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DER STEIRISCHE BRAUCH – BEITRÄGE

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DER STEIRISCHE BRAUCH –
MEHR ALS EIN LIED DER KINDHEIT

Die Steiermark, mit einer Fläche von rund 16.401 Quadratkilometern, besticht durch ihre facettenreiche Landschaft, die von den majestätischen Gipfeln der Tauern und den Dachstein-Alpen bis zu den sanften Hügeln der Südsteiermark reicht. Graz, die Landeshauptstadt und zweitgrößte Stadt Österreichs, beeindruckt mit ihrer gut erhaltenen Altstadt, historischen Gebäuden und kulturellen Einrichtungen. ​

 

Die Wirtschaft ist in der Steiermark äußerst diversifiziert und umfasst Sektoren wie Tourismus, Landwirtschaft, Industrie und Technologie. Besondere Bekanntheit erlangte die Region durch ihre Weinproduktion, den Apfelanbau (vor allem in der Oststeiermark) und kulinarische Spezialitäten, wie Kürbiskernöl und Schilcher. Die steirische Volkskultur, einschließlich traditioneller Trachten, Tänze und Bräuche, prägt das kulturelle Leben ebenso wie die reiche kulinarische Tradition.

 

Die Steiermark ist Österreichs waldreichstes Bundesland. 60 % der Landesfläche sind mit Wald bedeckt. Daher wird die Steiermark als grünes Herz Österreichs bezeichnet. Zur Erfüllung der im Forstgesetz beschriebenen Ziele muss der Wald in einem guten Zustand erhalten bleiben. 76% der Steiermark liegen im Gebirge. Der Dauersiedlungsraum umfasst etwa 32% und beherbergt Städte, Dörfer und landwirtschaftliche Flächen.

 

Die Steiermark hat sich von einer historisch bedeutsamen Region zu einem modernen Wirtschafts- und Kulturzentrum entwickelt, das ihre Traditionen und ihre beeindruckende Natur in einem harmonischen Gleichgewicht bewahrt. Die unterschiedlichen Regionen innerhalb der Steiermark bieten Besuchern ein breites Spektrum an landschaftlichen und kulturellen Erlebnissen.

 

Die urgeschichtlichen Spuren der menschlichen Anwesenheit in der Steiermark reichen bis ins Mittelpaläolithikum zurück, zur Zeit der Neandertaler. Frühe Funde von Stein- und Knochenwerkzeugen wurden im Grazer Bergland in Höhlen wie der Repolusthöhle, der Badlhöhle bei Peggau und der Drachenhöhle bei Mixnitz entdeckt. Die Repolusthöhle ist ein Fundplatz mit den bislang ältesten Spuren menschlicher Existenz in Österreich. Mehrere gefundene Feuerspuren weisen ein Alter von zirka 300.000 Jahren auf. Aus einer Schicht der Ablagerungen in der Vorhöhle der Lurgrotte, deren Alter mindestens 30.000 Jahre beträgt, wurden Steinartefakte aus Quarz und ein Rentierknochen mit deutlichen Zerlegungsspuren geborgen - diese Funde belegen die Nutzung der Vorhöhle durch eiszeitliche Rentierjäger. Auch jungsteinzeitliche Siedlungen wurden unter anderem am Pölshals und am Buchkogel bei Wildon nachgewiesen.

 

In der Bronze- und Urnenfelderzeit erlebte Mitteleuropa einen bedeutsamen kulturellen Aufschwung, der sich auch in der Steiermark mit Funden in Wörschach, Königsberg bei Tieschen, Bärnbach, am Ringkogel bei Hartberg, am Kulm bei Trofaiach und am Kulm bei Weiz manifestierte.

 

​Der Dachstein, majestätisch aufragend in den Nördlichen Kalkalpen, ist der Hauptgipfel des Dachsteingebirges. Er hat die Form eines Doppelgipfels: Der Hohe Dachstein ist mit 2995 m ü. A. der höchste Gipfel des Dachsteingebirges und gleichzeitig der höchste Gipfel der Steiermark und Oberösterreichs. Der Dachstein spielte eine faszinierende Rolle in der Geschichte der Region. Als "Wiege der Hallstattkultur" gilt der Dachstein als eine bedeutende archäologische Stätte, die Einblicke in die prähistorische Besiedlung dieser Gebiete gewährt. ​

 

Die Hallstattkultur, benannt nach der Ortschaft Hallstatt im Salzkammergut in Oberösterreich, blühte in der Ältere Eisenzeit in weiten Teilen Europas ab etwa 800 v. Chr. Archäologische Funde in der Nähe des Dachsteins, insbesondere in der Höhle von Gjaidstein, zeugen von einer frühen menschlichen Präsenz und den Anfängen einer Kultur, die für die gesamte Alpenregion prägend wurde. Neueste Forschungen zeigen etwa 5.000 Jahre alte Spuren der bronzezeitlichen pastoralen Nutzung der natürlichen Weideflächen am Dachstein oberhalb der Waldgrenze. Das Dachsteingebirge mit seinen vielfältigen und großflächigen Urweiden ermöglichte es, dort einen Teil der Nahrungsmittel für die Salzmetropole Hallstatt zu produzieren. Rund 40 Strukturen prähistorischer Almhütten sind dort bekannt. ​

 

Neben seiner Bedeutung für die Hallstattkultur ist der Dachstein auch eng mit dem Salzabbau verbunden. Über einen Zeitraum von erstaunlichen 7.000 Jahren wurde hier kontinuierlich Salz abgebaut. Die Salzvorkommen im Inneren des Dachsteins spielten eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand der Region.

 

So ist der Dachstein nicht nur ein imposantes Naturwunder, sondern auch ein Zeuge der faszinierenden menschlichen Geschichte, angefangen von den frühen Siedlern bis hin zur Blütezeit der Hallstattkultur und dem lang anhaltenden Salzabbau. Heute zieht der Dachstein Besucher an, die die beeindruckende Natur und die historischen Spuren erkunden möchten. Hervorzuhebende Funde aus der Hallstattzeit sind das Fürstengrab auf dem Burgstallkogel in Kleinklein bei Leibnitz und der Kultwagen von Strettweg.

 

Im Osten des Landes, im Oststeirischen Hügelland, finden sich ebenfalls Spuren aus der Hallstattzeit. Die Keltensiedlung auf dem Ringkogel ist eine befestigte keltische Höhensiedlung, die sowohl aus der Hallstatt- als auch aus der Latènezeit stammt. Wie der Kulm war auch der Ringkogel eine bedeutende Kreidfeuerstation. Dieser archäologische Fundort bei Hartberg gibt Einblick in die keltische Besiedlung und Kultur in dieser Region während dieser historischen Epochen. ​

 

Diese Zuwanderung der Kelten in die Steiermark, angenommen für die Zeit von 450 bis 250 vor Christus, prägte maßgeblich die Kultur der La-Tène-Zeit. Funde aus dem 5. und 4. Jahrhundert belegen die La-Tène-Kultur, während mittellatènezeitliche Grabfunde im 3. Jahrhundert den Schwerpunkt bilden. Archäologische Belege deuten auf eine keltische Bevölkerungsbewegung jeweils flussaufwärts hin.

 

Der größte Teil des heutigen steirischen Gebiets war Teil des Königreichs Noricum, ein keltisches Königreich im Gebiet des heutigen Österreichs, dessen Hauptstadt Noreia war, und das auch Teile von Kärnten, Salzburg sowie Nieder- und Oberösterreich umfasste. Damit war Noricum das erste Staatsgebilde auf österreichischem Boden. Es wurde um etwa 200 v. Chr. gegründet, als sich dreizehn keltische Stämme zu einem Königreich zusammenschlossen. ​

 

Die Geschichte der Steiermark erstreckt sich weiter von archäologischen Funden aus der Römer- und Völkerwanderungszeit über die karolingische Landnahme bis zur Blütezeit als Herzogtum unter der Herrschaft der Habsburger im Mittelalter. Die Region war von religiösen Auseinandersetzungen während der Reformation und Gegenreformation betroffen. ​

 

Der Osten der Steiermark spielte über Jahrhunderte hinweg eine entscheidende Rolle als Bollwerk gegen feindliche Invasionen aus dem Osten. Bereits in der Karolingerzeit wurden als erste Verteidigungslinie sogenannte Schützenhöfe errichtet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein ausgeklügeltes Verteidigungssystem, bestehend aus Burgen, Taboren, Schanzen und Kreidfeuerstationen, die auf markanten Aussichtsbergen platziert waren. Viele dieser Verteidigungsanlagen hatten bereits in der keltischen Zeit ihre Tradition, und sie wurden später weiterentwickelt bzw. wiederaufgenommen, um die Region vor möglichen Bedrohungen zu schützen.

 

Die Basilika Mariazell ist eine bedeutende Wallfahrtskirche und zugleich das einzige Nationalheiligtum von Österreich. Sie liegt in der gleichnamigen Stadt Mariazell in der Steiermark. Die Wallfahrtskirche ist der Gottesmutter Maria gewidmet und gehört zu den wichtigsten und meistbesuchten Marienwallfahrtsorten in Europa. ​

 

Die Geschichte der Wallfahrt nach Mariazell reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die Legende besagt, dass im Jahr 1157 eine Statue der Muttergottes in einem abgelegenen Wald von einem Holzfäller gefunden wurde. Dieses Ereignis führte zur Gründung des Wallfahrtsortes. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Wallfahrtskirche mehrmals umgebaut und erweitert. ​

 

Im 19. Jahrhundert wurde das Salzkammergut als "Kaisersommerfrische" bekannt, da es die Sommerresidenz der österreichischen Kaiserfamilie war. Historische Orte wie Altaussee, Bad Aussee, Bad Ischl, St. Wolfgang und das UNESCO-Weltkulturerbe Hallstatt sind mit prachtvollen Schlössern, Kirchen und charmanten Gassen gespickt. Kaiser Franz Joseph verbrachte von den 86 Sommern seines langen Lebens nur drei nicht in Ischl. Nicht so bekannt ist, dass die kaiserliches Gesellschaft auch gern im Joglland, in St. Jakob im Walde, urlaubte, wo sie ein Jagdhaus besaß. Dort lernten sich der letzte Kaiser von Österreich, Karl I., und seine Zita kennen. ​

 

Die Steiermark hat im Laufe der Geschichte viele bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht. Einer dieser herausragenden Menschen war Erzherzog Johann von Österreich. Er wurde 1782 in Florenz geboren und war ein bedeutender Förderer von Wissenschaft, Technologie, Landwirtschaft und Kunst in der Steiermark. Johann spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der steirischen Wirtschaft und Bildung. Seine Initiativen und Investitionen trugen zur Modernisierung der Region bei und prägten nachhaltig ihre Entwicklung. ​

 

Ein weiterer prominenter Vertreter der steirischen Geschichte ist der Schriftsteller Peter Rosegger. Geboren im Jahr 1843 in Alpl, einem kleinen Dorf in der Obersteiermark, wurde Rosegger zu einem der bekanntesten und meistgelesenen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts in der deutschsprachigen Literatur. Seine Werke, darunter "Waldheimat" und "Als ich noch der Waldbauernbub war", spiegeln sein tiefes Verständnis und seine Liebe zur Natur sowie zur steirischen Heimat wider. ​

 

Peter Rosegger und Erzherzog Johann repräsentieren somit auf beeindruckende Weise die kulturelle und intellektuelle Vielfalt sowie die tiefe Verbindung zur Natur und Heimat, die die Steiermark geprägt haben. Die Steiermark ist nicht nur ein beliebtes Touristenziel, das Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Skifahren, Radfahren und Weinverkostungen bietet, sondern beeindruckt auch mit ihrer vielfältigen Natur, darunter der Nationalpark Gesäuse und der Dachstein. Die Region beherbergt renommierte Bildungs- und Forschungseinrichtungen wie die Technische Universität Graz und die Karl-Franzens-Universität Graz, die bereits am 1. Jänner 1585 mit einer theologischen und philosophischen Fakultät durch den Habsburger Erzherzog Karl gegründet wurde. ​

 

Die steirische Brauchkultur entwickelte sich im Laufe der Geschichte als lebendiger Ausdruck der regionalen österreichischen Identität, die nicht isoliert von den anderen Bundesländern und Nachbarländern betrachtet werden kann. Die Vielfalt der steirischen Brauchkultur spiegelt nicht nur die wechselvolle Geschichte der Region wider, sondern auch den starken Zusammenhalt und die Verbundenheit der Menschen mit ihren Wurzeln und Traditionen.

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ÜBER MICH

brauchfrau looking at the mountains

Grüß dich, ich bin Christa. Als gebürtige Joglerin bin ich in einem Umfeld lebhafter Brauchausübung aufgewachsen. Von klein auf übte  unser Brauchtum über den Jahreslauf große Faszination auf mich aus und ließ mich nicht mehr los. 

Was hinter einem Brauch steht, warum er ausgeübt wird – das sind Fragen, die mich beschäftigen. Deshalb habe ich mich in meinem Studium Kulturanthropologie (ehemals Volkskunde) in meinem Masterabschnitt auf die Ritual- und Brauchforschung fokussiert.

Als Brauchforscherin bin ich stets auch eine Lernende, deshalb freue ich mich über jedes Feedback, vor allem aber auch über euren Input – nicht nur aus der Steiermark, sondern von  überall her.

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