”, schreibt Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland, 1951. In der Regel begleitet sie den Nikolaus nicht, da sie einen eigenen Feiertag hat und unabhängig von ihm gefeiert wird. Oftmals erscheint die Luzlfrau als zerlumpt gekleidetes, altes Weib, mit einer scharfen Sichel und Salz in der Hand und droht, "bösen" Kindern die Ferse abzuschneiden und Salz in die offene Wunde zu streuen. Sie kann aber auch als junges, weiß gekleidetes Mädchen (oft auch in Gruppen in Leintücher gekleidet) auftreten; das Gesicht ist dabei verhüllt.



Die Gestalt des Lutscherl zeigt in einigen Überlieferungen Ähnlichkeiten mit der Pudlmutter, wie L. Schmidt sie beschreibt. In der mittleren Oststeiermark, insbesondere in der Gegend um Fürstenfeld, und im angrenzenden Burgenland (Kukmirn, Gerersdorf, Heiligenkreuz) wird diese unheimliche Erscheinung als „Fersenluzel“ bekannt. In manchen Berichten wird die Fersenluzel direkt mit der Pudlmutter gleichgesetzt, einer anderen berchtenhaften Figur. Diese Gleichsetzung zeigt die regionale Anpassung und Variation des Mythenwesens, wobei die Erscheinung zwischen zottiger Hexe und der weißgekleideten junger Frau schwankt.


Die Fersenluzel und ihre Fersengier

Die Fersenluzel ist für ihre „Fersengier“ berüchtigt. Ihr Name leitet sich von ihrem Verhalten ab: Sie soll denjenigen, die sie heimsucht, die Ferse abschneiden. Diese Bestrafung wird häufig mit moralischen Verfehlungen oder Sünden in Verbindung gebracht, wie beispielsweise Nachlässigkeit oder Regelverstöße. Kinder fürchteten die Fersenluzel besonders, da sie in den Erzählungen als unheimliches Wesen dargestellt wird, das Strafen vollzieht.


Christliche Überlagerung

In einer handschriftlichen Überlieferung aus der Oststeiermark wird die Bedrohung durch die Fersenluzel im christlichen Kontext interpretiert. Es heißt, dass am 7. Dezember, dem Tag der heiligen Luzia, eine alte Hexe von Haus zu Haus ginge, um festzustellen, ob jemand im kommenden Jahr eine Todsünde begehen würde. Als Strafe für eine solche Verfehlung würde sie der betreffenden Person die Ferse abschneiden. Diese christliche Deutung zeigt, wie sich heidnische Mythen und christliche Moralvorstellungen miteinander vermischten.


Funktion als Kinderschreck

Die Fersenluzel fungiert in der Überlieferung als Kinderschreck. Ihre Aufgabe war es, die Jüngeren zur Einhaltung von Regeln und Ordnung zu erziehen. Solche Mythenwesen wie die Fersenluzel oder das Lutscherl hatten eine pädagogische Funktion, indem sie durch die Angst vor Bestrafung die Einhaltung sozialer und moralischer Normen förderten.

Die Fersenluzel ist damit ein Beispiel für ein „verdunkeltes“ Mythenwesen, dessen ursprüngliche Bedeutung durch die sekundäre Funktion als moralische Erziehungsinstanz überlagert wurde.


Einige beispielhafte Erwähungen der Fersengier in Schmidt (1951):

Kroisegg: Die Lucia erscheint am 13. Dezember mit einem hölzernen Messer, Kochlöffel und Salz. Sie droht den Kindern, ihnen die Fersen abzuschneiden. Sie trägt graue und weiße Kleider aus Leinen.

Bocksdorf: Lucia kommt mit Tüchern am Kopf und einem langen Messer in der Hand. Sie schneidet die Fersen auf und streut Sand in die Wunde. Dabei nimmt sie den Weg durchs Schlüsselloch.

Grafenschachen: Lucia schneidet mit einem langen Messer den schlimmen Kindern die Ferse ab. Sie ist als alte Frau gekleidet.

Kerneten: Lucia erscheint am 12. und 13. Dezember. Ihr Begleiter ist der Steffl. Diese Personen werden in der Regel von jüngeren Frauen oder älteren Mädchen dargestellt, aber auch Burschen verkleiden sich gern als Luzi und Steffl. Kinder werden mit diesen Gestalten erschreckt, indem man ihnen droht, ihnen bei schlechtem Benehmen die Fersen aufzuschneiden und Salz in die Wunden zu streuen.

Wörterberg: Am Vorabend des 13. Dezember verkleiden sich einige Mädchen, auch Burschen, in weiße Kleider mit einem Schleier, um unerkannt zu bleiben. Eine männliche Gestalt („Badei“) begleitet sie. Die Luzern versuchen, mit hölzernen Messern die Fersen der schlimmen Kinder aufzuschneiden und mit Salz zu bestreuen. Der „Badei“ wäscht die Kinder mit einem schmutzigen, nassen Fetzen. Manchmal erscheint auch die Pudelmutter.





Lutscherl

Von Die burgenländische Volksüberlieferung berichtet von einem Mythenwesen im Umkreis des Luzientages, das bereits in seinem Aussehen deutlich berchtenhafte Züge trägt. Zu Dreihütten, Stuben und an den angrenzenden Ostflanken des Wechselgebiet watschelt das „Lutscherl“ auf Gänsefüßen als hässliche, dicke Hexe mit zottigem Fell umher und bedroht mit ihren Krallen die Waldgänger, Beeren- und Pilzsucher sowie die Hirten. Dieses Wesen scheint das ganze Jahr über aktiv zu sein, nicht nur im Mittwinter.

Charakteristisch für das Lutscherl ist, dass es stets ebenfalls die Fersen seiner Opfer ins Visier nimmt. In den genannten Orten heißt es über ihre Krallen, dass man „deren Spuren lange an den Fersen des Überfallenen sehen“ könne.

Deutlicher wird dies aus Berichten der angrenzenden Oststeiermark. Johannes Krainz, bekannt als der steirische Sagensammler Hanns von der Sann, vermerkt:

„Ungehorsame Kinder werden am ‚Lutschitag‘ von der Lutschi oder Lutscherl heimgesucht, die denselben von der Ferse ein dreieckiges Stück Fleisch ausschneidet. Man droht den Kindern: ‚Es kommt die Lutscherl und schneidet die Fersen aus!‘ Ihr Anzug gleicht dem der Pudlmutter (nämlich ein weißes Tuch). Sie ist bekannt von Hartberg bis Fürstenfeld in den Landgegenden.“

Ihre Erscheinung und Funktion sind mit traditionellen Warn- und Kontrollmechanismen in der Volkskultur verknüpft. Das Motiv erinnert an die Assoziation der Gans mit Frau Berchta und anderen weiblichen mythischen Figuren. Das zottige Fell lässt was an tierische und dämonische Attribute denken.




Bluadige Luz

Anderswo, etwa im Bayrischen Wald wird sie die "bluadige Luz" oder auch "Luzier" genannt. Dabei verkleiden sich die Männer eines Dorfes Die "bluadige Luz" hatte meistens ein langes, blutverschmiertes Messer oder ebenfalls eine Sichel in einer Hand, die sie unaufhörlich mit einem Wetzstein schliff, mit dem Ziel, ihrem Opfer den Bauch aufzuschlitzen und diesen mit Steinen zu füllen. Die Luzier war oft mit einem weiten Umhang und großem Hut, der das Gesicht verdeckte, bekleidet. Die Luz schlich durch das Dorf, auf der Suche nach ihren Opfern, oft sagte sie dabei mit grausig verstellter Stimme einen Spruch auf:


"A Schüssel voll Darm, einen Topf voll Bluad, Bauch aufschneiden, Bauch aufschneiden, Steine ei stecka, Steine ei stecka, wieder zur nahn. In Regn ei werfa und dasaufa lossn, da fischtn koana raus, dann is für earm aus."




Lucky in Tschechien

Die Verbindungslinien des Luzienbrauchs laufen auch über vom Ostalpenbogen über Ungarn, die Slowakei bis nach Böhmen, Mähren und Tschechien. Auch in Tschechien, das wiederum an den Bayrischen Wald angrenzt, treten Luzien in weißer Gestalt und Schnabelmaske auf (Schnabel- oder Vogelmasken sind auch im Alpenraum, etwa Rauris in Salzburg, bekannt, erscheinen aber eher in der letzten Rauhnacht, der Dreikönigsnacht).


Aus: Leopold Kretzenbacher: Santa Lucia und die Lutzelfrau (1959 )


Aus Preßburg wird von Karl Julius Schröer (1855) berichtet: „Von ihr weiß ich nicht viel zu sagen, obwohl bei uns auf dem Lande vieles von der heil. Lucia im Umlauf ist, das in anderen Gegenden von Frau Fricke erzählt wird. Sie hat einen Milchtrichter auf dem Kopf, darüber ein Leintuch, wie das anderwärts bei Berchta der Fall ist, und kommt mit dem Spinnrocken in der Hand in die Häuser oder mit einem Federwisch, mit dem sie die Möbel abstaubt." Ähnliches wird auch aus dem Burgenland (Gegend Wolfau) berichtet. Obwohl sie dort im klassischen Sinn keine Schnabelpercht ist, weist der abstehende Trichter doch in diese Richtung.


Im Allgemeinen gilt die grausige Luzl in Ungarn, im slawischen und im süddeutschen Raum gilt die ebenfalls als Mahnerin des Schicksals ähnlich der Percht und Frau Holle. Als Furcht einflößende Gestalt straft sie faule und schlampige Personen und ungezogene Kinder. In der Luziennacht wurden in früheren Zeiten zahlreiche Orakelbräuche ausgeübt. Das Aufstellen von Luzienzweigen und Luzienweizen ist noch heute verbreitet.




Lussebrud (Luzienbraut)

Sancta Lucia wird anderswo als liebliches Wesen verehrt, vor allem in Skandinavien. An diesem Tag wird das Längerwerden des Tages gefeiert und junge Mädchen verkleiden sich als Santa Lucia, als Lussebrud, die der jungfräulich gebliebene Hl. Lucia nachgestellt ist. Sie kleiden sich in weiße Kleider, binden einen roten Gürtel um (Symbol für Blut), tragen einen grünen Kranz aus Preiselbeergrün (Fruchtbarkeit) mit Kerzen (Licht) auf dem Kopf und singen das Luzialied. Obwohl es kein gesetzlicher Feiertag ist, beginnen die Festivitäten schon in der Früh: Die „Lussebrud“ weckt die Familie und serviert das Frühstück am Bett (wie auch die Hl. Lucia ihre Mitmenschen mit Essen versorgte). Weiter geht es mit Feiern in der Schulen und Kindergärten, Auftritten in Altersheimen etc. und endet oftmals mit einem Gottesdienst in der Kirche. Auf diese Weise wird das Licht in die Gemeinde und in die Kirche getragen.



Aber auch dort hat Lucia eine zweite Seite: In der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember erscheint sie. Dies ist die Nacht, in der der Monat Jul begann. Und es war auch die gefährlichste Nacht des Jahres. Ein weiblicher Geist regierte diese Nacht unter dem Namen Lussi („Licht“). Die Leute mussten in dieser Nacht drinnen bleiben, essen und feiern, um den Zorn von Lussis Gefolge zu besänftigen und abzuwenden, und das Licht anlassen. Es war auch sehr wichtig, sich um die Tiere zu kümmern. In dieser Nacht konnten die Tiere im Stall sprechen (ähnlich wie bei uns in der Christnacht und Dreikönigsnacht) und berichteten ihr, ob der Bauer über das Jahr gut zu ihnen war.




Lussi Langnatt in Norwegen

Die Nacht vom 12. auf den 13. Dezember war auch in Norwegen bekannt als die längste und dunkelste des Jahres. Sie wird in Sagen und Mythen von der Figur Lussi und ihrem Gefolge aus Trollen und Unterirdischen geprägt. Lussi, ein temperamentvolles und furchterregendes Wesen, soll in dieser Zeit die Weihnachtsvorbereitungen überwachen, Schabernack treiben und Unruhe stiften. Die wilde Jagd ihres Gefolges, bekannt als Åsgårdrei, verbreitete Angst und Schrecken. Wer den Lärm aus Richtung Norden hörte, konnte sich nur schützen, indem er „Dra til norden og ned“ („Fahrt nach Norden und hinab“) rief. Zusätzlich legte man ein Stück Stahl unter das Bett und markierte die Eingänge mit Kreuzen aus Teer, um sich vor Unheil zu bewahren.

Besonders die Pferde bedurften Aufmerksamkeit, da sie von Trollen oft bis zur völligen Erschöpfung geritten wurden. Gleichzeitig musste der Hof in Ordnung gebracht sein, da die Weihnachtsvorbereitungen beginnen sollten. Türen und Fenster waren fest zu schließen, denn sollte Lussi mit dem, was sie vorfand, unzufrieden sein, drohte großes Unglück. Um dem entgegenzuwirken, schickte man ein Mädchen mit Kerzen als Symbol des Lichts aus, das ein Schutzlied sang:

«Lussinatt lange, intet være bange, Gud beskytte gård og grunn, fisk i vann og fugl i lund. Intet være bange, Lussinatt lange.»(„Lussinacht, du lange, niemanden sei bange. Gott beschütze Haus und Grund, Fische im Wasser und Vögel im Hain. Niemandem sei bange in der langen Lussinacht.“)

Nach einigen Überlieferungen wird Lussi auch als Adams erste Frau beschrieben, die seither als Stammmutter aller unterirdischen Wesen gilt.

Lussi, blass und schrecklich, kam auch, um nachzusehen, ob alles für Weihnachten bereit war – vor allem das Spinnen und Backen. Wenn diese Arbeit nicht zufriedenstellend war, konnte sie so wütend werden, dass sie den Schornstein hinunter und ins Haus fuhr, und manchmal brach sie dabei den ganzen Schornstein ein. Oder sie konnte ihr furchteinflößendes Gesicht an das Fenster drücken, um zu sehen, wie es drinnen aussah, und wenn die Dinge für Weihnachten nicht bereit waren, schrie sie norwegischen Quellen nach durchdringend und zornig:


„Inkje bryggja, inkje baga, inkje store eld hava!”

(Nicht gebraut, nicht gebacken, kein großes Feuer haben sie!“)


Bierbrauen zu den Feiertagen war in Norwegen gesetzlich vorgeschrieben und zog bei Nichterfüllung nach mehreren Ermahnung empfindliche Geldstrafen und Schmähung nach sich!


Das erinnert auch daran, dass der 8. Dezember, Mariä Empfängnis, früher auch als Beginn der Weihnachtsbacksaison galt – bis zum 12. Dezember mussten alle Weihnachtskekse fertig sein. So wurde es zumindest von den Alten erzählt...




Die Isländische Hexe Grýla

Ein weiteres großer Weihnachtsgeist ist die isländische Trollfrau Grýla – die Weihnachtshexe. Grýla lebt mit ihrer Familie in einer versteckten Höhle und wagt sich während der Weihnachtszeit hinaus, um böse Kinder zu schnappen und sie in ihren Eintopf zu stecken.


Ein Gedicht über Grýla aus dem 13. Jahrhundert lautet:

„Herunter kommt Grýla von den äußeren Feldern / Mit vierzig Schwänzen / Eine Tasche auf dem Rücken, ein Schwert/Messer in der Hand, / Kommt, um die Mägen der Kinder herauszuschneiden / Die in der Fastenzeit nach Fleisch schreien.“

Dieses Gedicht wird an dieser Stelle angeführt, da es ebenfalls das Motiv des Messers in der Hand und des Bauchaufschneidens aufweist. Traditionell war die Adventzeit früher eine Fastenzeit.




Strafende Zuschreibungen der Luzia-Gestalten

Die Luzia-Gestalten im europäischen Brauchtum werden mit einer Vielzahl von drohenden und strafenden Zuschreibungen verbunden, die häufig dazu dienten, Kinder und Erwachsene zur Einhaltung sozialer Regeln und Pflichten zu ermahnen. Die Liste der Strafen, die Luzia oder Lussi in verschiedenen Traditionen zugeschrieben werden, umfasst folgende Handlungen:

  1. Kopf spalten oder abschlagen:

    • Traf Luzia jemanden bei der Arbeit an, drohte sie, den Kopf der Person zu spalten oder abzuschlagen und ihn auf den Misthaufen zu werfen.

  2. Bauch aufschneiden (Gastrotomie) und mit Abfall füllen:

    • Unordentlichen oder faulen Personen schnitt sie den Bauch auf, füllte ihn mit Kehricht, Kieselsteinen Lumpen, Wirrbüschel Flachs oder Stroh und nähte ihn wieder zu.

  3. Fersen abschneiden:

    • Ungehorsamen Kindern wurde ein Stück Fleisch aus der Ferse geschnitten, oft mit Salz in die Wunde gestreut.

  4. Schornstein einbrechen:

    • Kam sie in ein Haus, das nicht aufgeräumt oder bereit für Weihnachten war, konnte sie den Schornstein hinunterfahren und diesen einbrechen lassen.

  5. Zornige Schreie und Drohungen:

    • In Norwegen schrie sie wütend, wenn kein Bier gebraut, kein Brot gebacken und kein großes Feuer entzündet worden war.

  6. Gesicht ans Fenster drücken:

    • Sie konnte ihr schreckliches Gesicht an die Fenster des Hauses drücken, um die Bewohner zu erschrecken und zu kontrollieren, ob sie vorbereitet waren.

  7. Schläge mit der Rute oder Prügelstrafe:

    • Nachlässige Spinnerinnen wurden mit einer Rute geschlagen oder auf die Finger geklopft.

  8. Kinder in Angst versetzen:

    • Faulen oder unartigen Kindern drohte sie damit, die Augen auszukratzen, die Zunge abzuschaben oder sie zu verschleppen.

  9. Tiere befragen und Strafen:

    • Sie sprach in der Lussi-Nacht mit den Tieren im Stall. War der Bauer schlecht zu seinen Tieren gewesen, konnte sie ihn strafen.

  10. Durchdringender Zorn über unvorbereitete Haushalte:

  11. Waren das Spinnen und Backen nicht rechtzeitig abgeschlossen, konnte sie Unheil über das Haus bringen.

  12. Soziale Strafen:

  13. Das Nichterfüllen von Pflichten, wie z. B. das Bierbrauen vor den Feiertagen, konnte soziale Schmähung und gesetzliche Geldstrafen nach sich ziehen.

  14. Kontrolle der Weihnachtsvorbereitungen:

  15. Unordnung oder unvollständige Vorbereitungen wurden durch furchteinflößende Erscheinungen oder Zornesausbrüche bestraft.



Diese Strafen zeigen Luzia und Lussi als strenge Wächterinnen der Ordnung und Pflichterfüllung, die mit ihren Drohungen und Handlungen vor allem das Einhalten sozialer und häuslicher Normen sicherstellen sollten.


Die belohnenden Aspekte der Luzia- und Lussi-Gestalten zeigen ihre Rolle als gerechte und wohlwollende Wächterinnen, die nicht nur strafen, sondern auch großzügig belohnen können, wenn die Regeln und Pflichten eingehalten werden. Hier eine Zusammenfassung der positiven Aspekte und Belohnungen:

1. Geschenke und Belohnungen

  • Brot und Speisen:

    • Braven und fleißigen Kindern brachte Luzia in vielen Regionen Brot oder besondere Speisen wie Maisbrot, Krapfen oder andere Festtagsleckereien.

    • Diese Gaben symbolisieren Wohlstand und Fruchtbarkeit für das kommende Jahr.

  • Gaben durch das Fenster:

    • In der Oststeiermark und angrenzenden Regionen hinterließ Luzia ihre Geschenke heimlich vor der Tür oder pudelte sie durch das Fenster ins Haus, begleitet von mahnenden oder lobenden Rufen.

2. Schutz und Wohlstand

  • Segen für das Haus:

    • Wurde das Haus ordentlich gehalten und die Arbeiten rechtzeitig erledigt, brachte Luzia Glück und Segen für das Heim.

    • Ordnung und Fleiß wurden mit Wohlstand und Schutz vor Unheil belohnt.

  • Fruchtbarkeit und gute Ernten:

    • Es wurde geglaubt, dass Luzias Wohlwollen für fruchtbare Felder, gesunde Tiere und erfolgreiche Ernten im nächsten Jahr sorgen konnte.

3. Lob und Anerkennung

  • Anerkennung der Kinder:

    • Kinder, die fleißig und gehorsam waren, erhielten Lob von Luzia. Dies stärkte die Moral und vermittelte die Botschaft, dass gutes Verhalten belohnt wird.

  • Respektvolle Behandlung der Tiere:

    • Bauern, die ihre Tiere gut behandelten, wurden durch Glück und Gesundheit ihrer Herden belohnt.

4. Frieden und Harmonie

  • Sicherung des häuslichen Friedens:

    • Wer die Lussi-Nacht mit Lichtern, Essen und fröhlichem Beisammensein verbrachte, konnte Harmonie und Schutz vor negativen Einflüssen erwarten.

5. Spirituelle Belohnungen

  • Förderung von Tugenden:

    • Luzia belohnte Tugenden wie Fleiß, Ordnung, Respekt und Vorbereitung, die in der Volkskultur als Schlüssel für ein gutes Leben angesehen wurden.

    • Das Anleiten zu Gebeten oder guten Taten brachte spirituellen Frieden und Gnade.



Die Luzia-Gestalten verkörpern in der europäischen Volkskultur eine archetypische Erziehungsinstanz. Sie mahnen zur Einhaltung von Pflichten und moralischem Verhalten und belohnen Tugendhaftigkeit. Ihr Wirken ist eng mit den Themen Ordnung, Gemeinschaft und kulturellem Erbe verbunden. Luzia ist dabei nicht nur eine strenge Strafende, sondern auch eine wohlwollende Beschützerin und Förderin von Tugenden. In ihrer Funktion reflektiert sie die Werte und Notwendigkeiten früherer Gesellschaften und bleibt ein faszinierendes Symbol für die Verbindung von Angst, Belohnung und sozialer Kontrolle. Die Luzia-Gestalten verkörpern in ihrer Rolle als moralische Instanzen eine beachtliche Brutalität, die sich in drastischen Strafandrohungen wie dem Schneiden von Fersen oder dem Aufschlitzen von Bäuchen zeigt. Diese Züge finden eine Parallele in der Legende der heiligen Luzia, die sich aus tiefer Glaubensüberzeugung ihre Augen selbst nahm – ein Symbol für kompromisslose Opferbereitschaft , das ihre mythologischen Entsprechungen weiterführt.




Kulinarisches

Während aus Schweden die Lussekatter eine gewisse Bekanntheit aufweisen, ist hier in der Steiermark kaum noch bekannt, dass es etwa im Leibnitzer Raum ebenfalls ein bestimmtes Luziengebäck gab. Der sogenannte Luzifleck oder Luziastriezel (der tatsächlich eine Flade war) hatte etwa 12 cm Durchmesser und war 1 cm dick und wurde aus ungesäuertem und ungesalzenem Maismehl gebacken. Dieses Luziabrot wurde wie in Schweden die Lussekatter noch vor Sonnenaufgang gebacken und der gesamten Hausbewohnerschaft samt dem Vieh einschließlich des Geflügels zum Essen gegeben, im Sinne eines Sippenbrots, dessen Gedanke noch aus der heidnischen Zeit stammt und bereits im Mittelalter erwähnt wurde. Dieser taucht auch beim gemeinsamen Kletzenbrotessen zu Weihnachten und später, in der Dreikönigsnachtmahl, wieder auf. Das "Feck-Essen" am Luziatag sollte gegen Hundebisse und Tollwut helfen und den gesamten Hausstand gemeinschaftlich verbinden und vor Schaden bewahren. Reste wurden in der Tischlade gegen Viehkrankheiten aufbewahrt.


Und was haben die Lussekater und das Luciabrot gemeinsam?

Die sattgelbe Farbe, die den heller werdenden Tag symbolisiert!


Lussekater, Germgebäck mit Safran



Der Lucientag*

Der Lucientag galt vor der Einführung des gregorianischen Kalenders als der kürzeste Tag des Jahres. Daher heißt es am Niederrhein: „Ante Luzie es et Körte van den Daach vorbei“, im Böhmerwald: „Z' Lucei kehrt dr Tog ei“, und im Inntal: „St. Lutzen macht den Tag stutzen“. Die Winterzeit beginnt, und die Luciennacht hat daher die Bedeutung eines Neujahrsabends. In Schlesien bezeichnet man als die „Zwölften“ die Tage vom Lucientag bis Weihnachten.

Man soll am Lucientag (und am Vorabend) nicht bis spät in die Nacht spinnen, sonst sind am folgenden Tag alle Spindeln verdreht und das Garn in Unordnung. Es darf nichts aus dem Haus gegeben werden , ebenso sollte man weder Brot backen noch nähen. In Schweden dürfen am 13. Dezember Schweine nicht ausgetrieben werden, sonst bekommen sie Läuse.

In manchen Gegenden Ungarns wird an diesem Tag kein Fremder ins Haus eingelassen, da er das Glück mitnehmen könnte. Im Somogyer Komitat darf ein fremder Mann das Haus betreten, eine Frau jedoch nicht. Geht an diesem Tag eine Frau in die Mühle, wird sie vom Müller ins Wasser getaucht, damit er im Jahr kein Unglück hat. In der Umgebung von Komorn glaubt man, dass männlicher Besuch Glück bringt. Auch werden in Ungarn allerlei Zauber durchgeführt (mit gestohlenen Gegenständen), um die Hühner dazu zu bringen, gut zu legen.

Im Mittelalter war der Aderlass am Lucientag üblich. In der Eifel werden rote Seidenfäden gesegnet und als Schutzmittel gegen Halsleiden und Ruhr genutzt. Die Luciennacht ist eine wichtige Losnacht. In Ungarn wird für jedes Familienmitglied ein Kuchen gebacken und eine Feder hineingesteckt; verbrennt diese im Backofen, so stirbt im folgenden Jahr die betreffende Person. Kleidungsstücke, die eine Maid am Weihnachtstag tragen möchte, darf sie am Lucientag nicht anhaben, sonst findet sie keinen Mann.

Wer an diesem Tag fastet, soll sein zukünftiges Weib im Traum sehen können. Mädchen versuchen auf vielfältige Weise, ihren künftigen Gatten oder zumindest seinen Stand in Erfahrung zu bringen. Dazu bauen sie einen „Lucienstuhl“ und setzen sich darauf. Sie schneiden nachts in die Rinde einer Weide ein „Lucienkreuz“ und schauen am Neujahrstag nach den Zeichen des Schnittes, um ihre Zukunft zu deuten.


Aus dem HdA; Eintrag Lucia.
Aus dem HdA; Eintrag Lucia.

Abgeschnittene Kirschzweige stellt man frisch hinter den Ofen, damit sie an Weihnachten blühen. In Kärnten prüfen die Mädchen am Weihnachtstag, ob der Kirschzweig, den sie am Lucientag vor Sonnenaufgang in den Sand gesteckt haben, blüht; blühende Zweige sollen Wünsche erfüllen ). In Neugramatin stellt man Weichselzweige ins Wasser; blühen diese nach vier Wochen, gilt dies als Zeichen für besonderes Glück.

In Niederösterreich legen sich die Burschen nachts auf den Heuboden und warten auf die zwölfte Stunde, in der sich der „Lucieschein“ zeigen soll. Schlafen sie ein, straft sie die Heilige Lucia mit Krankheit oder Unglück. Der Lucieschein ist ein zitterndes Licht, das sich langsam über die Dörfer und Häuser bewegt, verschiedene Gestalten annimmt und nur für bestimmte Personen sichtbar ist. Aus diesem Licht können auch Voraussagen entnommen werden **).

In den zwölf Tagen von Lucientag bis Weihnachten erkennt man das vorherrschende Wetter der nächsten zwölf Monate. Hat das Brustbein einer zu dieser Zeit verzehrten Gans schwarze Flecken, so wird der Winter regnerisch sein; ist es hingegen rein und weiß, ist ein schneereicher, strenger Winter zu erwarten (Ungarn).

In Schweden gibt es schon in der frühesten Morgenstunde Festlichkeiten. Mitunter wird auch ein besonderes Brot, „Teufelskatze“ genannt, an Menschen und Haustiere verteilt. Je üppiger die „Lucienhochzeit“ gefeiert wird, desto reicher und fruchtbarer soll das kommende Jahr werden. Bei den Kroaten in Muraköz backt man für Menschen und Tiere Maiskuchen, damit sie vor dem Biss wütender Hunde geschützt sind.




In der Luciennacht*

In der Luciennacht sind Geister und Hexen besonders aktiv, und man sucht sich auf verschiedene Weise gegen sie zu schützen. Die Hausfrau nimmt „Judenkohle“ (vom Osterfeuer), Weihrauch und Holz vom Schlehenstrauch und räuchert damit alle Räume des Hauses aus; das Gesinde folgt ihr. Jeder muss darauf achten, nichts fallen zu lassen oder gar zu verlieren, denn es wird geglaubt, dass man an dem, was man verliert, immer Mangel haben wird.

In dieser Nacht ist jeder den Zaubersprüchen und Hexenflüchen ausgesetzt, ohne dass ein geweihter Gegenstand davor schützen könnte. In Norwegen zieht die wilde Jagd umher (Anm.: die sog. Åsgårdsreia, Julereia oder Oskoreia) . In Schweden geht die „Lussibrud“ mit einer Lichterkrone auf dem Haupt von Gehöft zu Gehöft (als freundliche Verkörperung des Tages) und bringt den Männern einen Napf mit starkem Bier.


In Welschtirol bringt Lucia den Mädchen Geschenke, ähnlich wie der Heilige Nikolaus den Knaben, und in Böhmen begleitet sie den Nikolaus. Im Burgenland bringt die „Lutzelfrau“ oder „Pudlfrau“ den Kindern Süßigkeiten.

Ansonsten deckt sich Lucia in Bayern und Deutschböhmen (schon ihres Namens wegen) fast vollständig mit der Perchta. Sie erscheint gewöhnlich in schrecklicher Gestalt, in Stroh gehüllt, mit verwirrtem Haar, und droht jungen Frauen und Kindern, ihnen den Bauch aufzuschlitzen und Stroh und Kieselsteine hineinzustecken.

In Böhmen tritt sie auch in Gestalt einer Ziege auf; in der Umgebung von Neuhaus erscheint sie mit Vogelkopf und großem Schnabel, manchmal auch in Gruppen.



Lucia-Briefmarke von John Albert Bauer (1882 – 1918): Er war ein schwedischer Maler und Illustrator. Seine Arbeit befasst sich mit Landschaft und Mythologie, aber er schuf auch Porträts.




Attribute

Halswunde, Schwert, Lampe oder Fackel, Märtyrerpalme, Augen auf der Schale

Lucia wird gegen Augenleiden angerufen, und das Triefauge wird als St.-Lucia-Schein bezeichnet.




Patronate

Patronin von Siracusa und Venedig; der Armen, Blinden, reuigen Dirnen, kranken Kinder; der Bauern, Glaser, Weber, Sattler, Polsterer, Schneider, Näherinnen, Elektriker, Messerschmiede, Kutscher, Pedellen, Dienerinnen, Hausierer, Torhüter, Schreiber, Notare, Anwälte, Schriftsteller (in England); gegen Augenleiden, Blindheit, Halsschmerzen, Ruhr, Blutfluss, Infektionskrankheiten und Kinderkrankheiten




Bauernregeln

Bis zur gregorianischen Kalenderreform der 13. Dezember der kürzeste Tag des Jahres und die Zeit Tage der Sommer- bzw. Wintersonnwende. Es galt der Julianische Kalender. Im Norden (Skandinavien) und in den protestantischen Gebieten Deutschlands wurde der gregorianische Kalender erst nach und nach im Jahr 1700 eingeführt, und Schweden übernahm die gregorianischen Regeln zur Berechnung des Osterdatums erst im Jahr 1844.


Sankt Luzia stutzt den Tag / und macht die längste Nacht.
Kommt die Heilige Lucia, / findet sie schon Kälte da.
Zu St. Lucia werden Weichselzweige g'schnitt'n, / die blühn nach 4 Wochen, so will's die Sitt'n.
Wenn Lucia die Gans geht im Dreck, / so geht sie am Christtag auf Eis.
An Barbara die Sonne weicht, / an Lucia wieder her sie schleicht.
St. Lucia kürzt den Tag, / soviel sie ihn nur kürzen mag.
An Sankt Lucia / ist der Abend dem morgen nah.
Wenn zu Luzia die Gans geht im Dreck, / so geht sie am Christtag auf Eis.
St. Luzia kürzt den Tag, / soviel sie ihn nur kürzen mag.



Quellen

*Bächtold Stäubli Hanns Hoffmann Krayer Eduard (1987): Handwörterbuch Des Deutschen Aberglaubens. Vollständig Band 01 Bis 10. Berlin.

Grimm, J.: Deutsche Mythologie. Göttingen: 1854, S. 230 ff.

Kretzenbacher, L.: Lutzelfrau und Pudelmutter. Ein Beitrag zur Sagenkunde des Burgenlandes. In: Burgenländische Heimatblätter, Band 13, 1951, S. 162–172.

Prodinger, F.: Beiträge zur Perchtenforschung. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 100, Salzburg 1960.

Schmidt, L.: Berchtengestalten im Burgenland. In: Burgenländische Heimatblätter, Band 13, 1951, S. 129–161.

Schmidt, L.: Zu den Berchtengestalten des Burgenlandes. Materialnachlese, Motivbeziehungen, Problemvorschau. In: Burgenländische Heimatblätter, Band 14, 1952, S. 122–132.

Schmidt, L.: Zu den Berchtengestalten des Burgenlandes. Materialnachlese, Motivbeziehungen, Problemvorschau. In: Burgenländische Heimatblätter, Band 14, 1952, S. 170–181.

Waschnitius, V.: Percht, Holda und verwandte Gestalten. In: Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-historische Klasse, Band 147, 2. Abhandlung, Wien 1914, S. 35.









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