Der Christblock, auch Weihnachtsscheit, Christbrand, Christklotz, Julscheit oder Mettenstock genannt, war in früheren Zeiten ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtszeit. Vormals, in heidnischen und auch später in christlichen Zeiten, war es in fast ganz Europa üblich, zur Mittwinterzeit einen großen Holzblock aus Eichen- oder Eschenholz in den Ofen, Herd oder in die Feuerstelle zu legen. Dieser Holzblock sollte bis zum Ende der Mittwinter- bzw. Julzeit und nach der Christianisierung bis zum Dreikönigstag brennen, um Glück und Segen für Haus, Hof und Bewohner zu bringen.
Lange vor dem Aufkommen des Christbaums war es üblich, einen großen, geweihten Holzklotz, den sogenannten Christblock, zu verbrennen. Dieser Brauch hatte eine besondere Bedeutung: Man legte ein recht großes Stück Holz ins Feuer und versprach sich von der Asche Schutz vor Feuer, Diebstahl und anderen Schäden. Dieser Brauch ging mit der Weiterentwicklung der Öfen verloren, da ein halber Baumstamm nicht mehr in die Zimmeröfen oder Küchenherde gelegt werden konnte.
Die Praxis bestand darin, einen Baumstamm auszuwählen, nach Hause zu ziehen, zu schmücken, rituell anzuzünden und zu verbrennen. Ein Teil des verkohlten Holzes oder die Asche wurde aufbewahrt. Der Christklotz blieb von Weihnachten bis zum Dreikönigstag im Kamin und gehörte zum Weihnachtsfrieden.
Ein knisterndes Feuer im Kamin ist ein Urbild für Gemütlichkeit und Wärme (Bildquelle: Land Oberösterreich)
Dem alten Brauch folgend darf nur das Holz einer Eiche oder Esche verwendet werden. Der Holzklotz wurde am Heiligabend in den Kamin gelegt und angezündet. Dabei erhielt er eine Segnung. Durch das Übergießen mit Wein und einem darauffolgenden Segensspruch wurde dem Christblock eine besondere Weihe verliehen. Das Aufsagen von Sprüchen war ebenfalls keine Seltenheit. Der Christblock sollte während der Rauhnächte brennen, um Haus und Hof und seinen Bewohnern Segen zu bringen und Haus und sie zu beschützen. Aus diesem Grund war es wichtig, geweihtes Holz für den Weihnachtsbrauch zu verwenden.
Manchmal wurde der Baumstamm als Glücksbringer unter das Bett gelegt, insbesondere zum Schutz vor den alltäglichen Gefahren durch Blitzschlag und Feuer.
In Lettland wurde sogar der Weihnachtsabend nach diesem Brauch benannt, als "bluka vakars". Normalerweise handelt es sich in Lettland ebenfalls um einen Eichenstamm, da die Eiche mit dem Sonnenbaum verglichen wird, der die Lebenskraft verkörpert. Der Baumstamm ist symbolisch Teil des kosmischen oder Weltbaums. Wenn er ins Feuer geworfen wird, entfesselt er die Energie der Sonne, erweckt sie und wirkt auf jeden, der sich in der Nähe des Feuers befindet. Die Eiche ist ein besonderer, heiliger Baum für die Esten, der mit den himmlischen Gottheiten Gott, Donner und Sonne in Verbindung gebracht wird. Daher finden während der Sonnenwende um ihn herum symbolische Handlungen statt. Zu Weihnachten stirbt der Weltenbaum, um wiedergeboren zu werden, er wird Gott durch Feuer geopfert.
In der lettischen Volkstradition wird ein Seil an den Enden eines zuvor vorbereiteten Blocks befestigt und um Häuser, Felder und Gärten gezogen. Er wird besonders durch die Orte gezogen, an denen zuvor Unglücke passiert sind. Das Ritual wird von lautem Gesang begleitet, der das Wort „kaladú“ betont, das vom lateinischen Wort „kalendae“ abgeleitet ist, was „rufen“ bedeutet. Lärm vertreibt böse Geister, schützt und reinigt Haus, Hof und Land. Abschließend wird der Block verbrannt.
Außer in Österreich gibt es auch in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Belgien, Großbritanien, Albanien, Serbien, Bulgarien, in Norditalien, Spanien und Griechenland Belege für diese Tradition. Die ältesten stammen aus dem 6. Jahrhundert, als Bischof Martin von Bracara das Opfern von Feldfrüchten und Wein auf einem Holzblock über dem Herd verbot. Dieses Verbot wurde von Bischof Pirmin später noch einmal erneuert.
Im Mittelalter ließ man den Christblock in den zwölf Tagen zwischen Weihnachten und Dreikönig im Kamin brennen, um den man saß. Alle Feindschaften sollten begraben werden. Stück für Stück verband sich der Brauch mit der christlichen Baum- und Lichtsymbolik und war spätestens im 12. Jahrhundert eng im christlichen Brauchtum verankert. Die Kleriker konnten gegen die alten Traditionen kaum etwas ausrichten. So sehr waren sie in den Menschen der damaligen Zeit verwurzelt. Doch die Geistlichen gaben den immergrünen Bäumen einen neuen Sinn als Symbol für Jesus Christus - der wahre Lebensbaum und das Licht der Welt.
Drei Männer ziehen am Heiligabend einen Weihnachtsscheit zum Kamin. Die Beiwohner begrüßen den Christblock. (Culture Club / Getty Images)
Im 12. Jahrhundert hatte beispielsweise in Westfalen der Pfarrer das Recht auf einen Christblock als Weihnachtsgeschenk. Aus dem 17. Jahrhundert gibt es Berichte über verschiedene Rituale rund um den Christblock. Die meisten Überlieferungen des Brauchs beginnen ab dem 17. Jahrhundert. Ihnen zufolge war die Tradition mit Gebeten, Segnungen und anderen feierlichen Zeremonien verbunden. Von Weihnachten bis zum Dreikönigstag verblieb der Christklotz im Kamin, um den weihnachtlichen Frieden zu unterstreichen. Wer mit seinem Nachbarn im Streit lag, versammelte sich mit ihm um den brennenden Klotz, um Frieden zu schließen.
Tag und Nacht brannte im strengen Winter ein Holzklotz im Kamin und durfte nicht ausgehen. Er sollte böse Geister vertreiben und anderen Unholden den Zutritt ins Haus verwehren. Manche legen Feldfrüchte auf den Klotz und streuen die Asche später auf die Felder – in der Hoffnung auf Fruchtbarkeit und reiche Ernte im neuen Jahr. Außerdem versprach sich von der Asche eine besondere Schutzwirkung. Das Haus sollte durch sie vor Feuer, Diebstahl und anderem Schaden geschützt sein. Die Asche wurde auf Felder und ins Tierfutter gestreut, da man ihr heilsame Kräfte zuschrieb. Die Überreste, die auf die Felder gestreut wurden, galten als Schutz vor Unwettern. Die Reste des Klotzes sollten das Jahr über vor jeglichem Unglück schützen, und im nächsten Jahr dienten sie zum Anzünden des nächsten Christklotzes. Wer den Baum fällte, aus dem der Christblock geschnitten wurde, galt als gefeit gegen Unglück im kommenden Jahr, und wer ihm beim Transport begegnete, grüßte ihn und hatte so teil an seinem Segen.
Der Brauch des Lichter- und Gabenbaums, der seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts von Deutschland nach Österreich kam, wurde im ländlichen Bereich meist erst im 20. Jahrhundert populär und wird zum Teil in Verbindung mit dem Christklotz gesehen. Zuvor war er hauptsächlich in Städten und bei wohlhabenderen Menschen verbreitet. Trotzdem integrierte sich der Christbaum bald in die traditionelle Glaubenswelt. Im Jahr 1953 konnte in der Nähe von Graz feststellt werden, dass man den Christbaum später auf den Gipfel eines Apfelbaums setzt, um im nächsten Jahr reichlich Obst zu erhalten. Diese Wachstumsförderung durch den Christbaum zeigt sich auch in Regionen wie dem Pongau und Pinzgau. Eine weitere Eigenschaft dieses Brauchgegenstands, der deutlich mit der sakralen Sphäre in Verbindung zu stehen scheint, ist sein Schutz vor Blitz und Unwetter. Der abgeschmückte Christbaum wird als Blitzschutz unter Dach aufbewahrt, bis der nächste kommt (in der Steiermark, Niederösterreich, Salzburg, Mecklenburg, Hannover, Mittelpommern und Sachsen). Im Ausseerland hingegen wird der Stamm des Baumes in drei Teile zersägt, und im nächsten Jahr zündet man mit ihnen an den drei Rauchabenden das Feuer an. Dadurch übernimmt der Christbaum fast die Rolle, die der Weihnachtsklotz vor dem Ende der offenen Feuerstellen hatte.
Die Reste wurden auch in die letzte Garbe eingebunden. In der Eifel wurden die Kohlen in den Kornhaufen gelegt, damit die Mäuse das Korn nicht beschädigen. Wenn man seine Kohlen in Wasser gibt, heilt es die "Auszehrung". Die Siebenbürger Sachsen und die Bulgaren verbrachten die Weihnachtsnacht wachend beim Weihnachtsblock. Die Aufnahme dieses Brauches in die Dicta des angelsächsischen Missionars Pirmin (758) lässt vermuten, dass der Weihnachtsblock im 8. Jh. im alemannischen Gebiet bekannt war
Die Asche des Holzes, das am Weihnachtsabend verbrannt wurde, schützte die Tiere vor Klauläusen, wenn sie im Frühling zum ersten Mal auf die Weide getrieben wurden, indem man sie vor die Stalltür streute. Auch gegen Erdflöhe war die Christasche ein wirksamer Schutz für Lein und Gartenpflanzen.
Der Ursprung des Volksbrauchs ist unklar. Wie andere Traditionen, die mit dem Weihnachtsfest in Verbindung gebracht werden (z. B. das Weihnachtseber ), könnte der Brauch letztendlich aus der proto-indogermanischen Religion stammen , da ähnliche Traditionen unter anderem im alten keltischen, germanischen, baltischen und slawischen Heidentum aufgezeichnet wurden .
Die Ereignisse des Julfestes waren im Allgemeinen auf die Wintersonnenwende ausgerichtet (obwohl die genaue Datierung umstritten ist), und es waren Festmahle, Trinkgelage und Opfergaben (Blót) damit verbunden. Der Rudolf Simek, der österreichische Philologe, Skandinavist und germanistische Mediävist, vertritt die Ansicht, dass das heidnische Julfest "einen ausgeprägten religiösen Charakter hatte". Es sei unsicher, ob das germanische Julfest noch eine Funktion im Totenkult und in der Ahnenverehrung hatte, eine Funktion, die das Wintersolstice-Opfer sicherlich für die westeuropäische Stein- und Bronzezeit hatte. Julbräuche und die Traditionen des Julscheitels, des Julbocks und des Julkeilers (Sonargöltr) spiegeln sich immer noch im Weihnachtsschinken, im Weihnachtsgesang und anderen Traditionen wider, was Simek als "Hinweis auf die Bedeutung des Festes in vorchristlicher Zeit" betrachtet.
Der Brauch könnte somit auf den Baum-Kult indoeuropäischer Völker zurückgehen. Diese stellten sich immergrüne Bäume als Sitz von Göttern vor. Sie glaubten, dass diese halfen, Unheil und Gefahr für Leib und Leben abzuwehren. Im Volksglauben hatten Geister und Dämonen keine Chance, wenn Tannen- oder Fichtenzweige – so genannte Maien – über der Haustür befestigt oder ins Haus geholt wurden. Sowohl die Maien als auch der Weihnachtsklotz können als Vorgänger des heutigen Christbaumes betrachtet werden.
Eine Illustration von Menschen, die einen Weihnachtsscheit ins Haus bringen, aus dem Chambers Book of Days (1832).
Slowenien, Kroatien und Balkan
Der Weihnachtsklotz spielte auch im südslawischen Raum als „badnjak“ in Kroatien und als „£ok“ in Slowenien eine so wichtige Rolle. Der Block wurde feierlich begrüßt mit Wein, Öl, Wasser und Körnern und Speisen überschüttet, mit Gesang und Pistolenschüssen. Der große Holzklotz sollte auch dort die ganze Weihnachtsnacht über brennen. Der baumartige "badnjak" kann nur auf offenen Feuerstätten Platz finden. Dieser sollte ebenfalls bis Dreikönig brennen. Es war auch üblich, dem Klotz Speiseopfer darzubringen, wie im slawischen Gebiet noch zu erfragen ist. Bei den Serben gibt es eine ähnliche Tradition, bei der Eichenholz verbrannt wird. Die Badnjak-Holzscheite brennen am Heiligabend im Kamin in Dalmatien. Schon Jacob Grimm beobachtete im frühen 19. Jahrhundert Parallelen zwischen dem südslawischen Brauch des Badnjak und der Yule-Log-Tradition. Es können verschiedene Bräuche im Zusammenhang mit dem Badnjak durchgeführt werden, wie das Beschmieren mit Hühnerblut oder Ziegenblut, und die Asche kann "auf die Felder oder den Garten gestreut werden, um die Fruchtbarkeit am Silvesterabend zu fördern".
Skandinavien
Auch frühe Skandinavier versammelten sich um ein Feuer und entzündeten einen riesigen Baumstamm. In Skandinavien wird der Weihnachtsklotz als "Julblock" oder "Yule Log" bezeichnet. An den heiligen Flammen wurde der Julblock entzündet, ein Baumstumpf aus Eiche, der im Boden bei der Feuerstelle vergraben wurde. Dieser Brauch, der sich auch in christlichen Zeiten fortsetzte, wobei jedoch eher Holz vom Apfelbaum verwendet wurde, hatte die Absicht, während des Weihnachtsfestes Wärme zu spenden. Die Asche des Julblocks galt ebenfalls als heilig und vor allem als wundertätig. Man glaubte, dass sie gegen Krankheiten schützte und eine gute Ernte brachte. Sie feierten und erzählten Geschichten für 12 Tage bis zum neuen Jahr. Das Brennholz, oft aus Eiche, konnte geschnitzte Bilder nordischer Götter enthalten. Die längste Nacht des Weihnachtsfestes markierte den Beginn längerer Tage. Dabei war das Geschichtenerzählen eine wichtige Tradition, um Familientraditionen und -geschichten weiterzugeben.
In Schweden hat sich der Weihnachtsblock auf Gotland ) bis in die Mitte des vorvorigen Jahrhunderts erhalten. Man wollte einen möglichst großen Block haben, was als Ehre galt, und man half sich gegenseitig beim Einbringen. Nach getaner Arbeit wurde auf dem Block sitzend das Weihnachtsbier und der Weihnachtskuchen gekostet. In der Dämmerung wurde der Block angezündet und so weit ins Feuer geschoben, dass er am Weihnachtstag nicht bewegt werden brauchte. In späterer Zeit ließ man ihn ganz verbrennen, früher durfte man das nicht. Man musste die Reste aufheben und durfte sie nicht verbrennen lassen, sonst flog ein Vogel heraus. Wenn der letzte Rest am Verbrennen war, konnte man ihn rufen hören, es war ein Kuckuck. An einigen Orten musste der Block bis Neujahr brennen oder bis zum 13. Januar, an anderen Orten löschte man ihn früher und legte ihn in den Hopfen oder ins Korn oder in den Schafstall, um im nächsten Jahr einen guten Ertrag zu bekommen.
England, Cornwall, Wales, Schottland
Der Begriff „Yule Log“ ist nicht der einzige Begriff, der für diesen Brauch verwendet wird. Im Nordosten Englands wurde er allgemein als „Yule Clog“ bezeichnet, in den Midlands und im West Country wurde er auch „Yule Block“ und in Lincolnshire „Gule Block“ genannt. In Cornwall wurde der Begriff „Stock of the Mock“ gefunden. In Wales heißt es Boncyff Nadolig oder Blocyn y Gwyliau (der Weihnachtsblock oder der Festivalblock). In Schottland heißt es Yeel Carline (the Christmas Old Wife).
Irland
In Irland wird der Weihnachtsblock Bloc na Nollag (der Weihnachtsblock) genannt.
Deutschland
In Deutschland, wo es Christklotz, Christbrand, Christblock, Julklotz oder Julblock genannt wird, war es vor allem in Hessen und Westfalen üblich, das Holzscheit langsam zu verbrennen, es dann zum Schutz vor Blitzschlag herauszunehmen und später wieder in das Feuer zu werfen. Der Christblock war eine Art Schutzgeist des Hauses.
Frankreich
Die Tradition, ab Heiligabend einen Weihnachtsbaumstamm für eine oder mehrere Nächte zu verbrennen, war früher auch in Frankreich weit verbreitet, wo er als "bûche de noël" bekannt ist. Dies könnte auf einen Brauch zurückgehen, bei dem Bauern verpflichtet waren, ihrem Herrn einen Baumstamm zu bringen. In Burgund wurden Geschenke unter dem Baumstamm versteckt. Während in der Bretagne und in der Provence der Baumstamm angezündet wurde, wurden Gebete gesprochen, und der Brauch ist dort noch immer unter dem Namen "Cacho Fio" (Segen des Baumstamms) bekannt. Der Baumstamm oder ein Ast eines Obstbaums wird zunächst dreimal um das Haus des Familienältesten getragen und dann mit Wein gesegnet. Oft wird er zusammen mit der Asche des im Vorjahr verbrannten Holzscheits angezündet. Andere regionale Namen sind Cosse de Nau in Berry, Mouchon de Nau in Angoumois, Chuquet in der Normandie, Souche in der Île de France und Tréfouiau in der Vendée. Mittlerweile wurde dieser Brauch durch das Essen eines klotzförmigen Kuchens, auch "Bûche de Noël" genannt, ersetzt.
Portugal
In Portugal sind die "Madeiros de Natal" große Freudenfeuer, die an Heiligabend in der Dorfmitte, auf dem Hauptplatz oder auf dem Kirchhof entzündet werden. Die Überreste des Baumstamms wurden aufbewahrt, da man annahm, dass sie vor Schäden durch Stürme schützen sollten.
Spanien
In Galizien haben die Galicier ihre eigene lokale Variante dieser Tradition, bekannt als "tizón de Nadal" oder "cepo de Nadal". In Asturien brennt der "Nataliegu" vom 24. Dezember bis Neujahr im Kamin vieler Häuser und hinterlässt süße Brötchen für die Kinder. Danach wurde die Asche, der heilende und schützende Kräfte für das Haus zugeschrieben wurden, im Haus, im Stall und in anderen Räumen verstreut. In Hoch-Aragon wird er als "Tizón de Nadal" bezeichnet. Die Kinder des Hauses sind dafür verantwortlich, schöne Sätze, Segenssprüche und Rituale auszusprechen, obwohl der Segen an manchen Orten vom Ältesten oder Besitzer des Hauses vorgenommen wird. Manchmal wird der Segen gespendet, nachdem der Baumstamm mit etwas Wein gefüllt wurde, während der Segen gesprochen wird. Die Katalanen haben eine ähnliche Tradition mit dem "Tió de Nadal", einem magischen Baumstamm, der vor Weihnachten "gefüttert" wird. Singende Kinder decken den Tió mit einer Decke zu und schlagen ihn mit Stöcken, damit der Tió Nougatbonbons und kleine Geschenke ausscheidet.
Pyrenäen
Im Baskenland brennt "Subilaro-egur" ebenfalls bis zum Jahresende. Der Baumstamm erfüllt gute Wünsche, verbrennt Flüche, beugt Krankheiten vor und sorgt für gute Ernten. Alternative Namen sind "eguberri", "gabon", "gabonzuzi", "gabon-subil", "gabon-mukur", "olentzero-enbor", "onontzoro-mokor", "suklaro-egur", "sukubela" oder "porrondoko". Olentzero ist eine moderne Personifizierung des alten Baumstamms. In Okzitanien ist der "Cachafuòc" oder "Soc de Nadal" auch eines der traditionellen Elemente, die Weihnachten begleiten und aufheitern.
Italien
In der Toskana, insbesondere im Val di Chiana (Provinz Arezzo), war es Brauch, während der "cerimonia del ceppo" (Holzscheitzeremonie) ein Gebet zu singen. Später mussten Kinder mit verbundenen Augen (später mit Süßigkeiten und anderen Geschenken belohnt) auf den Baumstamm schlagen, während der Rest der Familie das Lied "Ave Maria del Ceppo" sang. In der Lombardei streute das Familienoberhaupt Wacholder auf den Baumstamm und legte Münzen darauf, während er im Namen der Dreifaltigkeit ein Gebet sprach. Danach wurde Wein getrunken und der restliche Wein wurde vom Familienoberhaupt auf den Baumstamm geschüttet. Außerdem war es üblich, während der Holzscheit-Zeremonie drei Panettone zu schneiden und ein Stück für Heilungszwecke für das gesamte folgende Jahr aufzubewahren.
Montenegro
In Montenegro war es üblich, ein Stück Brot auf den Baumstamm zu legen und es – ähnlich dem lombardischen Brauch – mit Wein zu beträufeln.
Baltikum
Auch die baltischen Völker haben ein ähnliches Ritual namens "Holzstamm ziehen" (lettisch: bluķa vilkšana; litauisch: blukio vilkimo), bei dem die Menschen in einem Dorf einen Baumstamm (lettisch: bluķis; litauisch: blukis) oder einen Baumstumpf durch das Dorf ziehen und ihn dann am Ende verbrennen.
Griechenland
In Griechenland glaubte man, dass der Weihnachtsbaumstamm die "Kallikantzaroi", die bösen Monster der lokalen Folklore, aus dem eigenen Zuhause vertreibt.
Ein Christblock zur Dekoration als Alternative zu einem brennenden Stamm im Haus ist eine sehr schöne Idee.
Leider ist die Tradition des Christklotzes ist in unserer Zeit ein wenig in Vergessenheit geraten. Das liegt auch daran, dass nicht mehr alle Familien einen Ofen oder Kamin besitzen, wie das früher üblich war. Dieser Weihnachtsbrauch war einst in ganz Europa sehr beliebt. Das beweist auch die Tatsache, dass es in Frankreich sogar ein Gebäck gibt, das dem Weihnachtsscheit gewidmet ist: Das „Buche de Noel“ ist ein weihnachtliches Gebäck, das die Form eines Holzstammes hat. In manchen Familien wird der Brauch des Christklotzes bis heute beibehalten.
Die Mehlspeise „Yule Log“ ist in England sehr beliebt, wie auch das „Buche de Noel“ in Frankreich. Auch bei uns gibt es den „Baumstamm“ als Torte, dieser wird aber nicht unbedingt mit Weihnachten assoziiert.
Quellen
Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, Verein für Volkskunde in Wien, Herausgegeben von: Klaus Beitl und Leopold Schmidt Unter ständiger Mitarbeit von: Hanns Koren (Graz), Franz Lipp (Linz) und Oskar Moser (Klagenfurt-Graz) Neue Serie, Band XXXIII Gesamtserie, Band 82.
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